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0153 - Eine Handvoll Leben

Titel: 0153 - Eine Handvoll Leben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Unsterblichkeit war gesichert.
     
    *
     
    Trotin hörte das plötzliche Aufbrüllen der Triebwerke und blieb stehen, als sei er gegen eine Wand gerannt. Er wurde blaß.
    „Die KÖTARK!" rief er ungläubig.
    Görnas schlug mit beiden Händen flach auf seine Oberschenkel und schrie wie ein Irrer: „Sie starten ohne uns! Sie starten ohne uns!" Dann stürmte er in den Dschungel hinein.
    „Es ist zu spät", meinte Trotin. „Du wirst das Schiff nicht mehr einholen."
    Er ging langsam weiter, ohne sich zu überzeugen, ob ihm die anderen folgten. Sein hohes Alter schien ihm plötzlich zur drückenden Last geworden zu sein. Als sie auf die von der abstürzenden OLIRA künstlich geschaffene Lichtung hinaustraten, war von der KÖTARK nichts mehr zu sehen. In unmittelbarer Nähe der Landestelle lag Görnas auf den Knien. Malsag lachte irr.
    Schweigend standen die Aras da. Nach einiger Zeit kamen alle Gruppen zurück. Sie fanden den toten Fertrik.
    „Hefner-Seton und Sorgun sind allein gestartet", sagte Kruz, der in der KÖTARK als Zweiter Pilot fungiert hatte. „Aber warum?"
    Jossat-Prug deutete auf den Leichnam Fertriks.
    „Das ist die Lösung", sagte er. „Während wir Jagd auf den Terraner machten, hat dieser die KÖTARK erreicht. Es kam zu einem Kampf. Wahrscheinlich befindet sich auch der Terraner irgendwo an Bord der KÖTARK."
    „Das hilft uns nicht weiter", mischte Trotin sich ein. „Wir müssen uns mit dieser Situation abfinden. Diese Welt ist wild und am Beginn ihrer Entwicklung. Es wird schwierig sein, hier weiterzuleben."
    „Wozu auch?" fragte Malsag.
    Enttäuschung, Haß und Zorn hatte die Männer schließlich zur Resignation gebracht. Trotin wußte, daß es schwer sein würde, sie anzustacheln.
    „Ihr Feiglinge", sagte er verächtlich. „Nachdem ihr dem Phantom der Unsterblichkeit nachgejagt seid, ist euer kleines Leben wohl zu wertlos, um noch erhalten zu werden? Macht euch nichts vor. Der Selbsterhaltungstrieb wird uns alle zwingen, hier um unseren Fortbestand zu kämpfen. Ich hoffe, daß uns Hefner-Seton ein Rettungsschiff schicken wird."
    „Um bekannt werden zu lassen, daß er ein Verbrecher ist?"
    meinte Kruz.
    Trotin sah ihm offen in die Augen. „Haben wir etwa anders gehandelt als er? Jeder von uns hätte den Terraner getötet, nur um den Aktivator zu besitzen. Wären wir nicht über Hefner-Seton hergefallen, wenn wir ihn im Besitz des Gerätes gesehen hätten?
    Das hätten wir getan, behaupte ich. An diesen Zellaktivatoren haftet ein Fluch. Wer in ihren Bann gerät, wird zu einem skrupellosen Wesen, das nur noch daran denkt, die Unsterblichkeit zu erlangen und zu erhalten."
    „Auf diese Weise rettet er sich über seine Enttäuschung hinweg", rief Görnas. „Bald wird er uns erzählen, daß die Unsterblichkeit etwas Schlechtes ist."
    „Sie ist etwas Abnormales", sagte Trotin. „Sie sollte nur Männern geschenkt werden, die eine Bestimmung haben und von einer großen Verantwortung geleitet werden."
    „So wie Sie, Trotin?" erkundigte sich Malsag voller Ironie.
    Der alte Mediziner schüttelte seinen Kopf. „Nein, ich könnte mit dieser Last nicht fertig werden. Keiner von uns könnte das. Ich sehe in der Tatsache, daß nur fünfundzwanzig Zellaktivatoren ausgestreut wurden, einen tieferen Sinn. Vielleicht ist sich das Geistwesen auf Wanderer bewußt, daß es nur fünfundzwanzig Intelligenzen innerhalb der Milchstraße gibt, die berufen sind, dem Zellverfall zu entgehen."
    Trotin hörte nicht länger auf die Gegenargumente, die ihm zugerufen wurden. Er überließ die aufgebrachte Mannschaft sich selbst. Während er zwischen den Wrackteilen des abgestürzten Terraschiffes verschwand, fragte er sich, ob jener Terraner, der auf dieser Welt einen Aktivator gefunden hatte, zu diesen fünfundzwanzig Auserwählten gehören mochte.
    Trotin kannte diesen Mann nicht. Aber er zog eine Spur von Kampf und Vernichtung hinter sich her, von Haß und Gewalt.
    Waren das Eigenschaften, die eine Unsterblichkeit sicherten?
    Trotin setzte sich auf einen Stein. War nicht jedes Leben Teil einer unfaßbaren Unsterblichkeit, die das ganze All umschloß? Der alte Ara schloß seine Augen. Er hatte im Laufe seines Lebens große Erfahrung und Wissen in sich aufgespeichert.
    Niemals jedoch hatten diese Dinge seine Gefühle überwinden können. Hatte er nicht einen Teil der Unsterblichkeit in sich eingefangen, einen geistigen Teil, der zu ihm gehörte?
    Trotin lächelte weise. Wie wollte ein kleines Gerät, das die Zellen

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