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0133 - Schiffe, Schätze, scharfe Schüsse

0133 - Schiffe, Schätze, scharfe Schüsse

Titel: 0133 - Schiffe, Schätze, scharfe Schüsse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: scharfe Schüsse Schätze Schiffe
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sagen. Aber er hätte das Haus auf den Kopf stellen können, ohne Sie zu finden.«
    Phil war also wieder gegangen, ohne sich sehr große Mühe zu machen. Was steckte dahinter? War Phil am Ende gar nicht da gewesen? War es vielleicht nur eine Finte des Mannes vor mir? Wollte er Hoffnungen, die ich mir machte, zerstören?
    »Reden sie!«, herrschte er mich plötzlich an.
    »Was werden Sie mit mir tun?«, fragte ich zurück.
    Ich wusste genau, was man mit mir tun würde. Solange ich schwieg, würde man hoffen, mich zum Reden zu bringen. Hatte ich mein Schweigen gebrochen, dann war mein Leben verspielt.
    »Das hängt von Ihnen ab.«
    Ich hörte wie mein Gegner aufstand und an mein Bett kam.
    »Ich heiße übrigens Dr. Lame«, stellte er sich vor, und das war wie ein Todesurteil für mich. Denn wenn er mich je lebend wieder hätte freigeben wollen, würde er seinen Namen nicht genannt haben.
    Dr. Lame stand hinter meinem Bett, drückte sanft dagegen und setzte es in Bewegung. Es lief auf Rollen.
    »Nachdem der Polizist, der nach Ihnen geschnüffelt hat, das Feld geräumt hat, steht dem nichts im Wege, sie mit den Örtlichkeiten vertraut zu machen. Doch darf ich Ihnen leider die Binde vor den Augen nicht abnehmen. Sie werden sicher Verständnis dafür haben.«
    Lame schob mich auf dem Bett vor sich her. Er schloss eine Tür hinter uns, öffnete eine andere. Ich zerrte heimlich an meinen Fesseln. Aber sie waren fest genug, um sich nicht ohne weiteres lösen zu lassen.
    »Hier links ist der Ausgang«, begann Dr. Lame zu erklären, während er mich vor sich her schob. »Wenn Sie verständig und klug sind, können sie ihn eines Tages, wenn Ihr Schädelbruch auskuriert ist, benutzen und mit einem Taxi oder mit dem Postomnibus nach New York zurückkehren.«
    Er schob mich weiter. Ich fühlte, wie die Rollen meines Bettes über eine kleine Bodenerhöhung Hefen.
    »Hier sind wir in der Abteilung für unsere schwierigen Patienten. Die armen Menschen wollen immer hinaus. Mit allen Mitteln, und es gibt keine List, die sie nicht verwenden. Deshalb brauchen sie Gitter vor den Fenstern und Schlösser vor den Türen.«
    Lame schob mich weiter.
    »Wer hier nur ein paar Wochen ist, braucht gar nicht sehr krank zu sein, um bei einer Untersuchung als verrückt eingestuft zu werden.«
    Ich hörte nur mit einem Ohr zu. Fieberhaft dachte ich nach, warum Phil nicht intensiver nach mir gesucht hatte.
    »Hier haben wir Hirnverletzte, die für die Allgemeinheit gefährlich sein könnten. Leute mit Schädelbrüchen oder ähnlichen Verletzungen.«
    Ich spürte immer mehr, wie sehr die Worte Lames nur darauf hinzielten, Eindruck bei mir zu machen.
    »Und hier« - seine Stimme hallte in einem großen Raum wider - »sind wir in einem kleineren Operationssaal. Leider geschieht es hie und da, dass Himverletzte hier mitten in einer schwierigen Operation sterben.«
    Ich hielt es an der Zeit, etwas zu sagen.
    »Was erwarten Sie denn von mir, Dr. Lame?«
    Er versuchte liebenswürdig zu sein, aber seine Stimme klang wie die eines Wolfes, der zu Schafen spricht.
    »Nichts weiter, als dass Sie uns erzählen, was Sie alles den Polizeibeamten bei Ihrem-Verhör aufgetischt haben.«
    »Wenn ich rede, bringen Sie mich um.«
    Lame schien auf diesen Einwand gewartet zu haben.
    »Sie halten uns für Unmenschen. Niemand will Sie umbringen. Sagen Sie die Wahrheit. Sie bleiben hier, bis Ihr Schädelbruch auskuriert ist, dann können Sie die Heimat des Friedens verlassen - als gesunder Mensch.«
    Ich versuchte zu lachen. Ich hatte Angst. Nichts als Angst, die stark und heftig auf mich eindrang. Ich wusste, wenn ich redete und auch nur irgendetwas sagte, was sie für wahr hielten, war mein Leben verspielt. Ich schwieg.
    »Was haben Sie der Polizei erzählt? Was hat Ihnen Driggs erzählt?«
    Die Stimme Larnes wurde immer nervöser und eindringlicher.
    »Reden Sie, reden Sie freiwillig! Wir haben Mittel, Sie zum Sprechen zu bringen.«
    Ich schwieg. Ich hörte Lames Atem. Er war heftiger geworden. Er ließ mich für einen Augenblick allein, und kam mit einem anderen Mann zurück. Ich hörte ihre Schritte auf dem glatten Boden hallen. Ich vernahm, wie die zwei miteinander flüsterten.
    »Reden Sie, Mr. Steiner«, hörte ich die andere Stimme, die sanfter, aber hinterhältiger klang als die Stimme Dr. Larnes. »Erzählen Sie uns, was Sie der Polizei verraten haben!«
    Ich schwieg.
    Ich schwieg nicht aus Trotz oder aus Zorn. Ich schwieg, weil ich wusste, dass es sonst keine

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