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0169 - Der Teufel ohne Maske

0169 - Der Teufel ohne Maske

Titel: 0169 - Der Teufel ohne Maske Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Teufel ohne Maske
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kletterten wir noch einmal den Koksberg hinauf. Ich zündete die Zündschnur einer langen, schmalen Patrone an und schleuderte sie zum Fenster hinaus.
    Es dauerte knapp eine Minute, dann stob draußen ein roter Feuerpilz in die Höhe. Schön, aber ungefährlich. Für unsere Leute war das das Zeichen, jetzt jedes Fenster der Villa — ausgenommen die Kellerfenster — mit Tränengasgranaten zu beschießen.
    Einen Augenblick lauschten wir an dem offenen Kellerfenster. Dreimal hörte ich das charakteristische Zischen, das entsteht, wenn eine Tränengasgranate durch die Luft segelt.
    »Okay, Phil. Komm!«
    Wir bauten aus Whisky- und Weinkisten eine Barrikade genau unterhalb der Kellertür. Wenn sie vor Tränengas flohen — und sie würden es tun —, hatten sie nur zwei Wege: Hinaus, wo unsere Leute sie erwarteten, oder in den Keller.Und hier warteten wir.
    Als sich nach fünf Minuten noch immer nichts rührte, steckte sich Phil eine Zigarette an. »Merkwürdig«, brummte er. »Daß die es so lange aushalten!«
    Wir warteten noch einmal fünf Minuten. Dann war uns alles klar.
    »Sie haben Gasmasken«, sagte Phil. »Dieser Norman denkt aber auch an alles.«
    »Dann müssen wir sie regelrecht belagern«, sagte ich. »Sie können sich bis morgen früh halten. Womöglich noch länger. Das ist ein unmöglicher Zustand. Wir können nicht eine ganze Nacht lang die Third Avenue sperren. Und schon gar nicht tagsüber. Das gibt ein Verkehrschaos, bei dem mehr Leute umkommen werden, als wir durch die Absperrung vor Zufallstreffern bewahren können.«
    »Also müssen wir die Bude stürmen«, sagte Phil. »So schlimm kann das gar nicht werden. Mit Morton hat Norman vier Gorillas. Er selbst dazu — macht fünf. Wir haben schon wesentlich geringere Chancen gehabt.«
    »Meine Meinung«, nickte ich. »Los, die Gasmasken auf die Nase und ab! Mit einem Angriff in ihren Rücken werden sie kaum rechnen.«
    Wir zogen uns unsere Gasmasken über. Die Luft war warm und stickig, die durch den Trichter kam. Aber das war jetzt nicht zu ändern. Mein Freund sah mich fragend an. Wir kletterten über unsere Barrieren hinweg. Der letzte Akt konnte beginnen.
    ***
    Er begann gleich hinter der Kellertür. Wir hatten sie ohne Schwierigkeiten öffnen können, weil sie nicht abgeschlossen war. Weißer Qualm schlug uns entgegen. Er kam aus einer zischenden Gasgranate.
    Wir traten in den Flur und rannten beinahe mit einem vorsintflutlichen Ungeheuer zusammen. So erschien es uns jedenfalls auf den ersten Blick. Dabei sah er nicht anders aus als wir. Der Gestalt nach konnte es Morton sein. Er hatte keine Waffe in der Hand. Wahrscheinlich wollte er in den Keller, um neue Munition zu holen.
    Unsere 38er fuhren hoch. Er warf sich gegen Phil und versuchte, ihm die Waffe zu entreißen. Dabei löste sich ein Schuß. Er krachte zwar nur in die Decke. Aber zumindest warnte er jetzt die anderen.
    Ich holte aus und schlug ihm den Lauf des 38ers gegen die Schläfe. Seine Glieder wurden schlaff. Er sackte zusammen.
    Mit einer Handbewegung zeigte ich auf seine Arme. Während Phil ihm die Hände mit einer Krawatte auf dem Rücken zusammenband, schnürte ich ihm mit meiner eigenen Krawatte die Füße zusammen. Danach packten wir ihn und trugen ihn die Kellertreppe hinab, damit er wenigstens besser atmen konnte. Wir zogen ihm die Gasmaske ab und legten sie neben ihn hin. Einer unserer Gegner war immerhin schon ausgeschaltet.
    Abermals kletterten wir die Treppe hoch! Diesmal bogen wir vorsichtiger in den Flur. Aber jetzt war niemand dort. Nur das Tränengas wurde immer dichter. Man konnte kaum drei Schritte weit sehen.
    Mit einer kreisförmigen Armbewegung zeigte ich Phil an, daß wir uns zuerst das Erdgeschoß vornehmen wollten.
    Er nickte.
    Langsam und vorsichtig durchsuchten wir die Räume. In jedem Augenblick konnte aus dem Nebel vor uns einer unserer Gegner auftauchen, vielleicht Norman selbst. Wir hatten die schußbereiten Pistolen in den Händen und sicherten nach allen Seiten. Aber im Erdgeschoß war niemand. Sie mußten sich in der oberen Etage verschanzt haben.
    Wir tasteten uns vorsichtig zurück in den Flur und suchten die Treppe, die hinaufführte.
    Draußen ratterten nun auch Maschinenpistolen. Selbstverständlich waren unsere Leute mit Schnellfeuerwaffen gekommen.
    Die Treppe war breit und mit einem dicken Teppich belegt. Er war so weich, daß man das Gefühl hatte, auf Schaumgummi zu gehen. Im Obergeschoß war das Gas noch dichter als unten. Und sie schossen

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