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016 - 30 Meilen unter dem Meer

016 - 30 Meilen unter dem Meer

Titel: 016 - 30 Meilen unter dem Meer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Stahl
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plötzlich fühlte sich auch Matt regelrecht vom Rücken des Frekkeuschers gehoben, beinahe schwerelos, als könne er fliegen.
    Das Gefühl währte eine, allerhöchstens zwei Sekunden. Dann packten auch ihn die Sturmhände, schüttelten ihn durch, droschen ihn durch die Regenwände in die Nacht- und ließen ihn unvermittelt wieder los, wie Kinder, die plötzlich ihre Lust am Spiel verloren hatten.
    Matt fiel. Im Sturz krümmte er sich zusammen, barg den Kopf so gut es ging zwischen den Armen.
    Der Aufprall war trotzdem furchtbar schmerzhaft. Die Luft wurde ihm aus den Lungen getrieben, ein keuchender Aufschrei wich von seinen Lippen.
    Einen Moment lang blieb Matt reglos liegen. Dann rührte er sich vorsichtig, überprüfte, ob er sich etwas gebrochen hatte.
    Nein, offenbar nicht. Dennoch schmerzte jede Faser seines Körpers…
    Entsprechend mühsam richtete sich Matt auf. Dabei checkte er rasch, ob die spärliche Ausrüstung, die er bei sich trug, noch vollständig war. Sie war es. Noch einmal, Glück gehabt…
    »Aruula!«
    Matt brüllte gegen das Wüten des Sturmes an. Trotzdem war er selbst kaum imstande, seine eigene Stimme zu vernehmen.
    Ein ums andere Mal schrie er den Namen der Barbarin, die ihm längst mehr geworden war als eine bloße Weggefährtin, in die kochende Nacht.
    Mit unbeholfenen Schritten stakste er zwischen Trümmern und Mauerfragmenten umher. Aus geschmälten Augen starrte er angestrengt in das wirbelnde Grau und Schwarz ringsum, hielt Ausschau nach einer Bewegung, die weder Sturm noch Regen verursachten.
    Nichts.
    Matt spürte ein widerwärtiges Stechen in der Brust. Sein Magen verkrampfte sich.
    Der verdammte Hurrikan konnte Aruula weiß Gott wohin getragen haben! Vielleicht lag sie jetzt irgendwo, mit gebrochenen Knochen, bewusstlos, nicht in der Lage, seine Rufe zu hören und zu beantworten. Vielleicht war sie gar…
    Matt unterdrückte den Gedanken. Unsinn!
    Sie hatten so viel miteinander durchgemacht und waren noch jedes Mal mit halbwegs heiler Haut davon gekommen - da würden sie sich doch von einem bloßen Sturm nicht unterkriegen lassen!
    Aber wer wusste schon zu sagen, was sich im Schutze dieses Unwetters und der Trümmer dieser Stadt verbergen mochte…?
    Auch diesen Gedanken verfolgte Matt nicht weiter. Stattdessen rief er Aruulas Namen noch lauter, brüllte aus Leibeskräften.
    Und endlich hörte er ihre Stimme. Gewissermaßen…
    Denn ihre Antwort auf Matts Rufe entstand direkt in seinem Kopf!
    Die Empfindung irritierte Matt nur einen Augenblick lang. Aruula war telepathisch veranlagt. Lauschen nannte sie diese Gabe. Sie vermochte die Stimmungslage anderer Intelligenzen aufzufangen, und bisweilen konnte sie sich auch in die Gedanken anderer »einklinken«.
    Geht es dir gut? erkundigte sich Matt in Gedanken.
    Ich bin in Ordnung, versicherte Aruula, dann lotste sie Maddrax, wie sie ihren Freund, Gefährten und Geliebten nannte, zu der Stelle, wo der Sturm sie abgesetzt hatte.
    Der Weg dorthin war mit Leichen gepflastert.
    Etwas knirschte vernehmlich unter Matt Drax' Stiefel, gab nach und brach mit dem Geräusch eines morschen Astes. Matt verlor das Gleichgewicht, strauchelte, fiel.
    Und sah direkt in eine Knochenfratze, die ihn mit lückenhaftem Gebiss angrinste.
    Unwillkürlich schrak er zurück, stieß gegen etwas, drehte sich im Liegen um und sah ein weiteres Skelett zwischen den Trümmern liegen, die dürren Arme ausgebreitet, als wollte es ihn an die knöcherne Brust drücken.
    Hastig und ungeschickt kam Matt auf die Beine.
    Ein Blitz zerriss das Dunkel und gab den Blick zwei, drei Sekunden lang auf weitere Knochengestalten frei.
    »Mein Gott!«, entfuhr es Matt. Natürlich wusste er, dass es keinen Grund zur Furcht gab. Nicht einmal in dieser in vielerlei Hinsicht seltsam gewordenen Welt erhoben sich die Toten, um den Lebenden ans Leder zu gehen.
    Aber andererseits - man konnte ja nie wissen…
    Bis vor einiger Zeit hätte Matt auch nicht geglaubt, dass er einmal auf einer mutierten Heuschrecke reiten oder sich mit menschengroßen Ratten schlagen würde…
    Er schüttelte den Kopf, als könne er den Gedanken so daraus vertreiben. Es gelang ihm, aber dafür trat eine andere Überlegung an dessen Stelle.
    Wie waren diese Menschen gestorben? Gewiss nicht eines natürlichen Todes. Wer hatte sie dann getötet? Und… wo steckten der oder die Mörder jetzt?
    Matts Hand griff wie von selbst nach der Beretta 98 G. Das Mündungsauge der Pistole folgte Matts Blicken. Doch nirgendwo

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