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0128 - Der Seelenwald

0128 - Der Seelenwald

Titel: 0128 - Der Seelenwald Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Eisele
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sie sich nicht mehr behindern lassen! Sie würde sich ihre Nahrung holen!
    Sie würde auch selbst töten!
    Mit diesem Entschluß kamen auch die Gier und der Hunger zurück. Die Kollektiv-Intelligenz amüsierte sich. Lange genug war sie auf andere angewiesen gewesen. Jetzt war dies nicht mehr der Fall.
    Sie war frei und jederzeit in der Lage, selbständig zu handeln.
    Ihr Aktionsradius wuchs von Stunde zu Stunde.
    Murthoom und Asmodina waren ahnungslos. Und sie würde dafür Sorge tragen, daß sie das auch noch eine Weile blieben. So lange zumindest, bis sie keine Gefahr mehr für sie darstellten.
    Ein teuflischer Plan sickerte in das Bewußtsein der Seelenwald-Intelligenz. Vorerst würde sie ganz im Sinne Asmodinas handeln.
    Sie würde ihr die dämonische Energie liefern, die sie offenbar so notwendig brauchte.
    Mit dieser Energie wurde unter anderem auch der magische Schutzschirm betrieben, der den Wald-Körper tarnte. Das mußte so bleiben.
    Ja, sie würde der Teufelstochter eine wertvolle Verbündete sein.
    Doch irgendwann, wenn die Zeit reif wäre, würde sie zuschlagen und ausschließlich in ihrem eigenen Interesse handeln.
    Vorsichtig fuhr die Intelligenz ihre Para-Fühler aus. Schon nach wenigen Sekundenbruchteilen bekamen sie Kontakt. Murthooms Gedanken. Voller Zuversicht und Triumph. Der Dämon dachte an Einfluß und grenzenlose Macht an Asmodinas Seite.
    Die Intelligenz ließ ihre Fühler weitergleiten. Sie spürte das Relikt Asmodinas, welches die von ihr geschaffene dämonische Energie aufnehmen sollte.
    Also hatten sie alles bestens vorbereitet. Mit Komplikationen rechneten sie nicht. Gut, gut! Um so besser, hechelten die Gedanken der unfaßbaren Wesenheit.
    Die Kollektiv-Intelligenz zog ihre Para-Fühler zurück.
    Der Hunger wurde gleichsam übermächtig. Sie beschloß, ihn zu stillen. Sie würde töten! TÖTEN! Und sie würde sich ihre Nahrung holen. Die geeigneten Opfer kannte sie bereits. Vorhin, während der Nachtperiode, hatte sie ihr pochendes Leben gespürt, ihre Energie, ihre Jugend. Zwei weibliche Wesen waren es gewesen. Sie hatten sich ganz in der Nähe ihres Leibes, des Seelenwaldes, aufgehalten.
    Die Wald-Intelligenz konzentrierte sich. Ungeheuerliche dämonische Energien wurden entfesselt und aktivierten das Para-Zentrum.
    Der Seelenwald hatte die Jagd aufgenommen!
    Das Grauen kam über die Menschen von Peyspean!
    ***
    Suko verabschiedete sich von Shao. Er umarmte sie mit einer Zärtlichkeit, die man dem massigen Burschen auf den ersten Blick gar nicht zutrauen würde.
    Ich stand bereits an der Wohnungstür, die Hand auf der Klinke.
    Ich war nervös. Daran hatte auch das herzhafte Frühstück, das Shao gezaubert hatte, nichts ändern können. Schweigend hatten wir es hinuntergeschlungen. Auch Shao war sehr still gewesen. Sie machte sich Sorgen. Um ihren Suko. Um Jane. Um mich. Sie wußte so gut wie wir, daß es wieder einmal um Leben und Tod ging.
    Aber sie hielt sich tapfer, denn sie wußte auch, daß unser Kampf geführt werden mußte.
    Ich blickte auf meine Armbanduhr. Kurz nach 9 Uhr. Der Hubschrauber war bestellt. Suko hatte mit Sir Powell persönlich telefoniert, und mein Chef hatte natürlich umgehend alles in die Wege geleitet.
    Auch der Polizeiposten in Peyspean war benachrichtigt.
    Ich nagte an dem Begriff Seelenwald herum und malte mir die schrecklichsten Dinge aus. Ich ahnte ja nicht, daß die Wirklichkeit noch viel schlimmer war.
    »Okay, wir können«, sagte Suko, strich seiner Shao noch einmal über die Wange und lächelte dem hübschen, schwarzhaarigen Chinagirl noch einmal beruhigend zu. »Wird schon schiefgehen.«
    Sie nickte stumm.
    In ihren dunklen Katzenaugen stand die Sorge geschrieben und die Angst. Aber sie lächelte. Wahrscheinlich fiel ihr das unsagbar schwer.
    Ich schüttelte ihre zerbrechlich wirkende Hand. Schweigend.
    Worte waren jetzt einfach überflüssig.
    Sodann drehte ich mich um. Den Einsatzkoffer mit den Spezialwaffen trug ich in meiner Linken. Die Beretta steckte geladen in meiner Schulterhalfter. Um den Hals trug ich mein Silberkreuz.
    Ich drückte die Klinke und öffnete die Tür.
    Da federte der Schemen, der draußen gelauert haben mußte, vorwärts!
    Ich sah die lange, teuflische, spitz zulaufende Messerklinge, die auf mich zeigte.
    Glenda Perkins’ Hand!
    Und jetzt wußte ich auch, was Sukos Zögern vorhin zu bedeuten gehabt hatte!
    Glenda hatte den Verstand verloren!
    Ich schnellte mich zur Seite, rammte voll gegen Suko. Dem tödlichen

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