„Martins neuer Job“ von Linda Ostrawskie
herausgegeben von: Club der Sinne®, Langhansstr. 146, 13086 Berlin, Februar 2011
zitiert: Ostrawskie, Linda: Martins neuer Job, 1. Auflage
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Linda Ostrawskie
Martins neuer Job
„Sie bekommen tausend Euro die Woche. Niemand darf mit Ihnen tun, was Sie ihm nicht gestatten. Doch bitte bedenken Sie, die Wünsche unserer Kunden sind manchmal etwas ausgefallen. Blümchensex haben die zu Hause. Hier wollen die Männer und Frauen ihre Fantasien, ihre geheimen Träume leben.“ Der smarte, gut gekleidete Mann hinter dem altertümlichen Schreibtisch schob Martin einen 200-Euroschein entgegen. „Nehmen Sie den. Sehen Sie ihn als Gegenleistung für dieses, sagen wir, sehr private Einstellungsgespräch.“ Martin steckte den Geldschein in seine Hosentasche. Er hatte nur verschwommene Vorstellungen von dem, was ihn hier erwarten würde.
„Hatten Sie schon mal Sex mit einem Mann, Martin?“
Er erschrak ein wenig. Diese Frage klang ungehörig in seinen Ohren, so fremd. „Nein, ich bin nicht schwul!“
Sein Gegenüber lächelte. „Ich weiß, junger Mann. Doch hier geht es auch nicht um die Liebe zwischen Männern. Hier geht es darum, dass wir außergewöhnliche Situationen erschaffen für außergewöhnliche Menschen. Wir haben Klienten, die Dinge tun wollen, die nicht in das normale Leben passen. Doch eins nach dem anderen. Zuerst will ich mal sehen, ob Sie rein körperlich unseren Anforderungen entsprechen. Bitte ziehen Sie sich komplett aus!“
Martin zögerte. War er jetzt auf dem Weg, eine männliche Nutte zu werden, ein Callboy für reiche, alte Säcke? Er fragte sich in diesem peinlichen Moment, was ihn dazu bewogen hatte, sich auf eine solch eindeutige Annonce zu melden. Sich von einem Mann in den Hintern ficken zu lassen, war keine Kleinigkeit mehr. War das überhaupt üblich? Martin wusste es nicht. Sexuelle Beziehungen unter Männern waren bisher kein Thema in seinem Leben.
Dem Herrn auf der anderen Seite des Schreibtisches schienen die Bedenken des jungen Mannes nicht fremd zu sein. Anscheinend konnte er gut in Martins Gesicht lesen. Aufmunternd schaute er ihn an. „Martin, bitte werfen Sie Ihre Zweifel für einen Moment über Bord. Sie können jeder Zeit aussteigen. Wie bieten Ihnen einen krisensicheren, sehr gut bezahlten und nicht zu letzt, einen recht niveauvollen Arbeitsplatz. Denn unsere Dienstleistungen sprechen Menschen an, für die Erfolg im Leben nicht Geld anhäufen bedeutet, sondern mehr noch, es sinnvoll zu nutzen. Sie werden Gelegenheit haben, auf Männer zu treffen, von denen Sie vieles lernen können. Es wird sich nicht nur alles um Sex drehen, auch wenn es den Hauptteil Ihrer Treffen in Anspruch nehmen wird. Seien Sie offen für die Zukunft! Urteilen Sie nicht, ohne das Metier zu kennen!“
Sein Gegenüber hatte Recht. Er wollte ja offen sein für alles, was das Leben ihm zu bieten hatte. Warum also nicht das? Martin legte sein Jackett ab und knöpfte sein Hemd auf. Er spürte dabei, wie der Blick des anderen auf ihm ruhte.
„Ich heiße übrigens Hubert mit Vornamen. Wir duzen uns hier alle. Bitte mach weiter!“ Mit diesen Worten kam der Firmeninhaber hinter dem Schreibtisch hervor. Er stellte sich direkt hinter Martin und als der sich nach vorn beugte, um seine Schuhe zu öffnen, legte Hubert seine rechte Hand in Martins Nacken. „Deine Haut fühlt sich gut an. Sie ist weich und gepflegt.“
Martin zog seine Schuhe aus. Er öffnete den Knopf seiner Jeans und ließ dann seine Hände sinken. Noch niemals hatte sich ihm ein Mann auf diese Art und Weise genähert. Er konnte das Aftershave des anderen riechen. Es widerstrebte ihm, einem Mann körperlich so nahe zu sein.
Hubert spürte diesen Widerstand. Sofort ging er einen Schritt zurück. Leise sagte er: „Niemand zwingt