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0130 - Der Unheimliche aus Lemuria

0130 - Der Unheimliche aus Lemuria

Titel: 0130 - Der Unheimliche aus Lemuria Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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die Luft aus den Lungen preßte.
    Das Grauen packte ihn. Warum brach dieser Mann immer noch nicht zusammen? Jeder andere Mensch hätte kapitulieren müssen, er hätte längst knockout am Boden gelegen. Doch dieser Unsichtbare schien auch noch unverwundbar, unbesiegbar zu sein!
    Etwas griff nach Corwells Schulter, riß den hageren Commander herum. Dann erwischte ihn ein harter Schlag, schleuderte ihn zu Boden. Unter sich fühlte er etwas. Die Pistole! Seine Finger schlossen sich um den Griff, und obwohl er gesehen hatte, wie die Kugel durch den Unsichtbaren hindurchgegangen war, riß er noch einmal den Stecher durch. Abermals brüllte der Schuß auf.
    Und diesmal geschah das Wunder! Diesmal hatte die Kugel gesessen, hatte der Unheimliche sie nicht zu neutralisieren vermocht. Ein greller, wimmernder Aufschrei erklang, raste die Tonleiter hinauf und verschwand im Infraschallbereich. Das unhörbare Geräusch drohte die Trommelfelle des Commanders zu zerreißen, bereitete ihm entsetzliche Schmerzen. Dann aber riß es jäh ab. Ein dumpfes Poltern erklang, dann brach jemand zusammen.
    Langsam, unsagbar müde und erschöpft erhob sich Stan Corwell. Er wischte sich mit dem Handrücken über die aufgeplatzten Lippen. Starrte das Blut an. Dann halfterte er seine Waffe wieder. Minutenlang kreisten seine Gedanken im Leerlauf.
    Doch dann kam wieder Bewegung in den großen Mann. Er kniete dort nieder, wo der Unsichtbare zusammengebrochen war, tastete den Boden ab und stieß dann auf Widerstand. Ein Wesen lag dort, besaß menschliche Konturen und regte sich nicht mehr.
    Corwell erhob sich wieder, schritt zur Bordverständigung.
    »Sergeant Cooper, kommen Sie mit fünf Mann in den Feuerleitstand! Sofort, es ist wichtig. Bewaffnung!«
    Dann stützte er sich auf das Paneel. Seine Blicke überflogen die eingeleiteten Schaltungen. Der Commander begann, sie rückgängig zu machen, die Feueranlagen zu sichern. Jetzt würde keine Rakete, kein Torpedo mehr das Atom-U-Boot verlassen.
    Endlich flog das Schott auf. Sergeant Cooper und fünf mit Handfeuerwaffen versehene Matrosen traten ein.
    Beim Anblick der drei starr, wie tot in ihren Sesseln sitzenden Männer vereisten sie förmlich.
    »Sir, was ist hier geschehen?« fragte der Sergeant an. Fassungslos glitten seine Blicke über den lädierten Commander, dessen aufgeplatzte Lippen und die zerrissene Uniform eine deutliche Sprache redeten.
    »Sergeant, direkt vor Ihnen liegt ein Unsichtbarer auf dem Boden. Ich habe ihn niederschießen müssen. Bringen Sie ihn in die Medo. Aber passen Sie gut auf ihn auf, vielleicht lebt er noch, und dann…«
    Der Sergeant hob zögernd die Hand. »Sir…«
    »Ich weiß, was Sie fragen wollen«, unterbrach ihn der Commander ernst. »Machen Sie zwei Schritte vorwärts und sagen Sie mir dann, über was Sie gestolpert sind!«
    Mit verständnislosem Gesichtsausdruck trat der Sergeant vor - und sein Fuß traf auf Widerstand. Er ging in die Knie wie ein paar Minuten zuvor der Commander, tastete den Widerstand ab.
    »Ein Mensch«, murmelte er betroffen. »Es muß ein Mensch sein, aber… das ist doch unmöglich, Sir!«
    Der Commander zuckte die Achseln.
    Sergeant Cooper schob die Dienstwaffe ins Halfter zurück, packte zu und rollte den Unsichtbaren herum.
    Die Männer im Feuerleitstand erstarrten.
    Deutlich sahen sie, wie aus einer Ein-Schußwunde Blut sickerte. Es wurde erst in dem Moment sichtbar, in dem es den Körper des Unheimlichen verließ. Unter ihm hatte sich eine Blutlache gebildet.
    Doch das allein hätten sie noch verkraften können. Warum sollte ein angeschossener Unsichtbarer nicht bluten können?
    Doch das Blut, das den Stahlboden der Feuerleitzentrale benetzte, war -schwarz…
    ***
    Fred Askins traf es wie ein Faustschlag ins Gesicht. Sein Mund klaffte auf, die Zigarette fiel heraus auf den Teppichboden im Wagen und begann, ihn mit ihrer Glut anzuschmoren. Aus weit aufgerissenen Augen starrte der Polizist den uralten, wie ein Panzer röhrenden Chrysler Regal an, der mit ziemlich hoher Geschwindigkeit die breite Straße entlangfegte, um an der Kreuzung zielsicher abzubiegen.
    Das wäre an sich nicht erstaunlich genug gewesen, um den grauhaarigen Cop aus der Ruhe zu bringen. Was ihn so fassungslos machte, war, daß sich niemand am Lenkrad des Wagens befand.
    Fred Askins rieb sich die Augen. Er hatte routinemäßig an der Kreuzung Posten bezogen und vor sich hin gedöst. Um die Mittagszeit war in Borroloola kaum etwas los, so daß er geglaubt hatte,

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