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0129 - Die Vampir-Lady

0129 - Die Vampir-Lady

Titel: 0129 - Die Vampir-Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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begann, sie erneut zu untersuchen. Vielleicht hatte jemand, eventuell Zamoora selbst, das Energiemagazin entfernt… Doch noch erstaunter mußte er feststellen, daß die Waffe überhaupt kein Magazin besaß…
    »Das verstehe, wer will«, brummte der Albino und kehrte in die Höhle zurück.
    Im gleichen Moment erschien ihm Asmodis zum zweiten Mal.
    ***
    Auch diesmal zeigte der Fürst der Finsternis sich nur ausschnittsweise, erschien als Mischung zwischen Mensch und Widder. Die Hörner schienen den Albino aufspießen zu wollen.
    »Berichte«, verlangte Asmodis.
    Tanja Semjonowa folgte der Szene aufmerksam, sog den beißenden Schwefelgeruch förmlich in sich auf. Sie musterte Asmodis eingehend, soweit sie ihn zu sehen vermochte. Ihre feinen Sinne registrierten sofort, daß der Beherrscher der Schwarzen Familie nicht persönlich anwesend war, daß er nur eine Illusion, ein Bild projizierte. Sie spürte die hochfrequenten Schwingungen, die ihr sagten, um was es sich handelte. Im Gegensatz dazu nahm Craa Dül tatsächlich an, Asmodis sei persönlich anwesend, habe durch eine Dimensionsfalte die Kaverne betreten.
    Die Vampirin begriff auch, daß dies nicht das wirkliche Aussehen des Dämonenfürsten war. Es war eine von vielen tausend Masken, mit denen der Fürst der Finsternis sich tarnte. Sein wahres Aussehen mußte völlig anders sein, anders als alles, was man sich vorstellen konnte. Die Vampirin spürte das unsagbar Fremde, das in den Schwingungen mitwirkte, das sogar für Dämonen fremdartig war.
    Craa Dül erstattete seinem Auftraggeber Bericht, erklärte in kurzen, abgehackten Sätzen, was vorgefallen war. Abschließend hielt er Asmodis den Blaster entgegen.
    »Doch er funktioniert nicht mehr, gibt keine Energie mehr ab«, schloß er seinen Bericht.
    »Versager«, zischte ihm Asmodis grollend entgegen. »Wiederum hast du die Erwartungen, die ich in dich setzte, nicht erfüllt. Was nützt uns eine Waffe, die nicht funktioniert?«
    »Herr, ich…« setzte Craa Dül an, doch der Fürst der Finsternis schnitt ihm einfach das Wort ab.
    »Du findest heraus, warum die Waffe schweigt. Innerhalb eines Tages. Andernfalls stirbst du«, befahl der Dämon.
    Im nächsten Moment löste sich das Bild auf.
    Wie erschlagen stand Craa Dül da, den Blaster in der Hand. Mit einem jähen Ruck riß er die Waffe hoch, drückte ab, wieder und wieder. Doch sie reagierte nicht. Kein einziger noch so dünner und lichtschwacher Strahl zuckte aus der Trichtermündung, nichts.
    Da schleuderte er die Waffe auf den Boden.
    Tanja, die Vampirin, beobachtete seinen Wutausbruch nur. Sie fühlte sich dem Albino bereits jetzt überlegen. Ständig begannen neue Kräfte in ihr zu erwachen. Jene latenten Parafähigkeiten, die sie, ohne davon zu wissen, bereits früher besessen hatte, drangen an die Oberfläche ihres Bewußtseins-Potentials vor.
    Noch ahnte Craa Dül nicht, daß die Semjonowa seiner Macht zu entwachsen begann. Denn sie hielt sich zurück, bemühte sich, nicht aufzufallen. Denn sie wußte, daß er sie in diesem Falle sofort töten würde.
    Noch besaß er die Macht dazu.
    Noch…
    »Innerhalb eines Tages«, flüsterte der Albino. »O Hölle und Verdammnis, wie soll ich das schaffen? Bin ich Strahlwaffen-Techniker?«
    Niemand antwortete ihm.
    Doch Craa Dül ahnte nicht, daß er sich umsonst sorgte. Denn er sollte überhaupt keine Chance mehr erhalten, die Waffe zu untersuchen. Denn bereits in diesem Moment schwebte das Damoklesschwert bereits unsichtbar über ihm…
    ***
    Ein Lkw-Fahrer fand das ausgebrannte Wrack des Wolga-GAZ 24 im Morgengrauen und alarmierte die Polizei. Schon nach kurzer Zeit stand fest, wer den Wagen gefahren hatte.
    Bürger der Sowjetunion!
    In München wurde man wach. Zwei tote Russen, der ausgebrannte Wagen - alles deutete auf einen Spionagefall hin, einen Agentenkrieg, der sich in aller Lautlosigkeit abgespielt hatte. Zumal festgestellt wurde, daß am Grenzübergang noch drei Personen in dem Fahrzeug gesessen hatten. Wo war der dritte Mann geblieben?
    »Zehn kleine Negerlein«, murmelte der zuständige Ressortleiter in seinem Büro in München-Pullach. »Erst vier, dann drei, dann zwei Leute. Ob von den beiden Leichen auch noch eine verschwindet?«
    Zu seinem Glück war dies nicht der Fall. Verbrannte Wesen können sich nicht mehr fortbewegen. Das Feuer setzt auch untoten Geistern ein Ende.
    Immerhin ließ man den Fall nicht auf sich beruhen. Der Wagen und die verkohlten Leichen wurden sichergestellt. Der

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