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0144 - Gefangen in Lemuria

0144 - Gefangen in Lemuria

Titel: 0144 - Gefangen in Lemuria Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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sah sich um, suchte nach Miss Smith.
    Doch sie war fort!
    »Colonel, wo ist denn Miss Smith abgeblieben?« fragte er überrascht, weil er nicht bemerkt hatte, daß man sie von der kleinen Gefangenengruppe getrennt hatte.
    Odinsson sah sich um und machte durch diese hektische Bewegung nun auch die Cyborgs darauf aufmerksam, daß etwas nicht stimmte. »Ja, wo ist sie denn - gerade war sie doch noch da!«
    »Was ist?« schnarrte der Cyborg, der ihnen voranging und jetzt stehengeblieben war. Seine Hand lag auf dem Griffstück einer seltsamen Waffe, wie Zamorra sie nie zuvor gesehen hatte.
    »Nichts«, grinste Odinsson.
    »Du hast behauptet, daß jemand fehlt«, sagte der Cyborg und zählte blitzschnell durch. »Drei Männer, eine Frau - stimmt! Versuche nicht noch einmal, uns zu irritieren! Weitergehen!«
    Zamorra zweifelte an seinem Verstand. Sie waren doch zu fünft gewesen!
    Odinsson schmunzelte. »Das hat schon seine Ordnung,, Zamorra, weil sie jetzt ihren Alleingang macht, vorher aber die Herren Cyborgs hypnotisiert hat…«
    Überrascht, fassungslos sah Zamorra den Pentagon-Colonel an. »Ja, geht denn das? Kristalle beeinflussen? Und… sie ist para-begabt?«
    »So kann man es nennen«, erwiderte Odinsson trocken. »Die Meeghs werden, wenn wir ein wenig Glück haben, bald ihr blaues Wunder erleben.«
    Inzwischen hatten sie den Ring aus halbkugelförmigen Gebäuden erreicht, der das Parkfeld der Dimensionenschiffe einschloß. Die Kristallmenschen blieben stehen. Einer deutete auf Zamorra.
    »Nach da! Die anderen dort hinein.«
    Sie trieben ihre Gefangenen auseinander. Zamorra ballte die Fäuste. Die Trennung ging ihm zu rasch vorwärts. Doch es war im Moment sinnlos, etwas zu unternehmen. Er mußte auf seine Chance warten. Er war unbewaffnet und besaß nicht einmal sein Amulett. Mit seinen schwachen Para-Kräften konnte er gegen die Meeghs nicht viel ausrichten. Es war ihm nur möglich, sie indirekt zu erfassen, um hundert Ecken herum, sozusagen.
    Hinter Odinsson, Eyckland und Nicole schloß sich die Wand der Halbkugel wieder. Nicole warf Zamorra noch einen Blick zu, dann war es vorbei.
    »Wenn sie das Haus verlassen, werden sie sein wie wir«, erklärte der vorderste der Cyborgs trocken.
    Zamorra erstarrte förmlich.
    ***
    Zur gleichen Zeit geschah irgendwo unter dem Schutz der Kuppel noch etwas anderes. Irgendwo dort, wohin niemand kam, still und heimlich im Verborgenen.
    Die Priesterin wartete und überlegte. Sie mußte bald handeln, ehe es zu spät war. Es war gut, daß die Meeghs das Schirmfeld errichtet hatten, das eine genügend große Sphäre bildete. Die Priesterin hatte die Höhe genau abgemessen. Es würde gelingen.
    Es gab eine Möglichkeit, die Weiße Stadt herüberzuholen aus der Nische im Raum-Zeitgefüge, in der sie sich befand. Lange genug hatten sie gewartet. Seinerzeit, als Lemuria versank, war die Weiße Stadt aus der normalen Dimension hinausgeschleudert worden, in eine Dimensionsblase. Es hatte keine Verbindung mehr mit der normalen Welt gegeben. Nur zweimal waren Wesen eingedrungen - einmal Leonardo de Montagne, und neunhundert Jahre später Professor Zamorra. [4]
    Der Montagne hatte die Priesterin in den Tiefschlaf verbannt, und Zamorra hatte sie befreit. Die Priesterin entsann sich jenes entsetzlichen Kampfes mit dem Dämon Ynnchaar…
    Sie hatte damals mit Zamorra die Weiße Stadt verlassen. Das Amulett ermöglichte den Übergang in die normale Welt. Sie hatten sich getrennt und aus den Augen verloren… glaubte Zamorra. Die Priesterin indes kannte jeden seiner Schritte in der Zwischenzeit. Denn in jenem Moment, als er ihr den Lebenskuß gab, um sie aus dem Tiefschlaf zu erwecken, war etwas von ihr auf ihn übergesprungen, ohne daß er es bemerkt hatte, und dieses Etwas schuf die Verbindung zwischen ihnen. Es war eine Art magischer Peilsender.
    Die Prinzessin lächelte. Aus ihrem Versteck heraus sah sie die gigantische, trichterförmige Mulde. Hier hatte vor Jahrtausenden die Weiße Stadt gestanden, die Perle unter den Städten Lemurias, und hier würde sie wieder materialisieren. Es gab jetzt eine Möglichkeit. Die Priesterin kannte sie.
    Ihre Gedanken griffen aus, tasteten nach den Kristallgehimen der Versklavten. Sie erkannte, daß es bald geschehen würde - daß der Inselkontinent wieder auftauchen sollte aus den Tiefen des Ozeans und des Vergessens. Die entsprechenden Hilfsmittel wurden bereits überall installiert.
    Die Versklavten arbeiteten schnell, sehr schnell! Es konnte nicht

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