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0135 - Der Rummelplatz-Boß

0135 - Der Rummelplatz-Boß

Titel: 0135 - Der Rummelplatz-Boß Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Rummelplatz-Boß
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da zitterte ihm gewaltig die Hand. Er wußte, daß er verloren war, sobald wir vor dem Polizeirevier stoppten. Nur darum entschloß er sich zum Handeln. Es war eine reine Verzweiflungstat. Er hat sich ja dann auch damit begnügt, mich aus dem Wagen zu werfen, als er durch Zufall meinen Kopf mit dem Schießeisen traf. Ein echter Gangster hätte die Gelegenheit kaum vorübergehen lassen, mich endgültig auszulöschen.«
    High lächelte. »Wir werden ihn rücksichtsvoll behandeln, wenn Sie ihn erwischt haben, Jerry. Ich übertrage Ihnen den Fall.«
    Die Arbeit begann damit, daß ich das Archiv durchstöberte. Unser Archiv ist erstklassig, und wir haben eine ganze Menge Möglichkeiten, uns die Sucharbeit nach einem bestimmten Gangster zu erleichtern. Leider war das Gesicht des falschen Jersey-Cops bar jedes besonderen Kennzeichens gewesen. So brachte ich einen vollen Tag im Archiv zu, nur um festzustellen, daß wir den Knaben nicht kannten.
    Inzwischen war die Leiche der Leonie Arfield noch einmal durch den Arzt unserer Mordkommission untersucht worden. Das Ergebnis flatterte am Morgen, an dem ich meine ergebnislose Archivwühlarbeit beendete, auf meinen Schreibtisch. Neu war nur, daß unser Arzt so viel Alkohol im Körper gefunden hatte, daß nach seinem Urteil die Frau vor ihrem Tode schwer betrunken gewesen sein mußte.
    Phil und ich fuhren nach New Jersey hinüber. Das Haus war inzwischen von der dortigen Polizei versiegelt worden. Wir meldeten uns bei Trend Harrling, dem zuständigen Inspektor der ■ierseyer Kriminalpolizei, und gingen mit ihm zusammen in das Haus Hal-Cingstreet 197. Ich interessierte mich für die Alkoholbestände, fand aber nur eine einzige Flasche Whisky, die außerdem kaum angebrochen war.
    Harding erzählte uns, daß er inzwischen weitgehende Nachforschungen nach Leonie Arfield durchgeführt hatte, und er entdeckte auch einiges.
    »Vor sieben Jahren war sie unter dem Namen Doris Clark als Sängerin und Tänzerin in einigen Nachtklubs beschäftigt. Karriere hat sie nie gemacht. Sie sackte im Gegenteil sehr rasch wieder ab und landete im Palisades Amusement Park in einer obskuren Night-Show.«
    »Wissen Sie in welcher Show?«
    »Funny-Club.«
    »Wir sollten uns den Laden einmal ansehen.«
    »Das hat vor acht Uhr abends keinen Zweck. Vorher ist im Park nichts in Betrieb, ’außer den Karussells für die Kinder.«
    »In Ordnung. Wir merken es für den Abend vor. Sonst noch Interessantes über Leonie Arfield?«
    »Vor etwa drei Jahren scheint sie mit der Tanzerei aufgehört zu haben. Sie wohnte zunächst in Pensionen und Hotels, die ständig besser wurden. Etwa vor einem Jahr kaufte sie das Haus hier.«
    »Dann muß sie also in der Zwischenzeit einiges Geld gemacht haben. Mit welcher Arbeit?« , »Keine Ahnung. Sie hat sich viel in Rars und Nachtlokalen herumgetrieben. Ich bin mit ihrem Bild hausieren gegangen und habe viele Mixer und Kellner gefunden, die sie kannten. Ich rrhielt eine lange Liste von Leuten, mit denen Leonie Arfield in diesen Bars aufgetaucht ist, die sie dort kennengelernt hat usw. Es sind etwa dreißig Namen. Hier ist die Liste. Wir haben uns um diese Leute noch nicht gekümmert. Wir wollten Ihnen die Entscheidung überlassen, ob und in welcher Form die Leute befragt werden sollen.«
    Inspektor Harding hatte die Liste mit der Sorgfalt eines Oberbuchhalters aufgestellt. Sie enthielt die Namen, die er von den Angestellten der Nachtlokale gehört hatte. Es waren Namen von Männern und Frauen. Dahinter stand jeweils, in welchen Bars und Clubs Leonie Arfield die Personen getroffen hatte und wie häufig sie dort mit ihnen gesehen worden war.
    Ich seufzte beim Anblick der langen Namenreihe.
    »Harte Arbeit für uns, alle diese Leute zu befragen. Ich sehe, daß kaum Adressen bei den Namen stehen, Inspektor.«
    »Adressen waren in den meisten Fällen nicht herauszubekommen, Mr. Cotton. Barbesucher werden gewöhnlich nicht vom Mixer gefragt, wo sie wohnen. Ich fürchte, Sie werden sich in die entsprechenden Clubs begeben müssen, wenn Sie die Leute sprechen wollen. Sie sehen, daß ich in manchen Fällen nicht einmal die Hausnamen in Erfahrung bringen konnte, sondern nur die Vor- oder Spitznamen, unter denen die Männer und Frauen in den Lokalen bekannt sind.«
    Wenn ich eines an meinem Beruf hasse, dann ist es die Notwendigkeit, die er mit sich bringt, soviel in Nachtlokalen jeder Sorte herumzusitzen. Ich weiß nicht, warum alle Gangster so eine Vorliebe dafür haben, sich die Nächte in

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