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0128 - Hände hoch, Chef!

0128 - Hände hoch, Chef!

Titel: 0128 - Hände hoch, Chef! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chef! Hände hoch
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heraus und schirmte die Augen mit der flachen Hand gegen die grelle Sonne ab.
    »Na endlich!« stöhnte er. »Können wir aufladen? Ich warte den ganzen Morgen schon darauf.«
    »Ja, laß aufladen«, sagte Morton und drehte sich um.
    Es war wie immer, wenn viele Männer in der Wildnis monatelang zusammengepfercht sind. Schon nach ein paar Monaten stellte sich das übliche Lagerfieber ein. Man wird sich selbst zuwider. Und die anderen fallen einem noch mehr auf die Nerven. Hinzu kam noch, daß es in diesem verdammten Nest nicht einmal ein Kino gab. Die Werksleitung hatte zwar zugesagt, daß sie Vorführapparate mitbringen lassen wollte, aber jedesmal war etwas anderes wichtiger.
    Jeff stapfte zum Wagen zurück und legte sich im Schatten in den Sand. Lonnigan lehnte noch immer am Trittbrett und rauchte.
    Nach einer Weile sagte Lonnigan:
    »Du--Jeff!«
    »Ja?«
    »Es geht mich ja nichts an, ich möchte dich trotzdem mal was fragen.«
    »Nämlich?«
    »Bist du — hm — bist du nicht verheiratet?«
    Jeff richtete sich blitzschnell auf. Sein Gesicht hatte auf einmal eine dunkelrote Färbung.
    »Wie kommst du denn auf so einen verfluchten Blödsinn?« schrie er.
    Lonnigan zuckte entschuldigend die Achseln.
    »Werd’ nicht gleich zornig, Jeff«, bat er. »Du weißt, daß ich für unsere Leute immer die Post vom Büro holen muß.«
    »Und?«
    Mortons Stimme war messerscharf.
    »Heute morgen war ein Brief für dich' dabei.«
    »Für mich?« wiederholte Jeff tonlos.
    »Ja. Deswegen kam ich ja in deine Bude. Aber dann kamen wir, na ja, du weißt ja, auf was wir zu sprechen kamen. Da habe ich es vergessen, dir den Brief zu geben.«
    Jeff legte sich wieder zurück in den Sand.
    »Und was hat das damit zu tun, ob ich verheiratet bin oder nicht?« gähnte er.
    »Auf dem Brief steht als Absender: Mrs. Jeff Morton. Das ist ja wohl dein Name, nicht?«
    Er sagte nichts mehr, sondern warf Jeff nur den Brief hin.
    Morton nahm den Umschlag und betrachtete ihn einen Augenblick lang. Sein Gesicht war hart und kantig, wie aus Stein gehauen.
    Er zog sein Feuerzeug und hielt es an eine Ecke des Briefes.
    »Du bist verrückt«, sagte Lonnigan.
    Jeff sah zu, wie der Brief Feuer fing.
    »Ich hab’ dir heute morgen schon etwas Persönliches gesagt«, murmelte er. »Also kommt es auf eine Kleinigkeit mehr oder weniger auch nicht mehr an. Okay, hör zu: Meine Frau hat sich mit einem anderen rumgetrieben, während ich in Korea war und meinen Schädel mühsam durch diesen lausigen Krieg hindurchgebracht habe. Und weißt du, wer dieser andere war? Mein bester Freund. So. Jetzt weißt du Bescheid. Und jetzt halt deinen Mund, um alles in der Welt willen! Frag mich nicht noch einmal nach irgend etwas, das dich nichts angeht!«
    Der Brief verbrannte, ohne daß Morton die letzte Ecke aus den Fingern ließ. Er schien die Flammen nicht zu spüren.
    Regungslos saß er so, bis die Zeit um war. Lonnigan hatte stillschweigend sein Bündel aus der Bude geholt und vor Jeff niedergelegt. Als es soweit war, stand Morton auf, sah sich um und sagte:
    »Okay, Boys! Carolli steuert den ersten Abschnitt. Stranger und ich gehen mit ins Führerhaus. Die anderen hinten rauf! Los! Ab geht die Post!«
    ***
    »Diese verfluchte Hitze macht einen noch verrückt!« wetterte Roote, während er mühsam versuchte, sein Bündel so zurechtzuschieben, daß er sich darauf setzen konnte.
    Auf dem Lastwagen standen sechsunddreißig Kisten. Sie alle trugen die Aufschrift G. C. M. C., was eine Abkürzung für Government’s Colorado Mining Company war und etwa .Staatliche Colorado-Minen-Gesellschaft' bedeutet..
    Die drei Männer hatten es sich, so gut es ging, zwischen den Kisten und den Seitenwänden des Lastwagens bequem gemacht. Die neue Straße hatte zum Glück nur wenige Schlaglöcher, so daß man es einigermaßen aushalten konnte.
    Das schlimmste war die Hitze, die auch durch den Fahrtwind nicht wesentlich gemildert wurde.
    Im Führerhaus unterhielten sich inzwischen Morton und Stranger.
    »Hast du eine Ahnung, wo die zweite Mine liegt, die unserem Alten privat gehört?« fragte Stranger.
    Morton schüttelte den Kopf.
    »Keine Ahnung. Es muß irgendwo in der Gegend sein. Mehr als hundertzwanzig Meilen kann sie von unserer Mine nicht entfernt sein. Wenn der Alte ab und zu hinüberfährt, ist er nie länger als fünf Stunden weg. Da kannst du dir die Entferung ungefähr ausrechnen.«
    »Ich verstehe nicht warum er bei uns den Angestellten spielt, wenn er selber eine Mine

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