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0169 - Der Teufel ohne Maske

0169 - Der Teufel ohne Maske

Titel: 0169 - Der Teufel ohne Maske Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Teufel ohne Maske
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Jemand rief gellend: »Bleib stehen, du Hund!«
    Mehr hörten wir nicht. Denn schon jagten wir an der Vorderfront des Hauses entlang zum Eingang. Wir waren noch 20 Yard von der breiten, hellen Freitreppe entfernt, als der Besucher herauskam. In seinem hellen Trenchcoat rannte er zum Tor.
    Wir versuchten, ihm über den Rasen den Weg abzuschneiden. Aber der Rasen war naß und weich. Nach den ersten zwei Schritten lag ich auf der Nase, und Phil kam auch nur wenige Schritte weiter.
    Wütend rappelten wir uns auf, klopften uns oberflächlich den Schmutz von unseren Mänteln und sahen, wie der helle Trenchcoat auf der gegenüberliegenden Straßenseite um eine Ecke verschwand.
    »Sinnlos«, knurrte ich. »Der ist weg. Gehen wir rein!«
    Wir fanden die Haustür offen und suchten uns unseren Weg in das Zimmer, unter dessen offenem Fenster wir gelauscht hatten. Als wir den Raum betraten, wischte sich Cade Norman gerade mit einem seidenen Taschentuch über die Stirn. Er kniete vor der Leiche eines Mannes, der alle drei Kugeln aus nächster Nähe und genau von vorn in den Schädel bekommen hatte. Das Gesicht war grauenhaft verstümmelt.
    »Stehen Sie auf, Cade!« sagte ich und richtete meine Pistole auf den Gangsterboß. »Keine Bewegung! Phil, da hinten steht ein Telefon. Ruf unsere Mordkommission!«
    ***
    Hank Rollers und seine Leute kamen innerhalb weniger Minuten. Hank besah sich kurz die Situation. Dann winkte er schweigend seinen Leuten, die sich sofort an die Arbeit machten.
    »Wir gehen am besten mal raus in den Flur«, sagte er zu uns.
    Wir nickten und folgten ihm. Draußen erzählten wir Hank, wieso wir hier waren und was wir erlebt hatten.
    »Glaubt ihr, daß Norman selber seinen Bruder erschossen hat?« wollte Hank wissen.
    Wir schüttelten beide den Kopf. »Nein. Erstens hielten die beiden seit Cades Kindheit zusammen wie Pech und Schwefel. Zweitens hätte Norman es raffinierter gemacht, wenn er sich wirklich mit seinem Bruder überworfen hätte.«
    »Okay, dann kann es also nur dieser Mann in dem hellen Trenchcoat gewesen sein, den ihr beim Kommen und bei seiner Flucht beobachtet habt.«
    »Wahrscheinlich.«
    »Na schön. Dann wollen wir uns mal Cade Norman vornehmen.«
    Einer von Hanks Leuten schloß ein Tonbandgerät an und stellte das Mikrofon auf den Tisch im Bibliothekszimmer.
    »Sie sind Cade Norman?« eröffnete Hank seine Befragung.
    »In Lebensgröße.«
    »Mr. Norman! Ich muß Sie der Form halber fragen, ob Sie damit einverstanden sind, daß wir diese Unterhaltung auf Tonband aufnehmen. Wenn Sie darauf bestehen, wird das Bandgerät entfernt. Dann wird statt dessen ein Protokollführer unsere Unterhaltung stenografieren.«
    Cade Norman machte eine großzügige Geste: »Ich habe nichts dagegen.«
    »Danke. Bitte, Mr. Norman, geben Sie uns eine Schilderung der Ereignisse, die zu diesem Mord führten!«
    Cade räusperte sich: »Da gibt’s nicht viel zu erzählen. Bei dem schlechten Wetter wollten mein Bruder und ich nicht ausgehen. Aber wir hatten dem Personal freigegeben. Deshalb mußte ich selber zur Tür gehen, als es vorhin klingelte. Well, ’n Mann war da. Er fragte nach Norman. Ich sagte, das sei ich, und fragte, was er wolle. Er meinte, das müsse ein Irrtum sein. Er suche Steve Norman. Der sähe anders aus als ich. Hä, er meinte meinen Bruder. Das konnte ich ja nicht riechen. Ich führte ihn bis zur Wohnzimmertür und sagte: .Gehen Sie rein, Mister! Da drin ist er!‘ Ich wollte nämlich aus der Küche ein paar Eiswürfel holen für den Whisky.«
    »Sie ließen also den Fremden allein ins Wohnzimmer gehen?«
    »Klar. Steve war drin, und der Kerl wollte doch zu ihm!«
    »Demnach ist das Zusammentreffen des Fremden mit Ihrem Bruder ohne Zeugen verlaufen?« fragte Hank.
    »Genau. Ich kam erst später dazu. Da hatten sich die beiden aber schon in den Haaren.«
    »Sie kämpften miteinander?«
    »Nein, das nicht. Sie fauchten sich nur an wie zwei junge Katzen. Mein Bruder hielt sein Schnappmesser in der Hand und brüllte, der Fremde habe ihm gar nichts zu sagen. Ich sagte ihnen, sie sollten vernünftig sein. Aber der Halunke zieht urplötzlich eine Kanone, knallt meinen Bruder nieder und jagt hinaus. Ich ging in Deckung hinter einem Sessel. Konnte ja sein, der Kerl läuft Amok und knallt mich auch noch nieder, nicht?«
    Cade Norman schob sich eine Anderthalb-Dollar-Zigarre zwischen die fleischigen Lippen und paffte schwere Rauchwolken.
    »Er war draußen, bevor ich Piep sagen konnte. Erst da sah ich,

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