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0140 - Mörder auf freiem Fuß

0140 - Mörder auf freiem Fuß

Titel: 0140 - Mörder auf freiem Fuß Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mörder auf freiem Fuß
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ich dir ein Kleid aus Hundert-Dollar-Scheinen nähen.«
    »Zum Henker«, brüllte er auf. »Warum knallen sie diesen G-man nicht ab.« Er ging an das Fenster.
    »Henry! Jose! Habt ihr den G-man noch nicht?«
    »Nicht zu finden, der Bursche. Ich glaube, er ist den Abhang hinuntergerollt!«
    »Spuck auf ihn!« brüllte Holback. »Hoffentlich hat er sich das Genick gebrochen. Wir können nicht die ganze Nacht damit zu bringen, ihn zu suchen. — Kommt ’rein, Jungens. Wir brauchen das meiste von unserem Arsenal.«
    »Der G-man weiß, daß…« sagte Eleonor.
    »Einerlei«, knurrte Holback. »Da unten finden wir ihn nicht, und wenn wir einen Monat nach ihm suchen. Unterdessen kann Leggin längst das Ding in der 98 gedreht haben. Denk nicht an den Bullen. Bis er sich von da unten hochgekrabbelt hat, haben wir die längst ausgenommen.«
    Er zog Eleonor mit sich zu dem Lastwagen.
    »Du steigst vorne mit ein. Henry fährt.« Er lachte brüllend. »Der alte James Leggin wird ein verdammt dummes Gesicht machen, wenn ich ihm dieses Ding unter die Nase halte.«
    Er hob die Maschinenpistole Vom Boden des Fahrerhauses auf, sah sie verliebt an und schüttelte sie in der Luft.
    ***
    Die Luft im Stollen war feucht und er war zu niedrig, als daß die Männer aufrecht hätten stehen können. Auf den letzten Yard war Grundwasser auf getreten, und sie hatten seit über zehn Nächten bis an den Knien im Wasser stehend arbeiten müssen.
    Auch James Leggin stand im Stollen, aber er spürte das Wasser nicht. Er war ein großer, breitschultriger Mann mit einem harten und brutalen Gesicht. Er lächelte selten und lachte nie. Seine Leute fürchteten ihn, nicht nur weil er vor keiner Gewalttat zurückschreckte, sondern hauptsächlich weil sie ihn für geradezu übernatürlich intelligent hielten.
    Auch dieser Stollen war Leggins Plan gewesen. Er hatte sich die Pläne der Bank und der Straßenzüge beschafft, die sie untergraben mußten. Er hatte ganz offiziell durch einen Vermessungstechniker die Richtung, in der gegraben werden mußte, feststellen lassen, und der Techniker hatte keine Ahnung gehabt, was er da eigentlich feststellte. Und schließlich hatte Leggin die Baustoffhandlung gekauft, die eine geradezu ideale Tarnung war. Sie konnten den Sand und Lehm aus dem Stollen abfahren, und sie konnten, ohne Verdacht zu erregen, alle Dinge wie Absetzungen und Geräte beschaffen und heranfahren.
    Sie hatten ein halbes Jahr lang jede Nacht gegraben. Ohne Leggin waren es fünf Männer, die das Unternehmen durchführten. Sie gehörten alle der Bande an, mit der Leggin schon in Frisco bei seinen Einbrüchen — auch bei dem Einbruch in dem Juweliergeschäft, für den Alec Standwich büßen mußte — gearbeitet hatte. Der sechste Mann war jener Hel Pogger aus Standwichs ehemaliger Spielerbande, den Leggin seinerzeit zusammen mit Bertuc für die belastende Aussage gegen Standwich kaufte. Pogger taugte nicht viel, aber Leggin zwang ihn, wie die anderen zu arbeiten. Als Pogger nach Bertucs Verbleib fragte, schlug er ihn nieder. Seitdem fragte Hel Pogger nicht mehr.
    Seit neun Uhr staken sie im Stollen, zehn oder zwölf Yard unter der 98. Straße und arbeiteten mit Preßlufthämmern an der Grundmauer des Bankgebäudes. Sie wußten, daß dies der kritische Teil ihres Unternehmens war. Irgend jemand, ein Wächter vielleicht, konnte das Hämmern hören. Dann scheiterten alle Bemühungen im letzten Augenblick.
    Als der Preßlufthammer zum ersten Male die Mauer durchbrach, schob Leggin den Mann, der ihn bediente, zur Seite und ließ den Schein einer Taschenlampe durch das Loch fallen.
    »Alles klar«, sagte er. »Wir liegen richtig! Weiter!«
    Jetzt ging es schnell. Innerhalb einer Stunde hatten sie die Öffnung erweitert, daß ein Mann durchsteigen konnte. James Leggin zwängte sich durch die Öffnung. Er wußte, wie der Tresor dieser Bank aussah. Er hatte darum gebeten, ihn zu besichtigen mit der Begründung, daß er ein Depot mieten wolle, und die Direktion überzeugte gern die Kunden von der Sicherheit ihrer Einrichtungen.
    Sie waren durch die Rückwand in den Tresorraum eingebrochen. Links und rechts befanden sich die Stahlfächer der Kundendepots, aber sie interessierten Leggin nicht. Er wußte, daß die Bank die Gelder in dem großen Sondertresor an der rechten Seite aufbewahrte.
    »Gib mir die Knallschoten«, verlangte er.
    Hank Collone, sein erster Mann, reichte ihm durch die öffnuncj den Sprengstoff. Es war kein gewöhnliches Dynamit, sondern ein

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