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0135 - Wächter in der Einsamkeit

Titel: 0135 - Wächter in der Einsamkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Patrouillenflüge angeordnet hat. Der Chef wird schon seine Gründe dafür haben. Ich persönlich glaube, daß wir mit unseren Ortungsgeräten eben doch nicht alles erfassen können, was unsere Augen vielleicht sehen.” „Merkwürdig”, sagte Morath. „Na, von mir aus. Vielleicht sind meine Augen wirklich besser als unsere Monsterinstrumente.
    Wann soll ich starten?” „Sie schlafen erst einige Stunden. Melden Sie sich dann bei mir.” Captain Morath salutierte und verließ die Zentrale. Glenn Henderson lauschte seinen verklingenden Schritten nach und lächelte flüchtig. Er kannte Morath schon lange und hatte manchen Einsatz mit ihm gemacht. Morath war ein Draufgänger, dem das ruhige Leben in der Station durchaus nicht behagte und der für die Erkundungsflüge dankbar war. Henderson war froh, einen Mann wie Morath bei sich zu wissen.
    Er setzte sich in den breiten Beobachtungssessel und kontrollierte die einzelnen Wachstationen.
    „Bildfunk!” sagte er, als er einen Knopf niedergedrückt hatte, über dem ein kleiner Schirm aufleuchtete.
    „Erbitte Meldung.” Ein Gesicht erschien auf dem Schirm.
    „Bildfunkanlage in Ordnung, Sir. Sergeant Mollner.” „Keine Impulse?” „Nichts, Sir.” „Danke, Sergeant”, gab Henderson zurück und schaltete ab.
    Hyperfunkzentrale, Ortungszentrale, Waffenzentrale - alles in Ordnung.
    Beruhigt lehnte er sich zurück und schaute in Richtung der Milchstraße. Die leuchtende Ellipse, gebildet von vielen Milliarden von Sonnen, schimmerte unverändert und verriet nichts von dem, was in ihr vorging. Zehntausende von bewohnten Planeten existierten dort und wußten noch nichts voneinander. Was war schon das Imperium der Arkoniden, gemessen an der Größe der Milchstraße? Oder die Erde, dieser winzige Planet im Schein seiner kleinen, einsamen Sonne?
    Die Erde!
    Henderson fühlte Stolz, wenn er daran dachte, daß gerade dieser winzige Planet seine Heimatwelt war, erst vor anderthalb Jahrhunderten von den Arkoniden entdeckt und aus ihrem Schlaf gerissen. Und heute...?
    Die Arkoniden waren ihre Partner. Sicher, es gab Schwierigkeiten innerhalb des Imperiums. Immer wieder revoltierten die Aras, Springer oder andere gegen Atlans Herrschaft, aber der gewaltigste Gegner war nicht in der Milchstraße zu Hause. Er kam von draußen, aus dem Abgrund zwischen den Sternen. Vielleicht stammte er aus dem Andromeda-Nebel, vielleicht kam er von einem noch weiter entfernten Milchstraßensystem. Würde man es je erfahren?
    Der Kommandant schaute in die andere Richtung. Die verwaschenen Lichtflecke dort - jeder von ihnen bestand aus vielen Milliarden Sternen, von denen Hunderttausende bewohnt sein mochten. Welche Art Leben hatten sie hervorgebracht?
    Major Henderson schrak zusammen, als der Interkom summte.
    Rasch sah er auf die Uhr. War das möglich? Er saß schon zwei Stunden hier in seinem Sessel, aber es war ihm nicht so lange vorgekommen.
    „Zeit zur Kontaktaufnahme mit Zentrale Schramm, Sir”, sagte der Chef-Funker Fritz Bose. Sein Gesicht wirkte klein und zierlich auf dem Bildschirm. „Soll ich durchschalten?” Henderson schüttelte den Kopf.
    „Ich komme zu Ihnen”, sagte er dann.
    Die kleine Abwechslung würde ihm guttun. Die Bewegung auch.
    Er verließ die Zentrale und wanderte zur Hyperfunk-Anlage. Vor der Tür zur Mannschaftsmesse blieb er einen Moment stehen und lauschte. Er hörte jemand schreien, eine dramatische Musik wurde lauter, dann verstummte sie plötzlich. Aber nur für Sekunden war es still. Dann krachten Schüsse. Gleich eine ganze Salve. Das schrille Schreien der tödlich Getroffenen gellte an Hendersons Ohr.
    Aber der Kommandant grinste nur flüchtig und ging weiter. Er hatte nichts dagegen, wenn sich die Leute die Zeit damit vertrieben, in der Mikrofilmsammlung vorhandene Wildweststreifen ablaufen zu lassen.
    Sergeant Fritz Bose grüßte stramm, als der Major die Hyperfunkzentrale betrat.
    „Haben Sie die Verbindung bereits hergestellt?” „Muß jeden Augenblick kommen, Sir”, sagte Bose, der trotz seines deutschen Vornamens eher wie ein Orientale aussah. „Der Anruf wurde bereits bestätigt. Vielleicht sind einige Stationen noch nicht soweit.” „Mag sein”, meinte Henderson und setzte sich. Manchmal dauerte es eine ganze Stunde, ehe die Ringverbindung klappte.
    Erst dann, wenn sich alle Meß-Stationen gemeldet hatten, schickte Schramm seinen täglichen Informationsspruch.
    Schramm ...!
    Auch Major Henderson wußte nicht, wer Schramm war. Ein Oberst,

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