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0127 - Die Eisvampire

0127 - Die Eisvampire

Titel: 0127 - Die Eisvampire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Vampire…
    ***
    Österreich!
    Ein Land für Touristen, ein Kleinod zwischen der Schweiz und Ungarn. Mit weiten Ebenen im Nordosten und gewaltigen Gebirgsketten im Mittel- und Südteil.
    Ein Land mit zahlreichen Seen, geschichtsträchtigen Städten und einer Tradition, die auch von der Neuzeit nicht übertüncht werden kann. Kurzum, ein Land zum Wohlfühlen.
    Aber kein Land für Vampire! Obwohl die Stadt Wien ihre eigene blutige Geschichte hat und es gerade dort zahlreiche Spukhäuser und verwunschene Orte geben soll, wenn man den Einheimischen glauben darf.
    Doch an Spukhäuser und Geistergeschichten mochte glauben, wer wollte, ein Mann wie Toni Berger nicht.
    Er war ein richtiger Gebirgler. Kernig, mit sonnengebräunter Haut, blitzenden Augen und einem gesunden Schuß Humor. Ein Naturbursche, wie man ihn oft in Heimatromanen findet, obwohl der Berger Toni, wie er von seinen Freunden genannt wurde, schon 50 Lenze zählte. Aber die sah man ihm nicht an, und die grauen Fäden im lockigen Haar störten nicht, sie machten ihn höchstens noch interessanter.
    Toni Berger lebte in Hallstadt, direkt am Hallstädter See, wo sich Österreich von einer seiner schönsten Seite zeigt. Wenn er aus dem Fenster schaute, sah er hinauf zu den Gipfeln des Dachstein-Gebirges, das wie eine gewaltige Festung auf die kleine Stadt am See niederschaute. Das Tal war eng. Die einzige Straße – von Bad Ischl kommend – führte durch einen schmalen Tunnel, und ängstliche Gemüter konnten in diesem kleinen Tal schon das Fürchten lernen.
    Toni Berger fürchtete sich nicht. Er war in Hallstadt geboren und wollte auch hier sterben. Er mochte die Berge ebenso wie den See, wobei es ihm das Gebirge noch mehr angetan hatte.
    Und da vor allen Dingen die weltbekannten Eishöhlen. Die liebte er über alles. Kein Wunder, denn die Eishöhlen brachten ihm sein täglich Brot. Toni Berger war Führer für Besichtigungstouren der Dachsteinhöhlen.
    Und dies seit fast 30 Jahren.
    Er kannte jeden Eiszapfen in der Höhle, jeden Stein und jede Holzstufe. Die Höhlen waren zu seiner zweiten Heimat geworden.
    Oft waren es fünf Touren am Tag, und das schlauchte. Sein Sohn, der Max, der führte ebenfalls Touristen durch die Höhlen.
    Als Toni Berger an diesem Freitagabend in der ersten Septemberwoche die letzte Führung abschloß, atmete er auf. Wieder hatte er einen Tag hinter sich gebracht. Das fing morgens mit einer Schulklasse an, dann kamen Touristen aus Deutschland und Holland, und schließlich waren es Amerikaner, die sich unbedingt die gewaltigen Zapfen und Eisgebilde anschauen wollten.
    Jetzt hatte Toni Berger Feierabend.
    Er schaute der Gruppe noch nach, wie sie den Serpentinenweg zur Seilbahnstation hinunterschritt, dann zählte er sein Trinkgeld nach und kam auf die Summe von fast tausend Schilling.
    Er betrat seine kleine Bude. Sie war in den Fels gehauen und befand sich links neben dem Eingang. Dort konnte man auch Ansichtskarten kaufen und einige Süßigkeiten.
    Toni Berger stellte den Ständer mit den Karten in das Innere der Bude und machte sich an die Abrechnung. Die nahm immer mehr als eine halbe Stunde in Anspruch, aber sie mußte sein. Er wollte der Gesellschaft nichts schuldig bleiben.
    Auch diesmal stimmte die Kasse. Es hatte bis auf einmal noch nie Unstimmigkeiten gegeben. Und auch die hatte er schnell aufgeklärt.
    Man konnte sich auf Toni Berger verlassen. In jeder Hinsicht.
    Denn Toni war auch ausgebildeter Bergführer und galt auf seinem Gebiet als eine lokale Kapazität.
    Während Toni seine Pfeife schmauchte und hin und wieder einen Schluck Tee aus der Thermoskanne trank, trug er gewissenhaft die Einnahmen in sein Buch ein.
    Als er zum Schluß einen doppelten Strich unter die Summe zog, nickte er zufrieden.
    Wieder mal alles klar.
    Es klopfte an die Tür.
    Toni Berger schaute hoch. Er hatte abgeschlossen und wollte aufstehen, doch da tauchte das Gesicht seines Sohnes am schmalen Fenster auf. Toni Berger ging zum Fenster. Er öffnete.
    »Was ist denn?«
    Max deutete ins Tal. »Ich fahre schon hinunter. Bist du fertig?«
    »Das schon.«
    »Dann kannst du ja mitkommen.«
    Toni schaute seinen Sohn an, der sein Ebenbild war. Nur eben Jahre jünger. »Nein, Max, ich will noch mal zurück in die Höhle. Da ist irgendwo ein Geländer nicht mehr ganz fest. Ich muß die Sache überprüfen und komme später nach.«
    »Soll ich dir helfen, Vater?«
    »Nein, das ist nicht nötig. Fahr du nur runter. Ich komme hier allein zurecht. Und sage dem

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