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016 - 30 Meilen unter dem Meer

016 - 30 Meilen unter dem Meer

Titel: 016 - 30 Meilen unter dem Meer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Stahl
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wurde mechanisch in Gang gesetzt, um gegen einen Energieausfalls gewappnet zu sein.
    Im stillen dankte Matt den Konstrukteuren des Euro- Tunnels. Und Tarman, der Aruula dieses Wissen im letzten Moment noch übermittelt haben musste.
    Das Tor würde den Wassermassen sicher nicht auf Dauer standhalten.
    Aber vielleicht verschaffte es ihnen einen Vorsprung, so viel Zeit wie sie brauchten, um das Ende des Tunnels zu erreichen.
    Matt trieb die Draisine weiter an. Aruula schloss auf, sprang zurück an Bord und half ihm.
    Verdammt, es konnte nicht mehr weit sein! Ein paar Meilen nur bis zur Insel!
    Ein monströses Donnern hob an. Ein Geräusch, wie weder Matt noch Aruula es je gehört hatten. Durchdringender als jedes Sturmdonnern. Denn es rührte von unzähligen Tonnen Meerwasser her, die in diesem Moment in die unterseeische Höhle stürzten und das ganze Tunnelsystem zum Erbeben brachten.
    »Weiter! Nicht aufhören!«, trieb Matt seine Gefährtin an. »Schneller!«
    Er keuchte. Schweiß lief ihm in breiten Bahnen übers Gesicht; Seine Muskeln schienen zu brüllen unter der Anstrengung, die er ihnen aufzwang.
    Die Draisine raste über die Schienen. Und war doch nicht schnell genug. Alles Bemühen reichte nicht. Das Dröhnen, mit dem das Brandschutztor weit hinter ihnen nachgab, schmerzte Matt und Aruula in den Ohren. Dann erklang ein Rauschen und Brüllen, das lauter und immer lauter wurde.
    Das Wasser tobte heran, weiß schäumend, kochend, rasend schnell. Teile des Zuges wirbelten darin herum. Und tote pelzige Körper.
    Matt und Aruula gaben nicht auf.
    Auf und ab, auf und ab, auf und ab… Beide spürten sie ihre Arme kaum noch. Die Draisine gewann noch einmal an Fahrt.
    Die Wassermassen, die den Tunnel füllten, holten sie ein. Hoben das Gefährt aus den Schienen. Stießen es vor sich Her. Umspülten es mit Gischt.
    Die Wassermassen zerrten an Matt, raubten ihm die Atem. Salzwasser drang in seine Lungen.
    Das war die Hölle! Davon war Matt überzeugt, mit dem letzten Rest seines klaren Verstandes.
    Fast wünschte er, ihm würden endlich die Sinne schwinden, damit er das Ende nicht miterleben musste. Und kämpfte doch mit jeder Faser seines Körper um sein bisschen Leben…
    Dann, ganz plötzlich, war die Höllenfahrt vorüber. Matt Drax glaubte seinen Sinnen nicht zu trauen. Fürchtete, das Schicksal würde ihn nur zum Narren halten, um ihn dann noch härter zu treffen.
    Aber er irrte sich.
    Das Wunder geschah.
    Licht! Und - vor allem - Luft!
    Matt fand sich im Freien wieder, regelrecht schwerelos, die Welt ein wirbelndes Chaos um ihn herum. Er schien dem Himmel entgegen zu fliegen - bis er realisierte, dass es tatsächlich so war!
    Mit ungeheurem Druck schoss das Wasser aus dem Tunnel, Hunderte Meter weit, einem gewaltigen Geysir gleich. Und es trug Matt mit sich, wirbelte ihn haltlos weiter.
    Bis die unsichtbaren Hände ihn mit einem Mal losließen.
    Matt stürzte.
    Wie tief? Wie weit war der Boden entfernt?
    Er reagierte instinktiv, krümmte sich im Sturz, rollte sich zusammen und versuchte seinen Kopf mit den Armen zu schützen, wie er es in seiner Ausbildung gelernt hatte.
    Der Aufschlag war trotzdem mörderisch, obwohl das Wasser bereits kniehoch über dem Boden stand. Matt hatte das Gefühl, ihm würde ihm jeder Knochen im Leib gestaucht.
    Dann war es vorbei.
    Rasselnd sog Matthew Drax Luft in seine malträtierten Lungen, hustete und spie Wasser aus. Er steckte sich den Finger in den Hals, um auch wirklich alles loszuwerden, was er geschluckt hatte.
    Neben ihm, drei, vier Meter entfernt, trieb etwas Weißes im schlammigen Wasser.
    »A-Aruula?«
    Es war nicht mehr als ein Krächzen, das Matt hervorbrachte. Auf allen Vieren kroch er hinüber.
    Es war Aruula. Matt zog sie eine Böschung hinauf und bettete ihren Kopf im Gras. Mit geschlossenen Augen lag sie da, weiß wie Muschelkalk.
    Matt fühlte nach ihrem Puls. Nichts.
    »Aruula…?«, flüsterte er mit erstickter Stimme.
    Doch das Mädchen, das er liebte, antwortete nicht.
    Aruula war tot.
    Ein plötzlicher Schwindel wollte Matt von den Beinen holen. Die Welt wankte, als triebe sie in der Brandung eines gewaltigen Ozeans.
    Aber er gab nicht auf!
    Mund-zu-Mund-Beatmung. Herzmassage. Matt ließ nichts aus von dem, was ihm bei Erste-Hilfe-Kursus der Army eingetrichtert worden war.
    Und der Drill, den er damals so oft verflucht hatte, zahlte sich aus. Ein schnappender Atemzug entrang sich Aruulas Lippen. Wie ein Fisch auf dem Trockenen.
    Matt drehte sie rasch auf

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