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016 - 30 Meilen unter dem Meer

016 - 30 Meilen unter dem Meer

Titel: 016 - 30 Meilen unter dem Meer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Stahl
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letztlich mit halbwegs heiler Haut davongekommen war - das aber nur, weil ihn der Rattenkönig zunächst für einen mächtigen Gott gehalten hatte. [2]
    Diese Viecher damals hatten sich lebende Beute in den Vorratskammern ihres Baus gehalten und sich daraus bedient. Die Taratzen hier würden sich in dieser Gewohnheit kaum von ihren Artgenossen unterscheiden. Und Matt hatte absolut keine Lust, das traumatische Erlebnis von damals zu wiederholen.
    Er zog die Beretta, visierte wahllos eine der Taratzen in vorderster Front an und zog den Stecher durch.
    Die Pistole ruckte in seiner Hand. Die Tunnelröhre verwandelte den Schuss in Donner. Die Kugel riss die Riesenratte von den Füßen und stieß sie gegen ihre Kumpane.
    Die Vorwärtsbewegung der Taratzen geriet ins Stocken. Für Sekunden erstarrte die Szenerie.
    Ein geradezu entsetzlich menschliches Raunen ging durch die Horde, als der Getroffene sein Leben aushauchte.
    Das heisere Zischeln und Murmeln wisperte geisterhaft von den Wänden wider.
    Dann setzte sich die Meute abermals in Bewegung. Schneller diesmal. Die Taratzen stürmten heran! Den Impuls, keine weitere Munition zu vergeuden, weil jede Kugel angesichts der Übermacht ohnehin nur ein Tropfen auf den heißen Stein war, überwand Matt Drax mühelos.
    ***
    Er feuerte, gab Schuss um Schuss ab. Jeder einzelne traf. Aber für jede Taratze, die er niederstreckte, rückten zwei, drei andere nach, um die Lücke mehr als nur zu schließen.
    Aruula hatte längst ihr Schwert gezogen. Eine wesentlich effektivere Waffe in dieser Situation. Die Klinge zeichnete flirrende Blitze in die Luft.
    Blut spritzte. Quiekende Schreie wie in einem Schweinekoben gellten auf, brachen ab, wurde durch neue abgelöst.
    Drei, vier der Biester erledigte Aruula bisweilen auf einen Streich.
    Eine Kralle schlug nach Matts Kehle.
    Aruulas Klinge sauste dazwischen, trennte die Pfote vom Gelenk und schlitzte der Taratze noch in derselben Bewegung den pelzigen Wanst auf. Matt revanchierte sich, jagte eine Kugel über Aruulas Schulter in den Schädel einer Ratte, die sich mit aufgerissenem Maul von hinten auf die Barbarin werfen wollte.
    Er schwor sich, dass er sich selbst ein Schwert besorgen und bei Aruula Unterricht nehmen würde - wenn sie lebend hier heraus kamen!
    Aber es sah nicht aus, als würde er in die Verlegenheit kommen, seinen Schwur halten zu müssen. Gegen die Übermacht hatten sie keine Chance, nicht auf Dauer. Die Taratzen brauchten im Grunde nichts anderes zu tun, als ihre Opfer schlichtweg zu überrennen.
    Und genau diese »Taktik« wandten sie an. Matt fiel zuerst. Ging unter der Woge aus Leibern zu Boden, sah nur noch Grau und Schwarz, roch den Gestank der Taratzen, spürte ihre Krallen und Zähne. Sein Glück war, dass sich die Monster gegenseitig behinderten; so gelang es keiner, einen gezielten Biss anzubringen - im Moment noch nicht…
    Aruula hielt sich nur wenig länger.
    Dann wurde auch sie begraben unter pelzigen Leibern.
    Was sich aus der Tiefe des Tunnels näherte, konnten sie nicht mehr sehen.
    Nur hören.
    Doch was immer da kam, es kam mit dem Brüllen eines urzeitlichen Ungeheuers!
    Und die Taratzen schienen es zu kennen - und zu fürchten!
    Fiebrige Aufregung machte sich unter der Meute breit. Wie ein höchst ansteckendes Virus sprang es von einer Taratze zur nächsten, und binnen Sekunden war jedes der Tiere mit dieser Panik infiziert.
    Die Horde ließ von ihren Opfern ab. Stob auseinander. Hastete davon in alle Richtungen. Verschwand in Ritzen und Löchern, die zu groß schienen für Ratten solches Kalibers. Aber binnen weniger Sekunde War auch die letzte Taratze verschwunden, als sei der ganze Angriff nur ein böser Traum gewesen.
    Was blieb war… das Ding. Das näher kam und immer näher, brüllend und kreischend, Feuer speiend…
    »Meine Güte…!«, keuchte Matt. Er rappelte sich hoch. »Was ist denn das? Ein… Drache?!«
    »Ein was?«, fragte Aruula. Matt schüttelte nur den Kopf. Nein, es war kein Fabelwesen, das da heranrauschte.
    Es… fuhr. Auf den Schienen! Es war kein Wesen, keine Kreatur - sondern ein Fahrzeug!
    Aber was für eines!
    Es sah aus, als sei es dem Fiebertraum eines verrückten Erfinders entsprungen. Zusammengeschraubt und -gesteckt und - geklemmt aus allem möglichen Schrott war ein monströses Unding entstanden. Vorn am Bug brannten Feuer in Kübeln. Der Fahrtwind wühlte in den Flammen. Und die »Stimme« des
    »Monsters« drang aus metallenen Trichtern, verzerrt und

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