Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0141 - Der hinkende Mörder

0141 - Der hinkende Mörder

Titel: 0141 - Der hinkende Mörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der hinkende Mörder
Vom Netzwerk:
ermordet«, sagte sie. »Du wolltest nicht nur mich, sondern auch die Firma. Du wolltest einfach alles, und ich war dumm genug, auf dich hineinzufallen. Jetzt weiß ich auch, was du immer mit Antesi zu tuscheln hattest. Er war der Mann, der die Steine schliff und bestimmt dahinter kam, woher sie stammten. Storm war zu dumm dazu. Der hat nichts gemerkt, dessen bin ich sicher.«
    Sie schwankte vor Erregung, so dass Phil sie zu einem Stuhl führte. Keyes stand blass, aber aufrecht. Er sagte kein Wort aber hinter seiner Stirn arbeitete es fieberhaft.
    »Nun, Mr. Keyes, sind Sie stumm geworden?«, sagte ich.
    »Durchaus nicht. Sie haben mich unter anderem des Mordes an Joy Belter beschuldigt. Dieser Mord fand am 30. November abends im Central Park statt.« Er blickte auf Mrs. Belter. »Wo waren wir beide am 30. November abends?«
    Sie strich sich mit der Hand über die Stirn.
    »Im ›Delmonico‹ zum Dinner«, sagte sie leise. »Und dann in einer Bar in der 50. Straße. Ich habe ihren Namen vergessen.«
    »Da haben Sie mein Alibi. Sie denken doch nicht, dass die gleiche Frau, die Sie dazu gebracht haben, mich des Mordes an Belter zu verdächtigen, mir in einem anderen Fall aus der Patsche helfen würde.«
    »Selbst wenn Sie es nicht waren, so beweist das noch nicht, dass Sie am Tod des Mr. Belter und sechsundvierzig anderen Fluggästen unschuldig sind. Es beweist auch nicht, dass Sie ebenso unschuldig am Tod Antesis sind.« Ich wandte mich an die Frau. »Oder war Mr. Keyes auch heute Nacht zu Hause?«
    »Das weiß ich nicht«, sagte sie. »Damals wusste ich, dass er verreist war. In meinem Haus geschlafen hat er überhaupt noch nicht, das ist eine Lüge.«
    Keyes lachte höhnisch. Ich sagte gar nichts und spielte mit dem Säckchen, das einen so kostbaren Inhalt hatte. Ein Teil mochte inzwischen bearbeitet und vielleicht schon verkauft worden sein, aber das waren höchstens fünfzig Karat.
    In diesem Augenblick wurde an die Tür geklopft, und ein Beamter ließ Maria Antesi ins Zimmer treten.
    Die junge, hübsche Italienerin war kaum wieder zu erkennen. Sie hatte geweint, und immer noch Tränen über ihr blasses Gesicht. Die schwarzen Locken waren zerzaust. Sie war gekommen, ohne sich vorher umzuziehen. Sie trug eine bunte Kittelschürze und nichts darüber. Nur einen Augenblick stand sie wie eine Bildsäule unter der Tür. Dann stürzte sie sich, bevor jemand sie hindern konnte, auf Keyes und begann sinnlos auf ihn einzuschlagen.
    Als wir sie endlich gebändigt hatten, fragte ich:
    »Woher kennen Sie den Mann?«
    »Er war zweimal bei uns zu Hause, und jedes Mal schickte Camillo mich weg. Immer ließ er tausend Dollar zurück. Ich fragte Camillo verschiedentlich, was das zu bedeuten hätte, und er meinte, das seien Geschäfte, von denen ich nichts verstünde. Er war es auch, der uns das Geld für das Haus und den Wagen gab. Ich habe gar keine Erbschaft gemacht. Camillo hatte mir eingeschärft, das zu sagen, falls mich jemand frage. Schon als Sie da waren, wusste ich, dass mein Mann etwas mit dem Mord an diesem Mädchen zu tun haben musste. Dieser Kerl war am Nachmittag wieder da gewesen, und wieder wurde ich weggeschickt, aber ich ging nicht gleich. Und da hörte ich, wie er Camillo viel Geld bot, wenn er ›die Sache‹ für ihn erledigen wolle. Er sagte, Camillo sei selbst schuld. Er hätte ja dem Mädel nichts zu erzählen brauchen. Wenn jetzt etwas herauskommt, so werde auch er auf den elektrischen Stuhl kommen. Ich bekam einen furchtbaren Schecken, aber ich musste machen, dass ich wegkam, da ich hörte, wie mein Mann aufstand und sagte, er wolle etwas zu trinken aus dem Kühlschrank holen. An diesem Abend fuhr er um acht Uhr weg und kam erst am nächsten Morgen vollkommen betrunken nach Hause. Als ich dann von dem Mord in der Zeitung las, ahnte ich etwas, aber ich fürchtete mich, ihn zu fragen und… ich liebte ihn ja.«
    Sie brach zusammen, und da wir ja nun wussten, was wir wollten, ließ ich sie hinausbringen und den Arzt rufen.
    Inzwischen war auch Storm angekommen und es kostete gar nicht viel Mühe, ihn zu dem Eingeständnis zu bringen, er habe sich die Aussage, die Camillo für die Mordnacht ein Alibi gab, mit zweihundert Dollar bezahlen lassen. In Wirklichkeit hatte er ihn gar nicht gesehen.
    Keyes hatte sich inzwischen wieder gefangen und verlegte sich auf wütendes Leugnen.
    Natürlich konnte ihm das jetzt nichts mehr helfen, aber es kam noch besser. Die Haussuchungskommandos trafen ein. Bei Antesi hatten

Weitere Kostenlose Bücher