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0157 - Wer mit Gedanken töten kann

0157 - Wer mit Gedanken töten kann

Titel: 0157 - Wer mit Gedanken töten kann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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duschen.«
    »Ja, gleich.« Kirk Malligan umfasste sie fester und fuhr mit den Lippen über ihre Schulter.
    Elaine stöhnte auf. Sie legte den Kopf zurück und hielt ihren Mund halb offen. »Du bist ja wieder wild, heute. Wie kommt es?«
    »Weil du in meiner Nähe bist.« Seine Lippen glitten weitet über die Haut.
    Elaine lachte girrend. Sie war eine Frau von 42 Jahren. Und man konnte sie durchaus als einen Männertyp bezeichnen. Irgendwie hatte sie Ähnlichkeit mit der Lollo, nur war ihr Gesicht vielleicht eine Idee voller. Das Haar, ebenso schwarz, fiel Kirk ins Gesicht, und er saugte den Duft auf.
    Dieses Weib machte ihn an. Seit drei Jahren war er schon mit ihr zusammen: Elaine hatte sich von ihrem ersten Mann scheiden lassen. Er lebte jetzt in Schottland. Und damit sie und Kirk in Ruhe beisammensein konnten, hatten sie dafür gesorgt, dass Elaines Sohn Jerry in eine Anstalt kam. Sie hatten es tatsächlich geschafft und ihn für psychisch krank erklärt.
    Jerry, der sehr unter der Trennung seiner Eltern gelitten hatte, war gegangen, nie würde seine Mutter den letzten Blick und die Abschiedsworte vergessen.
    »Ich komme wieder. Und dann gnade euch Gott.«
    Danach war er abgeführt worden.
    Zwei Männer hatten ihn weggeschafft. Und Kirk Malligan hatte nur gelacht.
    Er war ein Bulle von Kerl. Als ehemaliger Baggerführer und jetziger Vorarbeiter verdiente er sein Geld im Tiefbau, und dort brauchte man Männer wie ihn, die andere an die Arbeit scheuchten. Dafür war Kirk Malligan genau der richtige. Er galt als hart, sogar als brutal, und manche Schlägerei hatte seine Spuren bei ihm hinterlassen. Zweimal war das Nasenbein gebrochen. Die Narbe an der Stirn verdankte er einem Italiener, der sein Stilett an ihm hatte ausprobieren wollen. Danach lag der Mann vier Wochen im Krankenhaus.
    Malligan war für die Gewalt, und so reagierte er nie diplomatisch. Andere Frauen wären vor ihm weggelaufen, nicht so Elaine Peters. Sie liebte es, in den starken Armen des Mannes zu liegen, denn er wusste, wie er sie zu nehmen hatte und war nicht solch ein Schwächling wie ihr erster Mann.
    Jetzt allerdings machte sie sich frei. »Später«, sagte sie, »aber ich brauche die Dusche, fühle mich einfach zu erschöpft und muß den Friedhofsgeruch wegspülen.«
    Kirk lachte rauh und griff zu den Zigaretten. Da hatte Elaine gar nicht so Unrecht. Sie hatte bei einem Leichenschmaus gekellnert, und die Leute, die sich dort vollaufen ließen, rochen alle irgendwie nach Friedhof und Gräbern.
    »Okay«, sagte er, ließ den Rauch durch die Nase strömen und fuhr mit der freien Hand über seine Brust, auf der die braunen Haare wie ein Pelz wuchsen.
    Elaine verschwand im Bad. Der Mann schaute ihr nach, wie sie sich provozierend in den Hüften wiegte, als sie den Raum verließ. Die hat Dynamit im Leib, dachte Kirk. Gerade das richtige für mich. Er stellte das Radio an, doch von der Musik war nicht viel zu hören, weil sie vom Rauschen der Dusche übertönt wurde. Elaine hatte die Tür zum Bad offen gelassen.
    Wenn Kirk hindurchschaute, konnte er den Umriss ihres Körpers in der Duschkabine sehen, die durch Milchglas abgeteilt war.
    Malligan setzte sich an den Tisch und las in einer Zeitschrift. Was dort an unbekleideten Mädchen abgebildet war, traf nicht so seinen Geschmack. Die waren ihm alle zu mager, keine richtigen Weiber dabei, wie er immer sagte.
    Er blätterte weiter und hörte das Klingeln des Telefons.
    Wütend stand Malligan auf. Am liebsten hätte er den Apparat durchs Fenster geworfen, aber man brauchte ihn ja auch hin und wieder selbst. Dementsprechend schroff klang seine Stimme, als er sich namentlich meldete.
    »Dr. Baker. Wohnt bei Ihnen eine Mrs. Peters?«
    »Ja.«
    »Dann darf ich sie mal sprechen?«
    »Worum geht es denn?«
    »Das möchte ich Mrs. Peters persönlich sagen«, erwiderte der Arzt.
    »Okay, warten Sie.«
    Malligan legte den Hörer neben das Telefon und wandte sich der Dusche zu.
    Elaine war soeben fertig. Auch sie hatte das Läuten gehört. »Was gibt es denn?«
    »Da will dich einer sprechen. Ein Dr. Baker?«
    »Der Arzt?«
    »Ja.«
    »Warum?«
    »Weiß ich doch nicht.«
    Die Frau streifte sich einen türkisfarbenen Bademantel über. Ihr Gesicht war noch nass.
    Schweiß und Wassertropfen hatten sich vermischt. Sie nahm die Badekappe ab und schüttelte ihr Haar durch.
    »Wer ist eigentlich dieser Baker?« wollte Kirk Malligan wissen.
    »Das ist der Arzt, der Jerry behandelt hat.«
    »Vielleicht lebt er nicht

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