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0141 - Der hinkende Mörder

0141 - Der hinkende Mörder

Titel: 0141 - Der hinkende Mörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der hinkende Mörder
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Am 13. Oktober, um ungefähr 10 Uhr vormittags, ließ Mr. High, der Chef des Federal Bureau of Investigation, New York District, Phil Decker und mich in sein Office kommen. »Unsere Zentrale in Washington schickt uns zuständigkeitshalber diesen Brief«, sagte er. »Sein Inhalt ist reichlich unklar, und ich wüsste nicht, was wir in der Sache unternehmen könnten, aber ich möchte mit Rücksicht auf die Person des Schreibers nichts versäumen.« Das Erste, was mir an dem schweren Büttenbogen in die Augen stach, war der geprägte und vergoldete Briefkopf, der die Firma »Gus Belter, Juwelier, 116, Fif th Avenue« und die Worte »Hoflieferant Ihrer Majestät der Königin von England und Seiner Majestät des Schahs von Persien« trug. »An seiner Stelle hätte ich noch darunter geschrieben; Ihrer Großmächtigkeiten Rockefeller, Ford, Dupont, Hutton und anderer«, grinste Phil, und dann steckten wir die Köpfe zusammen und lasen die wenigen Zeilen. Sie lauteten: Sehr geehrte Herren, wenn mir, bevor ich an einem der nächsten Tage das Flugzeug nach Paris besteige, etwas zustoßen sollte, wenn ich zum Beispiel einem Unglücksfall zum Opfer fiele, so bitte ich um eine gründliche Untersuchung. Ich bin davon überzeugt, dass es Leute gibt, die mir nach dem Leben trachten, und ich möchte nicht, dass mein Mörder gegebenenfalls straffrei ausgeht.
    Ihr ergebener Gus Belter.
    »Und?« fragten wir beide wie aus einem Mund.
    Mr. High strich sich mit seiner gepflegten Hand über das graue Haar.
    »Bisher nichts. Ich habe diesen Brief vor fünf Minuten bekommen. Ich bitte Sie beide, ganz vorsichtig Informationen darüber einzuholen, wo Mr. Belter sich zurzeit auf hält und ob über die bevorstehende Reise etwas bekannt ist. Sollten Sie dabei auf Indizien stoßen, die seine Befürchtungen bestätigen, jemand trachte ihm nach dem Leben, so erstatten Sie mir bitte sofort Bericht.«
    Mr. Belter war eine stadtbekannte Persönlichkeit. Er war wohl der am meisten beschäftigte und darum auch teuerste Juwelier der Staaten. Das war auch der Grund, warum sein Brief nicht wie viele ähnliche zwecks Erledigung an die betreffenden örtlichen Polizeibehörden weitergegeben war, sondern dass sich unsere Zentrale gezwungen gefühlt hatte ihn an uns zu schicken.
    Phil und ich waren der Ansicht, dass Mr. High sich für diese sicherlich langweilige Routinesache auch jemand anders hätte aussuchen können, aber wie die Sache nun einmal lag, mussten wir wenigstens den Schein wahren.
    Zuerst wollten wir einmal feststellen, wo Belter sich zurzeit aufhielt. Ich hatte die Absicht, ihn - falls er in New York war - zu stellen und brav und gottesfürchtig zu fragen, wen er für seinen möglichen Mörder hielt. Phil war für ein zurückhaltenderes Vorgehen, aber er konnte mir nicht sagen, wie er das machen wollte. So hängte ich mich also ans Telefon und rief eine der vier Nummern der Firma Gus Belter an.
    »Mr. Belter, bitte«, sagte ich.
    »Es tut mir leid. Mr. Belter ist verreist. Kann ich Sie mit Dr. Keyes, seinem Partner, verbinden?«
    »Das wird wenig Zweck haben. Ich muss Mr. Belter persönlich sprechen.«
    »Da muss ich Sie leider enttäuschen. Der Chef ist heute von Chicago abgeflogen und wird gegen Mittag in Idlewild ankommen. Dort steigt er sofort in die Transantlantik-Maschine nach Paris. Er wird auch kaum vor Ablauf einer Woche zurückkommen. Wenn Sie Ihr Anhegen nicht mit Mr. Keyes erledigen können, so muss ich Sie bitten sich bis zur Rückkehr von Mr. Belter zu gedulden.«
    »Ich danke Ihnen«, sagte ich und hängte ein.
    Zunächst sahen wir in den Flugplänen der Airlines nach. Der-Turboprop der Capital Air Lines war um acht Uhr dreißig von Chicago abgeflogen und würde um elf Uhr in Idlewild ankommen. Eine Stunde danach startete bereits der Europaclipper. Das hieß, wir würden wenig Zeit haben, Mr. Belter auf dem Flugplatz abzupassen und ihn zu fragen, wen er verdächtigte.
    »Trotzdem«, meinte Phil. »Wollen wir nicht nach Idlewild hinauskutschieren und uns wenigstens davon überzeugen, ob der gute Mann vergnügt und munter absaust?«
    »Wenn wir uns beeilen, so können wir es gerade noch schaffen«, pflichtete ich bei.
    Wenn wir nichts anderes profitierten, so war es wenigstens eine Spazierfahrt, und die würde immer noch besser sein als das Herumsitzen im Office.
    Wir gingen zu meinem Jaguar und brausten ab. Ich dachte, wir würden es bequem schaffen, aber unterwegs begann der Wagen merkwürdige Bewegungen zu machen. Das Heck

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