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0133 - Schiffe, Schätze, scharfe Schüsse

0133 - Schiffe, Schätze, scharfe Schüsse

Titel: 0133 - Schiffe, Schätze, scharfe Schüsse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: scharfe Schüsse Schätze Schiffe
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vom Kugelschreiber über den Stahlhelm bis zur Nähmaschine, was einmal benutzt und dann für billiges Geld weiterverkauft wurde.
    Ich suchte mir zunächst einen Mantel und einen weiten Hut aus, in denen ich mehr einem Strolch als einem FBI-Beamten glich.
    Dann ließ ich mir noch einen abgetragenen Anzug, eine altmodische Brille und eine dicke Aktentasche einpacken. Ich hoffte, den Anzug nie tragen zu müssen, aber er sollte als Requisit zur-Verfügung stehen. Der Anzug eines älteren, reinlichen, nicht sehr wohlhabenden Herren.
    Steiner war in meiner Vorstellung so ein Herr gewesen.
    Ich zahlte, hüllte mich in den Mantel und setzte den Hut auf. Dann warf ich einen Blick in den fast blinden Spiegel, der der Kasse gegenüber hing und wunderte mich über die seltsame Figur, die ich da erblickte.
    Ich nahm mein Bündel und ging. Meinen Jaguar fuhr ich zum Distriktsbüro zurück, hinterlegte den Schlüssel und nahm ein Taxi, das mich zum Comell-Hospital brachte.
    Am Hintereingang wurden zwei Lastwagen entladen. Kleine Pakete mit der Aufschrift »Vorsicht Glas« wurden von einigen Schwestern ins Innere gebracht. Vom anderen Wagen hob ein vierschrötiger Bursche große Kisten mit Konserven, stemmte sie spielend leicht auf die Schulter und verschwand im Kellereingang.
    Ich lud mir eine Kiste auf den Buckel, beugte mich tief herab, und ging einfach in die Klinik hinein.
    Ich war schon auf dem zweiten Flur, als ich zum ersten Mal angehalten wurde.
    »Wir haben Sie schon ankommen sehen, Cotton«, sagte Bromfield leise. »Sie sollen nur nicht glauben, dass Sie hier so ungeschoren herein könnten.«
    »Aha«, antwortete ich schnaufend, und stellte die schwere Kiste ab, »und der Bursche, der den Wagen ablädt…«
    »… ist Miller«, vollendete Bromfield. »Darum ließ er Sie anstandslos die Kiste nehmen und ins Haus treten.«
    »In Ordnung«, antwortete ich. »Ihr seid gar nicht so übel…«
    Bromfield lachte. »Dort ist der Gipsraum, dritte Tür rechts.«
    Ich ging schnell über den Flur und trat in einen weiß gekachelten Raum mit großen Lampen an der Decke und Gestellen und Schränken mit Instrumenten an den Wänden.
    Ganz behaglich war mir nicht zumute.
    Mister High und Phil mussten bereits bei Steiner auf dem Zimmer sein. Sie würden dort gut eine halbe Stunde bleiben, um ein ordentliches Verhör vorzutäuschen.
    Ich setzte mich auf den Rand eines Waschbeckens. Ich zog den Mantel aus, legte Anzug und Mappe, die ich gerade erstanden hatte, neben mich, brannte mir eine Zigarette an und wartete.
    Schließlich kamen sie. Eine entzückende Schwester schob die Bahre mit dem Toten in den Raum. Mister High folgte, während draußen auf dem Gang Dr. Cresskill und Phil sich über diesen sonderbaren Fall von leichtem Schädelbruch unterhielten.
    »Aber ich sage Ihnen, in diesem Fall ist der Schädel an einer Stelle lädiert, die in keiner Weise für den Verletzten lebensgefährlich…«
    Die Tür schlug zu, und Cresskill dachte nicht mehr daran, seinen Satz zu beenden.
    »Schieben Sie Steiner in die Ecke«, bat ich, »und holen Sie eine ebensolche Bahre«.
    Die Schwester rollte die Bahre mit Steiner in einen kleinen, dunklen Nebenraum ab, brachte eine gleichartige daraus hervor und platzierte sie in der Mitte des Zimmers.
    »Wollen Sie es wirklich wagen, Jerry?« Mister High machte ein bedenkliches Gesicht. »Ich weiß nicht, ob das nicht etwas zu weit geht.«
    Ich schüttelte den Kopf.
    »Es kann gar nichts passieren. Mein Leben war nie sicherer, als es im Bett von Mr. Steiner sein wird. Solange wir Steiner noch nicht verhört hatten, versuchten sie ihn zu töten. Zuerst in seiner Wohnung, dann hier mit einer Bombe. Jetzt brauchen sie ihn lebendig. Steiner wurde eine halbe Stunde lang von der Polizei verhört. Nun hilft ihnen sein Tod nichts mehr, sie müssen wissen, wie viel er der Polizei gesagt hat.«
    »Wie soll sich das abspielen?«
    Ich legte mich auf die Bahre. Dr. Cresskill kam mit einem Schlafanzug der Klinik.
    »Das müssen Sie schon tragen, wenn es echt wirken soll.«
    Ich schlüpfte hinein.
    »Sie werden mich aus der Klinik holen, davon bin ich überzeugt. Phil wird ihnen mit einem Streifenwagen folgen. Sie werden mich fragen, was ich der Polizei erzählt habe. Ich werde gar nichts sagen. Sie werden mich bedrohen. Ich werde ihnen antworten, unter solchen Umständen würde ich gar nicht sprechen. Sie werden es mit Güte versuchen. Inzwischen wird Phil einen Plan ausgearbeitet haben, wie er mich befreit. Vielleicht

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