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0135 - Wächter in der Einsamkeit

Titel: 0135 - Wächter in der Einsamkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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einem unbekannten Kraftfeld von zwanzig Lichtminuten Durchmesser schwebte, warum hatte M-S-13 dann ihre Funkmeldung empfangen können und den Planeten doch nicht geortet?
    Sie strichen dicht über die grauschimmernde Oberfläche dahin und erkannten erste Höhenunterschiede. Ihre ursprüngliche Vermutung, es könne sich bei dem Planeten um ein künstliches Gebilde unwahrscheinlicher Größe handeln, bewahrheitete sich nicht. Es handelte sich zweifellos um einen ganz normal aus Sonnenmaterie entstandenen Planeten.
    „Das dort unten muß einst ein Ozean gewesen sein”, sagte Morath und deutete auf ein riesiges, fast rundes Becken von mehreren hundert Kilometern Durchmesser. „Wenn es Städte gegeben hat, dann an seinen Ufern. Vielleicht dort, wo ein Strom mündet.” „Wie wollen Sie das feststellen, Sir?” „Auch wenn die Konturen verwischt wurden, lassen die Höhenunterschiede immer noch eine solche Stelle vermuten”, gab Morath zurück. „Ein Strom hinterläßt seine Spuren, und wenn er schon seit Jahrtausenden versiegt ist.” Mit bloßem Auge war nicht viel zu erkennen, aber die Strahltaster der Gazelle zeichneten die Höhenunterschiede peinlichst genau auf und ließen auf dem Spezialschirm eine Reliefkarte entstehen.
    Miller deutete verwundert darauf.
    „Erstaunlich, Sir. Sieht aus wie ..., wie...” „Ja, genau! Wie eine Wetterkarte mit eingezeichneten Hochs und Tiefs. Das sind die Höhenlinien. Sehen Sie - das Meer ist deutlich zu erkennen. Die Taleinschnitte - fast wie Fjorde. Das müssen die ehemaligen Fjorde und Ströme gewesen sein. An ihren Mündungen müssen wir suchen.” Sie landeten zehn Minuten später in der Nähe der ,Küste’.
    Weich setzte die Gazelle auf. Die Landebeine sanken einen halben Meter tief ein, bevor sie auf festen Untergrund stießen. Die lockere Schicht bestand aus grauweißen Kristallen.
    „Die Atmosphäre des Planeten”, stellte Morath nach einem Blick auf verschiedene Instrumente fest. „Damit dürfte erwiesen sein, daß meine Theorie stimmt. Der Planet besaß einst eine Atmosphäre. Dann verlor er seine Sonne und wanderte in den Abgrund hinaus. Die Lufthülle gefror und schlug sich nieder. Das grauweiße Zeug da draußen ist Eis und Schnee in gewissem Sinn.
    Nicht viel, ein halber Meter. Eine ganze Menge muß sich vorher in den Raum verflüchtigt haben. Wir können also auch annehmen, daß diese Welt einst bewohnt war. Ich verstehe nur nicht, warum die Posbis keinen Stützpunkt aus ihr gemacht haben.” Es war vage bekannt, daß die Roboter vor undenklichen Zeiten Planeten aus der Milchstraße entführt und zu Stützpunkten ausgebaut hatten. So auch diesen. Aber sie hatten ihn nicht ausgebaut. Warum nicht?
    Es wahr unwahrscheinlich, daß sie schon jetzt eine Antwort darauf erhielten, aber Morath war entschlossen, es zu versuchen.
    „Miller, Sie bleiben hier und übernehmen die Gazelle. Wenn irgend etwas passieren sollte, starten Sie und kehren zur Station zurück. Haben Sie das klar verstanden?” „Sir, ich weiß nicht...” „Sie haben sich in diesem Fall nicht um mich und meinen Begleiter zu kümmern. Sergeant Mollner wird mich begleiten. Mit einem Hypersender in Kleinformat. Notfalls werden wir also immer in der Lage sein, Verbindung zur Station aufzunehmen. Haben Sie jetzt verstanden?” „Jawohl, Sir”, bestätigte Miller gequält. „Und wie soll ich wissen, daß etwas Unvorhergesehenes passierte?” „Wir stehen durch Sprechfunk in Verbindung.” Er sah auf die Instrumente. „Die Schwerkraft ist erstaunlich gering, fast nur Nullkommafünf g. Das macht das Gehen leichter. Bis zum ehemaligen Ufer sind es kaum zwei Kilometer.” Mollner war aufgestanden. Er rückte den Helm zurecht.
    „Nehmen wir Waffen mit, Sir?” Morath nickte.
    „Glauben Sie, ich gehe nackt auf einer fremden Welt spazieren?” erkundigte er sich sarkastisch. „Handstrahler und pro Kopf drei Atomgranaten. Damit lassen sich ein paar Posbis schon erledigen.
    Fertig?” Mollner nickte und ging zum Wandschrank, um die befohlene Bewaffnung herauszuholen. Die Granaten waren so klein, daß man sie bequem in die Tasche schieben konnte. Die Handstrahler wurden in den Gürtel des Raumanzuges geklemmt. Einige Energietabletten vervollständigten die Ausrüstung.
    Morath sagte plötzlich: „Vielleicht ist es angebracht, einen Kampfanzug anzulegen. Los, Sergeant, auf die zwei Minuten kommt es nun auch nicht mehr an.” Die arkonidischen Kampfanzüge gehörten zur Ausrüstung jedes terranischen

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