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0135 - Der Rummelplatz-Boß

0135 - Der Rummelplatz-Boß

Titel: 0135 - Der Rummelplatz-Boß Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Rummelplatz-Boß
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diesem Falle schiebt man uns den Fall zu.
    Um eine solche Differenz schien es sich hier zu handeln.
    »Ich werde von einem Haupt-Sergeanten des 14. Reviers angerufen. Er kann sich nicht mit einem Cop aus New Jersey einigen, der einen in New Jersey gestohlenen und in New York gefundenen Wagen abholen will. Er wollte uns die Sache zuschieben, aber ich sagte ihm, ich würde sofort einen Mann schicken. Leider kann ich Took, der die Autogeschichten bearbeitet, nicht erwischen. Fahren Sie rasch zum 14., Jerry?«
    Natürlich interessieren mich gestohlene Autos, wenn sie nicht gerade eine Rolle in einer dicken Sache spielen, soviel wie ein Haufen feuchten Kehrichts. Aber sagen Sie das mal Ihrem Chef! Ich antwortete ein knappes »Okay« und zischte ab.
    Das 14. Revier liegt in der East 14. Straße, zufällig natürlich.
    Ich stoppte gerade den Jaguar vor dem Eingang, als ein Polizist mit dem Blechschild und der Mützenverzierung von New Jersey herauskam. Ich hielt ihn an.
    »Sind Sie der Mann, der hier wegen eines gestohlenen Wagens verhandelt hat?«
    »Jawohl, Sir«, antwortete er schlecht gelaunt.
    »Ich bin Cotton vom FBI. — Kommen Sie mit! Wir wollen sehen, daß wir die Sache ins reine bringen.«
    Es schien ihm ganz und gar nicht zu passen.
    »Ich habe jetzt Zeit genug bei diesem verdammten Paragraphenreiter verloren.«
    Ich faßte seinen Ärmel und zog ihn zum Eingang des Reviers.
    »Los«, sagte ich. »Ihr von der anderen Seite seid auch nicht immer die reinsten Engel.«
    Hinter der Barriere im Wachraum thronte ein dicker Haupt-Sergeant mit dom Gesicht einer Dogge, die an Gallenschmerzen leidet.
    »Hallo, Sergeant. Sieht mir beinahe so aus, als müßte der FBI eingreifen, um einen Streit zwischen Polizei und Polizei zu schlichten.«
    »Hier geht's nicht um die Polizei«, knurrt der Dicke. »Hier geht's um Geld. Und ich will mal sehen, ob so ein hergelaufener New Jersey-Eckensteher es fertigbekommt, den Haupt-Sergeanten Calwood um einhundertsechsundsiebzig Dollar und vierzig Cents zu betrügen.«
    »Sie, Sergeant?«
    »Mich oder die Kasse des Reviers. Das bleibt sich gleich«, antwortete er mit einer Großartigkeit, eines mittelamerikanischen Diktators, der die Staatskasse für sein privates Eigentum erklärt.
    »Ich habe diesem Bullenbeißer schon dreimal erklärt, daß wir ihm die Moneten schicken«, schimpfte der New-Jersey-Mann, »aber das genügt ihm nicht.«
    »Nein«, bestätigte Haupt-Sergeant ('alwood. »Das genügt nicht. Erst Geld, dann Ware.«
    »Wieso muß die Polizei untereinander für gestohlene Wagen bezahlen?« fragte ich.
    Es stellte sich heraus, daß eine Streife des 14. Reviers den Wagen, einen neuen Lincoln, im East-River-Park gefunden hatte, aber die Mühle war nicht in Gang zu bringen. Die Cops holten einen Mechaniker der nächsten Lincoln-Vertretung. Der brachte das Auto in Gang, schickte aber eine Rechnung über 176 Dollar und 40 Cents, die das 14. Revier bezahlen mußte und auch bezahlte in der Hoffnung, die Summe dem Besitzer des Wagens zu entreißen, wenn er den praktisch funkelnagelneuen Wagen abholen kann. Aber es meldete sich kein Besitzer, sondern New Jerseys Polizei reklamierte das Auto und schickte einen Mann, um den Wagen zu holen. Calwood bangte um die Dollars aus der Revierkasse.
    »Was soll ich machen, wenn ich den Burschen den Wagen gebe, und sie zahlen nicht?« fragte er mich. »Ich kann doch der Polizei von New Jersey nicht einen Zahlungsbefehl schicken?«
    »Gut, Sergeant. Der FBI übernimmt die Verantwortung für die 176 Dollar.«
    »Und 40 Cents, Sir! Aber davon habe ich sie nicht wieder in der Kasse. Es gibt einen entsetzlichen Berg von Schreibereien. Ich weiß das. Und Schreibereien habe ich ohnedies genug, Sir.« Er legte beide Hände auf den Tisch. »Hier Geld! Dort Ware! Glauben Sie mir, Sir. Das ist der kürzeste Weg.«
    »Okay«, sagte der Polizist aus New Jersey. »Ich gehe und hole den Scheck. Anders entreißen wir diesem Stuhl-Polizisten doch nicht einen Wagen, der ihm überhaupt nicht gehört.«
    Ich war jetzt selbst ein wenig geladen auf Haupt-Sergeant Calwood. Ich fand, daß er seine Sorge um die Revierkasse ein wenig übertrieb.
    »Ein letzter Vorschlag, Sergeant«, sagte ich. »Ich fahre mit dem New-Jersey-Cop ‘rüber, und zwar in dem gestohlenen Wagen, lasse mir den Scheck geben und lasse dafür den Wagen dort. Wenn Sie darauf nicht eingehen, so übernehme ich kurzerhand das Auto und ziehe die Sache als FBI-Angelegenheit an mich.«
    Er sah mich mit dem Blick

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