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0129 - Die Vampir-Lady

0129 - Die Vampir-Lady

Titel: 0129 - Die Vampir-Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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beobachten können? Der Wagen? Typ, Farbe, Kennzeichen?«
    Lafgarenne hob unsicher die Schultern. »Bei Nacht sind alle Katzen grau, Monsieur. Ich möchte nichts Falsches sagen. Ich konnte das Fahrzeug nicht erkennen. Tut mir leid.«
    Die beiden Männer sahen sich an. Der Kommissar nickte. »Immerhin, der Hinweis auf die russischen Worte kann schon viel wert sein.«
    Von draußen kam der dritte herein, der Arzt.
    »Keine Kennzeichen, keine Papiere, nichts. Am Hals zwei dicht nebeneinanderliegende Einstiche, wie Bisse, möchte ich sagen. Dazu kommt, daß die Frau so kalt ist, als sei sie schon seit Stunden tot.«
    Jus Augen weiteten sich. »Ein Vampir!« stieß sie erschrocken hervor.
    Grinsend sahen sich die Staatsdiener an. Einer schüttelte leicht den Kopf. Pierre legte schützend den Arm um Jus Schultern.
    »Ein Vampir«, hauchte sie noch einmal. »Stoßt der Toten einen Pflock ins Herz! Sie wird sonst als Vampir wieder erwachen!«
    Die Polizisten gingen nicht weiter darauf ein. »Mysteriös«, erklärte der Kommissar. »Wirklich kein einziger Hinweis auf die Identität der Toten?«
    Der Arzt, der sie genau durchsucht hatte, schüttelte nachdrücklich den Kopf. »Nichts, absolut nichts. Bei der Kleidung nicht einmal ein eingenähtes Firmenzeichen. Überhaupt, diese Lederkluft - sieht aus wie Emma Peel.«
    »Das paßt«, brummte der Kommissar und verriet dem Arzt nicht, was er damit meinte. Statt dessen sah er Pierre Lafgarenne fragend an. »Darf ich mal Ihr Telefon benutzen?«
    »Bitte.« erwiderte der anerkannte Dorfplayboy mit einer einladenden Geste zu dem Apparat.
    Der Kommissar wählte, während er die rotierende Scheibe abschirmte. Lafgarenne brauchte die Nummer nicht zu erkennen.
    »Bitte das Büro für innere Sicherheit«, verlangte er dann, als man sich meldete.
    Seiner Ansicht nach war dies ein Fall für die Sicherheitsbehörden. Nur eine Frage irritierte ihn an der Angelegenheit noch.
    Warum lieferten sich die Agenten einer fremden Macht ausgerechnet in diesem Dorf ein Feuergefecht?
    ***
    Jemand hatte eine Decke über die Tote gelegt. Die Herren vom Sicherheitsdienst waren in erstaunlicher Schnelligkeit eingetroffen. Nur kurz hatten sie die Tote begutachtet. Schulterzucken war alles gewesen, was sie dazu zu sagen hatten.
    Sie stellten Pierre Lafgarenne die gleichen Fragen, die auch schon die Polizei gestellt hatte. Dann wurde die Frau in einem großen Kombifahrzeug abtransportiert.
    »Russen, hm.« brummte Jaques Vancier während der Rückfahrt. Sein Kollege am Lenkrad hob die Schultern. »Ist das alles, was du zu brummen hast?«
    Jaques Vancier nickte nur. Er dachte an eine Kanne heißen Kaffees am Zielort Paris. Sie hatten einen langen Weg durch die Nacht vor sich. Die Tote mußte in die Zentrallabors der Abwehr gebracht werden. Nur dort konnten die erforderlichen Untersuchungen vorgenommen werden, die genauere Aufschlüsse über die Herkunft der Fremden zuließen.
    »Mon dieu, wird meine Frau sich freuen, wenn ich erst mittags wieder zu Hause bin«, murmelte Jean Sagall mit verstecktem Grimm. »Der Alte hätte auch einen Schrauber schicken können!«
    »Hätte - hat aber nicht, mein Lieber.« konterte Jaques. Die Kaffeekanne, von der er träumte, wurde immer größer. Die Nacht war kühl. Die Halogenscheinwerfer des Citroën-Kombi griffen wie Geisterfinger weit in die Nacht hinaus und erleuchteten die Straße hell. Jean Sagall fuhr so schnell, wie Fahrzeug und Straßenzustand es zuließen. Um diese Zeit war keine Polizeistreife zu erwarten, die Geschwindigkeitskontrollen vornahm. Mit hundertsechzig Sachen zog er durch die schmälsten Straßen und engsten Kurven.
    Früher war er berufsmäßiger Rallyefahrer gewesen. Als die große Autofirma rationalisieren mußte, stand er als einer der ersten auf der Abschußliste. Vier Kollegen waren besser gewesen als er und hatten weniger Wagen zu Bruch gefahren.
    Er war zur Armee gegangen und von dort zum Abwehrdienst gekommen. Und dieser hatte ihn nicht wieder losgelassen. Wie jeden, der irgendwann einmal in den Betrieb der Sicherheitsbehörden gerät.
    Kilometer um Kilometer fraß sich der Wagen durch die Nacht. Einmal stoppten sie kurz, um zu tanken. Hundert Kilometer, zweihundert Kilometer, dreihundert…
    Jaques wechselte seinen Kollegen am Lenkrad ab, weil der die Augen kaum noch aufbekam. Jean Sagall lehnte sich im Beifahrersitz weit zurück.
    »Nimmt die Tour denn kein Ende…« murmelte er müde. Er sah auf die Uhr. In Kürze würde die Sonne

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