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0145 - Die fliegenden Särge

0145 - Die fliegenden Särge

Titel: 0145 - Die fliegenden Särge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Gestalt. Er konnte sich verändern und erinnerte mich irgendwie an eine Qualle, die in ständiger Bewegung ist.
    Er hatte mich gesehen, und er versuchte, sich unter den Brettern zu verstecken.
    Auch eine typische Eigenschaft. Feigheit, wenn er spürte, dass der andere stärker war.
    Ich zog die Beretta.
    Die Waffe nahm ich immer mit. Ein paarmal war ich böse hereingefallen, das sollte mir jetzt nicht mehr passieren.
    Der Ghoul rutschte weiter, und er schaffte es in der Tat, sich unter einem Brett zu verkriechen.
    Ich schoss.
    Der Schuss schreckte die Polizisten auf, als sein Echo über den Pier hallte.
    Die Kugel hieb in die schwammige Masse, ich hörte das Klatschen und einen klagenden Schrei, den der sterbende Ghoul ausstieß, denn geweihtem Silber hatte er nichts entgegenzusetzen.
    Eine seltsame Wandlung trat ein.
    Die Masse zerfloss. Als würde sie von großen Händen ausgedrückt, so rann sie nach allen Seiten weg und versickerte in den Spalten der Erde.
    Nur ein ekliger Geruch blieb zurück, das war alles. Als die Polizisten kamen, war von dem Ghoul nichts mehr zu sehen.
    Ich atmete auf.
    Einen hatte ich erledigt? Wie viele befanden sich noch unter den Trümmern.
    »Sir, Sie haben geschossen?« Ein Sergeant sprach mich an.
    »Ja, ich dachte, es hätte sich unter den Trümmern etwas bewegt, aber ich habe mich getäuscht.«
    Der Sergeant schaute mich an, als hätte er einen Irren vor sich. Er begriff nicht.
    Hätte ich an seiner Stelle aber auch nicht. »Wenn Sie das meinen, Sir.«
    »Ja, Sergeant.«
    »Können wir Ihnen sonst irgendwie behilflich sein?« erkundigte er sich.
    »Nein, danke.«
    »Die Untersuchungen, Sir, werden von unserer Spezialabteilung geleitet«, erklärte er mir, »denn ich bin mir nicht sicher, ob dieser Unfall wirklich ein solcher war.« Er schaute mich dabei an, als hätte ich eine Erklärung parat, doch ich konnte ihm nur soviel sagen, wie er vielleicht von den Männern gehört hatte.
    Ich wollte die Leute weghaben, um in Ruhe den Pier untersuchen zu können.
    Deshalb sagte ich: »Für Sie und Ihre Leute gibt es nichts mehr zu tun. Sie können dann gehen, Sergeant.«
    »Jawohl, Sir.«
    »Auch von den Männern möchte ich in der nächsten Viertelstunde keinen mehr hier sehen.«
    Der Sergeant nickte. Solche Entscheidungen verstand er wirklich nicht. Aber ich hatte meine Gründe. Wenn tatsächlich noch ein Ghoul irgendwo auftauchte, wollte ich niemand in Gefahr bringen.
    Bevor ich die Sargtrümmer näher in Augenschein nahm, sprach ich noch mit dem Stauer Callahan. Von ihm erfuhr ich, wo die erste Ladung Särge lagerte.
    Ich wartete endgültig ab, bis die Leute verschwunden waren und machte mich dann an die Untersuchung der Sargtrümmer. Jede Latte hob ich einzeln hoch. Dabei stellte ich fest, dass drei Sargdeckel heil geblieben waren.
    Von den Ghouls sah ich nichts mehr.
    Da gab es zwei Möglichkeiten. Entweder war nur ein Ghoul vorhanden gewesen, oder es war den anderen gelungen, sich klammheimlich aus dem Staub zu machen.
    Die zweite Alternative erschien mir als die wahrscheinlichere. Sie war allerdings auch die gefährlichere. Wenn sich die Ghouls hier im Hafen herumtrieben, bedeutete das für die Arbeiter eine Gefahr. Sie brachten es fertig und töteten einen Menschen, nur um ihren widerlichen Hunger zu stillen können.
    Keine besonderen Aussichten.
    Auf dem Pier kannte ich mich nicht aus. Obwohl mir der Weg zur Lagerhalle beschrieben worden war, tat ich mich schwer, das Gebäude zu finden.
    Ich musste um einige Lagerschuppen herumlaufen, stolperte über Gleise und war heilfroh, als ich das Lagerhaus entdeckte. Dass es das richtige war, erkannte ich an der Beschriftung über der großen zweiflügeligen Tür.
    Der Name Costello war an die Backsteinmauer gepinselt worden. Die weiße Schrift hob sich gut von dem Rot der Steine ab.
    Es stellte sich nur die Frage, wie ich dort hineinkommen sollte. Die Tür war nämlich verschlossen.
    Normalerweise ist es einem Polizeibeamten nicht erlaubt, in die Häuser oder Besitztümer anderer Menschen einzudringen, doch ich machte eine Ausnahme, die ich auch vertreten konnte. Ich vermutete innerhalb dieses Lagerhauses eine Gefahr, deshalb konnte ich es riskieren, die Tür zu öffnen.
    Ein kleines Besteck trug ich immer bei mir. Zwar gelang es mir damit nicht, komplizierte Schlösser zu öffnen, für einfache reichte es. Dieses Schloss war einfach.
    Ich wollte nicht unbedingt gesehen werden, schaute mich um und war zufrieden, dass sich niemand in der

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