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0144 - Alptraum in der Geisterbahn

0144 - Alptraum in der Geisterbahn

Titel: 0144 - Alptraum in der Geisterbahn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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entkommen.
    »Suko!« rief ich und startete bereits.
    Zu zweit hatten wir mehr Chancen, den Unheimlichen zu stellen, wenn wir uns auch auf einem Gelände bewegten, das mehr als fremd für uns war.
    Zuerst stoppte mich die Dunkelheit. Suko wäre fast gegen mich geprallt, so plötzlich war ich stehengeblieben.
    Wir lauschten.
    Still war es nicht. Wir hörten seltsame Geräusche, das Brummen irgendwelcher Aggregate, ein fernes Heulen und Kreischen – und auch Schritte.
    Schritte, die davonhasteten.
    »Das ist er«, flüsterte ich und setzte mich ebenfalls in Bewegung.
    Zum Glück hatte ich meine kleine Taschenlampe bei mir. Ich schwenkte sie und sah die Kulissen, die, einmal nicht angeleuchtet, seltsam verdreckt und verstaubt wirkten.
    Jemand mußte den Betrieb dieser Monsterfiguren eingestellt haben. Nein, doch nicht, ein Skelett huschte plötzlich an meinem Gesicht vorbei, weil ich einen Kontakt unterbrochen hatte.
    Dann sah ich auch den feinen, hellen Streifen dicht über dem Boden. Das war er also.
    Wir schlichen vor.
    Dabei hielten wir uns immer parallel zu den Schienen, versuchten aber in die Ecken zu leuchten.
    Stoffäden kitzelten mich an der Stirn, was mich nicht weiter aufregte. Dann führten die Schienen bergab, und ich sah weiter vorn den Schlund eines Monsters.
    Wir gingen darauf zu.
    Es war jetzt stiller geworden, auch von den Schritten vernahmen wir nichts mehr.
    »Der kennt sich hier viel besser aus«, murmelte Suko, »und kann uns gleicht eine Falle stellen.«
    Da war ich seiner Meinung.
    Unbeschadet erreichten wir den Monsterschlund und sahen im Licht der kleinen Lampe, daß die Schienen rechts abbogen. Suko fühlte noch in den Schlund hinein. Seine Hände fuhren nur über dicke Pappe.
    Er schüttelte den Kopf. »Alles nur Täuschung, dieser ganze Mist«, schimpfte er.
    »Der Mann mit dem zerschnittenen Gesicht war echt«, gab ich zu bedenken.
    »Leider.«
    Ich bewegte mich ein wenig zur Seite und leuchtete, um dem Lauf der Schienen zu folgen.
    Sie führten in die Höhe.
    War unser Feind vielleicht hierher gelaufen? Ich vermutete es, wenn ich auch keine Spuren im Staub entdeckte.
    Suko hielt sich immer hinter mir. Wir versuchten, möglichst leise zu gehen, was uns nie ganz gelang, weil immer wieder mal ein Brett knarrte.
    Dann zuckten wir aber beide zusammen, und meine Hand rutschte unwillkürlich in Richtung Waffe.
    Von der Decke her stoben flatternde Gestalten auf uns nieder.
    Fledermäuse.
    Eine klatschte mir ins Gesicht, doch ich fühlte sofort, daß sie aus Gummi war.
    Trotzdem widerlich.
    Suko war schon weitergegangen. Ich sah seine Gestalt nur als Schattenriß.
    »Siehst du was?« rief ich.
    »Nein. Ich… ahhh, verdammt. John!« rief der Chinese plötzlich.
    Und dann war er nicht mehr zu sehen. Einfach verschwunden.
    Ich lief vor, gab aber mehr acht und hörte ein Fluchen.
    Suko war also noch okay. Ich beugte mich ein wenig nieder und leuchtete.
    Der Lichtstrahl fiel auf Sukos Finger. Der Chinese hatte die Hände um einen Holzrand gekrallt, sein Oberkörper baumelte irgendwo in der Tiefe.
    Ich packte sein rechtes Gelenk, zog, und wenig später stand Suko neben mir.
    »Das ist ja lebensgefährlich!« schimpfte er. »Diese tückische Falle. Auf einmal war es zu Ende.«
    »Du sollst auch nicht im Dunkeln hier herumspazieren«, grinste ich.
    »Das sagst du in deinem jugendlichen Leichtsinn. Und wo sind die Schienen?«
    Ich leuchtete nach links. »Da, mein Lieber.«
    Jetzt sah auch Suko, daß die Schienen auf einer Rampe endeten.
    Dahinter war nichts mehr.
    Eine seltsame Konstruktion, wie ich sie in einer Geisterbahn noch nie gesehen hatte. Es war tatsächlich eine Plattform, die, an einer Stange angebracht, in die Höhe gehievt wurde. Mit dem Wagen natürlich.
    Ich leuchtete hoch.
    Der schmale Strahl besaß ja nicht viel Kraft. Aber die Lichtreste erreichten doch die baumelnden Füße eines Gehenkten.
    Ich schluckte.
    War der Knabe echt? Wohl kaum. Wir befanden uns hier in einer Geisterbahn, und da war alles Illusion.
    Ich wollte schon die Lampe zur Seite schwenken, als sich die Füße auf einmal bewegten.
    Sie zuckten.
    »Suko!« rief ich.
    Einen Atemzug später fiel der Gehenkte auf mich zu!
    ***
    Ich kam gar nicht so schnell weg. Ein Fuß traf mich noch an der Schulter, der Druck schleuderte mich herum, und im nächsten Moment merkte ich sehr wohl, wie lebendig der Gehenkte war.
    Er kreiselte herum und schlug sofort zu.
    Ich ahnte seine Faust mehr, als daß ich sie sah. Dabei konnte ich mich

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