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0129 - Die Vampir-Lady

0129 - Die Vampir-Lady

Titel: 0129 - Die Vampir-Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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sehe ich den Geheimdienst nur recht ungern in meiner Behausung.«
    »Wie jeder Bürger«, lächelte Verdier säuerlich. »Gut, Monsieur, kommen wir zur Sache. Ich bin beauftragt worden, einigen ganz bestimmten Dingen nachzugehen, die von der NATO als bedrohlich angesehen werden.«
    Zamorra runzelte die Stirn. »Die NATO? Sie sind doch Angehöriger des französischen…«
    »Im Auftrag der NATO«, unterbrach Verdier. Er griff erneut in seine Tasche und förderte einen schmalen Umschlag zutage, den er Zamorra gab. »Sie kennen diese Person?«
    Zamorra öffnete den Umschlag. Seine nervigen Hände holten den Inhalt ans Tageslicht. Sämtliche Fotos zeigten, aus verschiedenen Perspektiven, ein und dieselbe Frau. Das letzte Bild mußte bei Nacht aufgenommen worden sein. Es zeigte die Frau am Boden liegend, mit einem glänzenden Lederanzug bekleidet.
    Zamorra sah wieder auf.
    »Das letzte Foto wurde heute nacht gemacht.« erklärte Verdier. »Von der Besatzung eines Streifenwagens der Polizei von Roanne. Die Frau ist tot.«
    »Und?« fragte Zamorra, obwohl er die Frau wiedererkannt hatte.
    »Sie sollte nach Paris gebracht werden, zwecks exakter Identifizierung. Es hätte sein können, daß man uns eine Doppelgängerin unterschob. Doch der Wagen kam nicht an. Vor einer guten Stunde wurde er gefunden. Ausgebrannt. Die beiden Fahrer sind tot, die Leiche verschwunden.«
    »Leiche?«
    »Die Leiche der Frau.« ergänzte Verdier.
    »Sie haben schnell gearbeitet«, gestand Zamorra.
    »Wir beobachten die Frau seit einigen Tagen.« erklärte der Agent jetzt. »Sie kennen Sie, Professor?«
    »Eine Russin.« sagte Zamorra langsam. Während er sprach, studierte er das letzte Foto, das bei Nacht angefertigte. Die Tote sah seltsam blaß aus. So sehen Menschen aus, die von Vampiren leergesaugt werden, schoß es ihm durch den Kopf. »Sie war vorgestern und gestern mein Gast. Sie war die Beauftragte der Leningrader Universität und kam in einer dienstlichen Angelegenheit. Die Russen haben ein parapsychisches Phänomen zu klären und wollten mich auf diesem Wege um Rat fragen.«
    »Das ist alles?« fragte Verdier.
    Zamorras »Ja« war mehr als knapp.
    »Dann habe ich Sie einige vielleicht für Sie unangenehme Dinge zu fragen. Die Frau heißt Tanja Semjonowa und ist Mitarbeiterin des Komitet Gossudarstvennoje Bezapostni. Was wollte die Agentin bei Ihnen?«
    »Daß sie KGB-Agentin war, ist mir unbekannt«, sagte Zamorra bestürzt. »Aber das eine schließt das andere nicht aus.«
    »Stimmt. Trotzdem gibt es noch einige Punkte. So zum Beispiel der vor kurzem erfolgte Absturz einer britischen Phantom über Ihrem Schloß. Der Jäger wurde eindeutig abgeschossen, wie die Untersuchungen feststellten. Und zwar mit einer Waffe, die uns unbekannt ist. Was haben Sie dazu zu sagen, Professor?«
    Zamorra hob die Schultern und wechselte einen kurzen Blick mit Nicole und Raffael. Dann nickte er dem Diener zu. »Ich glaube, dazu können Sie etwas sagen, Raffael!«
    Der Diener nickte. »Der Professor war zu der Zeit nicht anwesend. Wir beherbergten unseren Freund Bill Fleming. Das Flugzeug steuerte Château Montagne an. Die Angriffsabsicht war unverkennbar. Plötzlich explodierte es und stürzte in die Loire.«
    »Das war alles?«
    »Das war alles, Monsieur«, bekräftigte Raffael.
    Zamorra entsann sich. Der Vorfall hatte stattgefunden, als Nicole und er sich in der Vergangenheit befanden und Merlin ihnen das Geheimnis der Entstehung des Amulettes eröffnete. Jenes Amulett, das Zamorra schon öfter gute Dienste geleistet, sogar das Leben gerettet hatte. Bill Fleming hatte sich im Schloß aufgehalten. Von jener seltsamen Strahlwaffe, mit der er den angreifenden Jäger abgeschossen hatte, sprach Raffael nicht. [1]
    »Wer ist dieser Bill Fleming? Ist er anwesend?«
    »Darüber bin ich Ihnen keine Rechenschaft schuldig.« erwiderte Zamorra kühl. »Was soll das Verhör? Bin ich ein Verbrecher?«
    »Es gibt noch eine merkwürdige Angelegenheit, in die Sie verwickelt sind. Vor einigen Monaten stürzte ein seltsames Objekt an der holländischen Küste ab. Ein UFO, könnte man sagen. Ein niederländisches Küstenwachboot wurde von einem britischen Schnellboot vernichtet, dessen Commander offenbar unter Hypnose stand. Sie, Professor, waren an der gesamten Aktion beteiligt. Könnte das UFO nicht ein russisches Versuchsobjekt gewesen sein? Könnte der britische Jäger nicht von Ihnen mit einer russischen Superwaffe vernichtet worden sein? Könnten Sie nicht über diese

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