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Gefühltes Herz - sieben homoerotische Geschichten

Gefühltes Herz - sieben homoerotische Geschichten

Titel: Gefühltes Herz - sieben homoerotische Geschichten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rigor Mortis
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Mit den Worten der Geige
Kapitel 1
    Da saß er nun und war mehr als genervt. Abermals entzog er der Frau neben sich seine Hand. Irgendetwas war bei der Buchung des Escort Services schiefgelaufen, er hatte ganz sicher nicht mit Extras gebucht. Frauen waren ihm zuwider, wollten Aufmerksamkeit, teure Geschenke und vor allem waren sie falsch. Jede, die er bisher kennengelernt hatte, war so und keine konnte sich im Entferntesten vorstellen, dass er nicht an ihr interessiert war. Seit seiner Jugendzeit stand fest, dass er auf die männlichen Vertreter seiner Spezies ein Auge geworfen hatte.
    Der Saal wurde verdunkelt, einzig ein Lichtstrahl erhellte einen Punkt auf der Bühne, in den ein junger Mann trat. Die Geige führte er zwischen Schulter und Kinn und zog mit dem ersten Ton alle in seinen Bann. Duncan wusste nicht, ob es wirklich des Geigers Welt war, in die dieser die Zuhörer entführte, doch hoffte er es. So melodisch, so einfühlsam und verzaubernd. Nicht mal die Hand, die sich wieder auf seine legte, konnte seine Aufmerksamkeit erregen.
    Diese Melodie, dazu dieser Mann … Es war, als wäre er in einem Traum gefangen, aus dem er nicht mehr aufwachen wollte. Drahtig erschien der junge Mann auf der Bühne, und doch so imposant. Magisch zog er Blicke an, wie Duncan nur ungern feststellte, und doch war es das, was er brauchte. Er war ein Geschäftsmann und suchte dringend eine Attraktion für ein Event seiner Firma. Chinesische Geschäftspartner wollten kommen, dazu sollte eine erstklassige Aufführung stattfinden. Duncan sah gerade seine Eintrittskarte in den chinesischen Markt.
    Er strich sich durch sein hellbraunes, kurzes Haar, als auch schon die letzten Klänge verstummten und der Applaus für den jungen Geiger den Saal erfüllte. Duncan musste erst seine zweite Hand zurückerobern, um zu applaudieren, was ihm einen bösen Seitenblick einbrachte. Für was hielt sich die Frau nur?, fragte er sich, schüttelte den Kopf und wandte sich wieder der Bühne zu. Nach einem Pianisten, einer hervorragenden Sängerin und einer Harfenspielerin leerte sich langsam der Saal. Auch Duncans Begleitung stand auf, klimperte mit ihren künstlichen Wimpern und sah ihn auffordernd an. „Können wir?“
    Er zückte seinen Geldbeutel. „Ihre Dienste werden nicht mehr benötigt und bitte merken Sie sich: Sie sind lediglich eine Begleitung, die nett auszusehen hat.“ Mit diesen Worten drückte er ihr ein paar Scheine in die Hand, wandte sich von ihr ab und ging zum Garderobeneingang. Ihr erbostes und gleichzeitig errötendes Gesicht blieb ihm somit erspart. „Mister Stone, es freut uns, Sie zu sehen!“, begrüßte man ihn, und ließ ihn ohne weitere Überprüfungen durch.
    Zufrieden lächelnd lehnte Jerad an der kühlen Backsteinmauer, hatte die Augen geschlossen und nahm seine Umgebung mit allen Sinnen wahr. Es war ein toller Auftritt gewesen, die Symbiose der Instrumente mit der Akustik des Saals war geradezu perfekt. Immer noch hörte er seine Geigenklänge von den Wänden widerhallen, gedämpft, jedoch auch abgeschwächt ergab es noch ein wundervolles Klangbild. Selten hatte er solch eine Atmosphäre erlebt, die Menschen, die mitgezogen wurden, der Applaus, der ihn in seinem Tun bestätigte.
    Ein Schatten traf ihn, herb wehte ein Geruch um seine Nase. „Guten Tag, mein Name ist Duncan Stone, ich möchte Sie gerne buchen!“
    Instinktiv streckte Jerad seine Hand aus und erfasste die erahnte vor ihm. „Guten Tag, Mister Stone, ich bin Jerad Moore. Für Buchungen ist meine Mutter zuständig!“ Tief sog Jerad den Geruch des Mannes ein, der sich vor ihm aufgebaut hatte. Moschus, eine leichte Nuance Tabak hing an ihm und ein Hauch von einem alten, teuren Whisky.
    Interessant befand er und lächelte sein Gegenüber an. „Sehen Sie mal hier …“, dabei zog Duncan einen Prospekt aus seiner Tasche. „Sie würden in einem alten Opernhaus auftreten. Der Klang darin ist äußerst ansprechend. Diese alten Stuckarbeiten wurden ausgearbeitet. Sie hätten eine riesige Bühne, und dieses altertümliche Ambiente ist hervorragend geeignet, um ihren Klängen noch mehr Flair zu verleihen.“ Gewinnend lächelnd zwinkerte Duncan seinem Gegenüber zu, der jedoch ziemlich unbeeindruckt schien und nicht auf den Prospekt achtete.
    Verwundert runzelte der Geschäftsmann die Stirn, denn gerade damit hatte er schon manchen Künstler gelockt, das Ambiente versprach Geld, einflussreiche Leute und Presse. „Nun sehen Sie es sich doch einmal an, es ist

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