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0135 - Wächter in der Einsamkeit

Titel: 0135 - Wächter in der Einsamkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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genau die Position dieses Schiffes, die täglich gewechselt wurde. Sogar der Name blieb geheim. Man wußte lediglich, daß der Verbindungsmann ein gewisser Oberst Schramm war.
    Der Name Schramm wurde somit zum Symbol für die tief in der Milchstraße stehende Erde, die die Besatzungsmitglieder der Station schon lange nicht mehr gesehen hatten. M-S-13 hatte fünfundzwanzig Mann Besatzung.
    Fünfundzwanzig Menschen, allein in den Weiten des Kosmos, nur auf sich selbst angewiesen, und - wenn die Posbis angriffen - hilflos einem gnadenlosen Gegner ausgeliefert. Denn die Abwehrwaffen der Station reichten nicht aus, auch nur einem Fragmentschiff der denkenden Roboter Schaden zuzufügen. Die einzige Waffe, die sich den Posbischiffen gegenüber als wirksam erwiesen hatte - der Fiktivtransmitter - war durch einen Volltreffer zerstört worden.
    Die Posbis - eine Abkürzung für die positronisch-biologischen Roboter - griffen erbarmungslos alles an, was organischen Ursprungs war. Jedes normale Leben schien ihr Todfeind zu sein.
    Hingegen waren sie voller Hilfsbereitschaft für Maschinen, echte Roboter und positronische Gehirne. Die Terraner hatten in logischer Konsequenz einen Absorber entwickelt, der Gehirn- und Zellschwingungen eines Menschen restlos verschluckte. Trug man einen solchen Mental-Absorber, blieben die Posbis passiv. Sie wußten dann nicht, daß sie einem organischen Lebewesen gegenüberstanden.
    Die gesamte Besatzung von M-S-13 trug Mental-Absorber. Es bestand also kaum die Aussicht, daß die Station von den Posbi- Robotern angegriffen wurde, wenn nicht jemand rein zufällig vergaß, sein Gerät einzuschalten, wenn der Befehl dazu gegeben wurde.
    Es wäre im Grunde falsch, von oben und unten zu sprechen, aber es gab diese Begriffe doch noch. Die Station war so verankert worden, daß ihre Kuppelzentrale ,oben’ lag. Die Milchstraße seitlich glich somit einer flachen Linse, die allerdings immer noch so groß war, daß man sie nicht mit einem Blick umfassen konnte.
    Die fernen Nebelflecke unbekannter Galaxien waren nur Punkte, Millionen von Lichtjahren entfernt und unsagbar fremd.
    Kommandant Major Glenn Henderson kam gerade aus seiner Kabine, in der er einige Stunden fest und traumlos geschlafen hatte. Sein erster Offizier stand auf, als der Kommandant die Zentrale betrat.
    „Alles in Ordnung, Sir”, meldete er.
    „Danke, Morath. Haben Sie den Funkverkehr ausgewertet?” Captain Morath, außerdem noch der Pilot der Gazelle, die fast wöchentlich ihre Rundflüge absolvierte, nickte.
    „Auch die anderen Stationen melden keine besonderen Vorkommnisse”, berichtete er. „Sieht so aus, als machten die Posbis Ferien.” „Darauf würde ich mich an Ihrer Stelle nicht verlassen. Übrigens ist Ihr Routineflug heute fällig. Welche Richtung?” Die Gazellen waren diskusförmige Fernaufklärer, klein und sehr schnell. Fünf Mann Besatzung genügten vollauf. Sie waren gut bewaffnet, knapp dreißig Meter im Durchmesser und kaum achtzehn Meter dick.
    Morath deutete hinaus in die Weite des Kosmos. In der Zentrale, wo die Sicht nach allein Seiten unbehindert war, weil die Instrumente und Kontrollen erst unterhalb des durchsichtigen Kuppeldoms angebracht waren, hatte man den Eindruck, sich frei im Raum zu befinden. Während der einsamen Wachstunden brannte kein Licht, aber hier draußen, wo es keine Sonnen gab, war es trotzdem nicht dunkel.
    Die Milchstraße war aus dieser Sicht eine hell strahlende Ellipse mit dunklem Staubgürtel und von derartiger Leuchtkraft, daß man bei ihrem Licht hätte lesen können. Sie nahm fast die Hälfte des gesamten Blickfeldes ein und erstreckte sich - relativ gesehen - von einem Ende der Zentrale bis zum anderen. Auf der gegenüberliegenden Seite aber herrschte Dunkelheit, Es gab nur vereinzelte Milchstraßen, die wie blasse Sterne wirkten. Ihr Licht wanderte Jahrmillionen durch die Unendlichkeit, bis es endlich M- S-13 erreichte.
    „Es spielt keine besondere Rolle, in welche Richtung mein Ausflug heute stattfindet”, antwortete Captain Morath müde. „Ich denke, ich fliege zuerst parallel zur Galaxis in Richtung auf M-S- 14, biege dann rechtwinklig ab und stoße in fünf Sprüngen fünfundzwanzig Lichtjahre in Richtung Andromeda vor, dann wieder parallel zurück und schließlich hierher. Warum eigentlich diese Flüge? Haben wir keine erstklassigen Ortungsgeräte an Bord der Station?” „Befehl von der Zentrale”, gab Henderson zurück. „Sie wissen, daß Schramm die

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