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0156 - König der Druiden

0156 - König der Druiden

Titel: 0156 - König der Druiden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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immer wieder zu waghalsigen Manövern, wenn es in eine Kurve ging und die Spurbreite des Rovers in akuten Kriegszustand mit den eingefahrenen Rillen im Boden trat.
    Aber es half nichts - sie mußten hindurch. Es gab keinen anderen Weg, und auf halber Strecke äußerte Gryf lautstark seine Befürchtung, daß dieser Weg irgendwann ganz aufhöre und sie mitten im Wald umzusteigen hatten auf Schusters Rappen, weil niemand es für nötig hielt, für ein Spukschloß einen Weg durch den Wald zu ebnen. Mehr als ein Spukschloß, das immer sichtbar wurde, wenn Gefahr drohte, war Caermardhin für die Menschen im Tal nicht!
    »Diese Cymru mit ihrem Aberglauben!« knurrte Zamorra und quälte den Wagen weiter empor. Laut brüllte der Motor durch den morgendlichen Wald und jagte links und rechts Fuchs und Hase in die Flucht.
    Wieder eine Kurve!
    Die kam wie alle Wegbiegungen an dieser Strecke völlig unvermutet und an einer Stelle, wo eine Kurve vollkommen unnötig war. Von planvoll angelegten Serpentinen schien hier niemand etwas gehört zu haben; mal führte der Weg parallel zum Berg, dann wieder steil im Winkel von fast zwanzig Grad in die Höhe. Wie hier die Langholzwagen mit voller Last zurechtkamen, war nicht nur Zamorra ein Rätsel.
    Der Range Rover fraß auch die härteste Steigung.
    Plötzlich nahm Zamorra den Fuß vom Gas, kuppelte aus und zog die superstarke Bremse an. Schräg zur Fahrtrichtung blieb der Rover stehen. Dicht vor ihnen gab es eine Wegbiegung.
    »Warum stoppst du?« fragte Gryf, der sich entschlossen hatte, endlich zum vertraulicheren Tonfall überzugehen. Zamorra grinste freundlos.
    »Hinter dieser Biegung beginnt die Lichtung, auf der vor ein paar Stunden ein Schwarzer Raumer auseinandergeflogen ist«, behauptete er. »Ich weiß es mit absoluter Sicherheit!«
    Gryf zuckte mit den Schultern. »Und?« fragte er. »Ist das schlimm?«
    »Ich fahre da nicht aufs Geratewohl hinein«, erklärte der Professor. »Wer weiß, ob da nicht noch einige gefährliche Dinge liegen. Ich möchte mir die Lichtung lieber erst einmal genau ansehen. Die paar Minuten, die wir dadurch verlieren, ist mir unsere Sicherheit wert.«
    Gryf nickte. »All right. Wer schaut nach?«
    »Stets der, der fragt«, erklärte Nicole vom Rücksitz.
    »Immer auf die Kleinen, aber ich bin’s ja gewöhnt«, murmelte der Druide entsagungsvoll und turnte aus dem Wagen. »Du gönnst mir ja bloß nicht, daß ich deine bezaubernde Sekretärin begutachte, während du das Gelände begutachtest«, grinste er und verschwand.
    Zamorra schmunzelte. Er wußte, daß der Schürzenjäger Gryf Nicole in Ruhe gelassen hatte. Von Mädchen, die in festen Händen waren, ließ Gryf die Finger wie von glühender Kohle.
    Gryf marschierte den Weg empor und blieb an der Biegung stehen. Zamorra hatte die Fensterscheibe an der Fahrerseite durch Knopfdruck gesenkt und lauschte nach draußen.
    »Zamorra«, rief Gryf leise.
    Der Professor öffnete die Wagentür. »Ja?«
    »Ihr könnt kommen, aber leise«, zischte der Druide. »Ihr werdet überrascht sein!«
    Zamorra nickte Nicole zu. Gemeinsam stiegen sie aus, nachdem der Professor sich überzeugt hatte, daß die Feststellbremse den Wagen hielt. Dann pirschten sie sich bis zu Gryf vor.
    Unwillkürlich blieb Zamorra stehen, als er die Lichtung übersehen konnte.
    Was er sah, kam ihm vor wie ein Märchen!
    ***
    Ein weißhaariger Mann in einer weißen, bodenlangen Kutte stand auf der Lichtung. Hinter seinem Gürtel steckte eine goldene Sichel, das äußere Zeichen, daß er ein Druide war. Ein Druidenpriester, um genau zu sein. Zamorra kannte dieses Bild aus den Asterix-Comics zu Genüge. Der alte Druidenpriester hatte eine Hand erhoben und berührte damit einen Regenbogen.
    Zamorra verengte die Augen zu schmalen Schlitzen. Etwas an dem Regenbogen stimmte nicht! Der spannte eine Brücke zur Sonne auf, was für Regenbögen im Grunde äußerst befremdlich ist, da die normalerweise nur das Sonnenlicht reflektieren!
    Hier aber wurde eine Brücke zur Sonne geschlagen. Das andere Ende des schillernden Regenbogens berührte den Boden der Waldlichtung. Zamorra erkannte einen flimmernden Drudenfuß, ein Pentagramm, an der Berührungsstelle.
    »Siehst du, was ich sehe?« fragte er leise. Seine Hand legte sich um Nicoles Schultern. Die junge Französin nickte. »Ja«, flüsterte sie. »Ein Regenbogen und…«
    Das Wesen, welches irgendwo auf dem Regenbogen erschien und auf ihm zu Boden ritt, genau in das Zentrum des Pentagramms hinein, war am

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