Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0153 - Eine Handvoll Leben

Titel: 0153 - Eine Handvoll Leben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Anordnung aus. Hefner-Seton griff nach dem Mikrophon. Bevor er jedoch etwas sagen konnte, geriet Fertrik in den Bereich des Bildschirms.
    „Er hat die KÖTARK gegen meinen Befehl verlassen", entfuhr es Hefner-Seton. „Dieser Idiot."
    Der Terraner war abwartend stehengeblieben. Er hielt seinen Karabiner schußbereit in Hüfthöhe.
    „Werfen Sie den Zellaktivator zu mir herüber!" hörten sie Fertriks Stimme aufklingen. Hefner-Seton lachte verächtlich. Die Gier nach dem ewigen Leben ließ selbst intelligente Männer jede Vernunft vergessen.
    Der Terraner machte keine Anstalten, der Aufforderung nachzukommen. Der Lauf seiner Strahlwaffe schwenkte herum und zeigte genau auf Fertriks Brust.
    Ganz leise hörten die beiden Aras in der KÖTARK eine raue Stimme.
    „Gehen Sie mir aus dem Weg!"
    Das unsinnige Verlangen nach Unsterblichkeit, die blinde Sucht, das Unmögliche zu erreichen, ließen Fertrik zur Waffe greifen.
    Fertrik war schnell - sehr schnell sogar. Er gab einen Schuß ab, bevor der Terraner zum Feuern kam. Aber Fertrik hatte ihn verfehlt, und er erhielt keine zweite Chance. Ruhig, beinahe widerwillig, schoß der Terraner. Fertrik fiel vornüber und blieb still liegen. Abwartend blickte der Fremde zur KÖTARK herüber.
    „Die Schleuse steht noch offen", sagte Sorgun tonlos.
    „Verstecken Sie sich", befahl Hefner-Seton. „Lassen Sie ihn herein. Sobald er mir zusetzt, schalten Sie ihn aus."
    Sorgun blickte zweifelnd auf den Kommandanten, zog sich dann jedoch hinter die Bordrechenmaschine zurück.
    Hefner-Steton schwang seinen Sitz herum, so daß er genau auf den Eingang des Kommandoraumes sehen konnte.
     
    *
     
    Vouner hatte von Anfang an nicht damit gerechnet, das Schiff der Aras unbewacht vorzufinden. Der plumpe Angriff hatte ihn allerdings überrascht. Anstatt ihm eine Falle zu stellen, war der Ara einfach aus der Schleuse gekommen, um auf ihn zu schießen.
    Vouner schritt an dem Toten vorbei, der geöffneten Schleuse des Raumschiffes entgegen. Er war davon überzeugt, daß sich noch weitere Männer an Bord befanden. Er hoffte es sogar, denn ohne die Hilfe erfahrener Raumfahrer würde er dieses Schiff niemals zur Erde bringen können.
    Vouner erwartete jede Sekunde einen gleißenden Strahl aus einem der verborgenen Geschütztürme des Walzenschiffes, aber nichts geschah. Hatte das Verlangen nach der Unsterblichkeit alle Aras bis auf diesen einen aus dem Schiff getrieben, oder lauerten sie irgendwo im Hinterhalt?
    Wenn sie ihn hier draußen ermorden wollten, hätten sie das bereits tun können, sagte er sich dann. Der Angriff des Ara konnte die Aktion eines Einzelgängers gewesen sein.
    Mit dem Erlangen des Zellaktivators waren in Vouner die letzten Hemmungen verschwunden. Er hatte nichts mehr mit jenem ruhigen, ausgeglichenen Mann gemein, der beschlossen hatte, in das Blaue System auszuwandern. Tief in ihm verborgene Leidenschaften hatten ihn zu einem entschlossenen Kämpfer geprägt, der seine errungene Unsterblichkeit mit allen Mitteln verteidigen wollte. Wenn irgendwo in Vouner noch etwas von seinem alten Charakter verborgen war, dann wurde diese Regung durch die Macht des Aktivators vollkommen gebrochen.
    Der alte Hendrik Vouner hätte wahrscheinlich nie einen Schuß auf einen Gegner abgeben können, aber der Mann, der den Aktivator trug, zögerte nicht, sein Leben - sein ewiges Leben zu schützen.
    Vouner erreichte die Schleuse und blickte zurück. Keiner seiner Verfolger war zu sehen. Er packte den Karabiner fester und betrat das fremde Schiff. Der Gang, der von der Schleuse in das Innere führte, war hell erleuchtet. Nichts deutete darauf hin, daß man seine Ankunft bereits erwartete.
    Vouner blieb stehen und lauschte. Unwirkliche Stille umgab ihn.
    Er sah sich jetzt oft um, denn das Gefühl, daß er beobachtet wurde, verstärkte sich. Er kam an verschiedenen Räumen vorüber, doch er zögerte, die Türen zu öffnen, um hineinzublicken.
    Schließlich gelangte er vor dem Kommandoraum an, dessen Eingang offenstand.
    Vouner trat mit vorgehaltener Waffe ein.
    Auf einem Sessel saß ein schlanker Mann, die Arme über der Brust verschränkt, und blickte ihm entgegen.
    „Die beste Methode, einen Zellaktivator zu bekommen, ist, ihn sich bringen zu lassen", meinte Hefner-Seton.
    Vouner machte drei Schritte zurück, schloß die Tür und richtete den Karabiner auf den Ara.
    „Schließen Sie die Schleuse!" befahl er. „Los!"
    Hefner-Seton kam dem Befehl nach. Vouner beobachtete ihn aufmerksam. Die

Weitere Kostenlose Bücher