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016 - 30 Meilen unter dem Meer

016 - 30 Meilen unter dem Meer

Titel: 016 - 30 Meilen unter dem Meer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Stahl
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waren sie von den Biestern ja überrascht worden. Wenn die Überraschung allerdings auf ihrer Seite lag, dann mochten sie ganz ordentliche Kämpfer abgeben. Nun ja… das hatte er von anderen auch schon gedacht, die ihn dann doch allesamt enttäuscht hatten.
    Aber vielleicht waren ja diese Zwei genau die, auf die er gewartet hatte!
    Vielleicht konnten sie den Schwur erfüllen, den er geleistet hatte.
    Er widerstand der Versuchung, sich den beiden jetzt schon zu zeigen. Erst wollte er sie noch ein bisschen beobachten. Sehen, was sie taten, wie sie sich verhielten…
    Und zudem war das Ziehen und Pochen in seinen Lenden noch nicht vergangen. Der »Hengst von Arba« hatte nicht ganz beenden können, was er begonnen hatte. Die verdammten Eeg waren ihm dazwischengekommen!
    Er grinste. Kicherte.
    Aber aufgeschoben war nicht aufgehoben. Und Zeit, so fremd sie ihm auch geworden sein mochte, hatte er doch im Überfluss.
    ***
    »Eeg!«
    Aruula spuckte angewidert aus. Matt Drax nickte. Er hatte Recht gehabt. Bei den Biestern hatte es sich um mutierte Blutegel gehandelt.
    Die charakteristischen Biss-Spuren,. die sie sowohl auf Aruulas als auch auf seiner Haut hinterlassen hatten, waren eindeutig - nur eben ungleich größer als die der Vorfahren dieser Ungetüme.
    Matt erinnerte sich, wie er als Junge mit Freunden in einem Waldtümpel gebadet hatte. Hinterher hatten sie sich gegenseitig Blutegel von der Haut pflücken müssen. Noch jetzt schauderte er, wenn er daran zurückdachte…
    »War das die Gefahr, die du gespürt hast?«, fragte er.
    Aruula hob die Schultern. »Möglich. Aber das Gefühl ist nicht verschwunden.«
    Matt nickte nur. Es wäre töricht gewesen zu glauben, dass diese Eeg die einzige Gefahr waren, die ihnen in diesem Tunnel drohte.
    Er kramte etwas Trockenfleisch aus ihrem Vorratsbeutel und reichte Aruula ein paar Streifen. Schweigend kauten sie ihre karge Mahlzeit.
    Aruula drängte zum Aufbruch. Matt war einverstanden und packte ihre Habseligkeiten zu einem Bündel zusammen, dann brachen sie auf.
    Sie kamen nicht weit.
    ***
    Der Saal der tausend Augen zeigte ihm das Paar dutzendfach. Aus verschiedenen Perspektiven, in unterschiedlichen Größen - hier ungleich größer als sie es tatsächlich waren, dort winzig klein.
    Manche Spiegel waren so trüb, dass es aussah, als liefen der Mann und die Frau durch Nebel, andere waren so klar, dass man meinen konnte, sie befänden sich selbst hier in diesem Raum.
    Er fühlte sich entspannt, erlöst von dem Druck.
    Jetzt beobachtete er die beiden nur noch, wie sie durch den Tunnel gingen.
    Vermutlich hatte auch sie die Mär von der Insel der Könige gelockt. Wie damals ihn. Und wie andere vor und nach ihm.
    Er glaubte nicht, dass je irgendjemand sie erreicht hatte, diese glückselige Insel, auf der der Legende nach alles besser war.
    Seit er hier war, hatte es jedenfalls keiner geschafft. Alle waren gescheitert. An der Hürde, die er ihnen in den Weg gestellt hatte.
    Und auch diese beiden würden sie überwinden müssen, wenn sie das Ende dieses Weges erreichen wollten. Er würde dafür sorgen, wenn es an der Zeit war, früher oder später.
    Zum Beispiel - jetzt!
    »Oh, oh!«, brummte er. Einer der Spiegel zeigte ihm die drohende Gefahr, noch ehe der Mann und die Frau dort unten ihrer gewahr wurden.
    Sie lauerten in den Verbindungsgängen, zum Sprung bereit. Warteten nur darauf, dass sie das Pärchen in die Zange nehmen konnten.
    Dann griffen sie an.
    ***
    »Ach du Scheiße!«, entfuhr es Matthew Drax inbrünstig.
    »Das darf nicht wahr sein!«
    Aruula drückte sich präziser und knapper aus: »Taratzen…«
    Und es waren viele Taratzen, die da aus den Seitengängen strömten, vor und hinter Matt und Aruula.
    Zwei, drei Dutzend der mutierten Ratten, schätzte Matt auf den ersten Blick.
    Aber die pelzigen Riesennager erhielten immer mehr Nachschub.
    Sie kamen näher. Krallen scharrten und kratzten über Beton, Stein und Dreck. Sie fletschten die Zähne. Fauchten und fiepten, zischelten einander zu.
    Jedes der grauschwarzen Tiere war über zwei Meter groß. Eine Furcht einflößende, widerwärtig beeindruckende Armee bewegte sich auf Matt und Aruula zu.
    Augen funkelten kalt wie Eis.
    Diese Monster wollten nur eines - Beute schlagen!
    Matt hatte bereits seine unliebsamen Erfahrungen mit dieser mutierten Spezies gesammelt. Schon kurz nach seiner Ankunft in der Zukunft war er in einen Taratzenbau verschleppt worden. Eines seiner unangenehmsten Erlebnisse, auch wenn er

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