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0169 - Die kleinen Männer von Siga

Titel: 0169 - Die kleinen Männer von Siga Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Funkgespräche geführt hatte? Wenn ja, war die Lage noch gefährlicher geworden.
    „Da werden wir aber nicht herauskommen, Sergeant", sagte ich betont. „Wie Sie meinen, Sir", murmelte er, um dann zu schweigen.
    „Gibt das ein Verhör?" erkundigte sich Dr. Tosonto. Die Angst vor dem Kommenden zeichnete sich in seinem Gesicht ab: „Nein", log ich. „Woher wollen Sie das wissen?"
    „Gefühl, Instinkt, Erfahrung. Wir sind die letzten Überlebenden.
    Man wird uns nicht auf den Labortischen opfern."
    „Ich sprach nicht von Labortischen, sondern von einem Verhör", entgegnete Tosonto mit einem Ton der Verzweiflung in der Stimme. „Mr. Kasom, mir scheint, als wüßten Sie mehr über die Blues als wir."
    Ich musterte ihn scharf. Tosonto war unter uns der schwächlichste Mann. Vielleicht wurde er stark, wenn es ums Letzte ging.
    „Das sollten Sie vergessen, Doktor; im Interesse der Menschheit vergessen. Noch wissen die Tellerköpfe nicht, dass ich einer Spezialeinheit angehöre. Man hält mich für einen Wissenschaftler Ihres Experimentalkommandos. Schweigen Sie. Ich weiß nicht, wie weit die Blaupelze mit ihren Sprachstudien gekommen sind."
    „Sehr weit, Oberleutnant Kasom", sagte der Offizier der neunzehnten Vorsicht. Ich fuhr herum und starrte auf den klaffenden Mund am oberen Ende des Körpers.
    Jetzt lachte die Kreatur sogar. Es war scheußlich anzusehen, wie die dicke Zunge zwischen den Wulstlippen hervorglitt. Die Augen blieben dabei nach wie vor ausdruckslos.
    „Sehr weit", wiederholte der Blue. „Halten Sie uns für rückständig? Oder hatten Sie angenommen, wir besäßen kein Hypnotraining? Wir hatten Zeit genug, Ihr sogenanntes Interkosmo zu studieren und Lehrbänder anzufertigen."
    „Haben Sie auch einen menschlichen Kehlkopf mit den lautbildenden Nebenorganen anfertigen können?" erkundigte sich Dr. Hefeter. Ich beherrschte mich mühevoll. Inwieweit waren die Blues über mich informiert?
    Ahnten sie, dass ich am meisten über das Imperium, die internen Schwierigkeiten und die Aufgliederung der einzelnen Machtgruppen wußte?
    Ich entschloß mich, diese Vermutung als Tatsache anzusehen und mein Vorgehen danach einzurichten. Ich hatte keine andere Wahl mehr. Wenn der Kurze nicht in der Nähe gewesen wäre, hätte ich einen anderen Weg gewählt.
    „Ich werde dich mitsamt deinem Molkexpanzer um den Arm wickeln, du kleiner Schuft", sagte ich.
    Der Blue starrte mich an. Der Wagen fuhr wieder an. Die riesige Untergrundstadt war hell erleuchtet. Weiter vorn zeichnete sich die in blauem Licht strahlende Wachstation der Brückenstraße ab.
    Tosonto lachte unecht auf. Captain Monoe musterte mich plötzlich argwöhnisch. Der Mann wußte nicht viel von der Einsatztaktik der USO Spezialisten. Sergeant Umigo hustete. Sein Blick war rätselhaft. „Das will ich überhört haben", sagte der Molkexoffizier. „Sie gehören einer Spezialeinheit des Imperiums an."
    „Was Sie nicht sagen."
    „Sie werden sprechen."
    Die unverhüllte Drohung festigte meinen Entschluß. Dies sollte das letzte Verhör sein. Es lag an mir, es meinen Wünschen gemäß abzustimmen.
    Wir passierten die Wachstation und fuhren auf die von Gravitationsfeldern gehaltene Schwebestraße hinauf. Ich warf einen Blick hinunter ins schwarze Wasser des untergatasischen Sees.
    Jetzt beherrschte man schon unser Interkosmo; ein Zeichen dafür, wieviel die Blues aus den dreiundvierzig Gefangenen herausgepreßt hatten. Wahrscheinlich bot ihnen der Aufbau des Vereinten Imperiums keine grundsätzlichen Rätsel mehr, bis auf jene Dinge, die man von den Gefangenen nicht hatte erfahren können, weil sie es selbst nicht gewußt hatten.
    Also sollte ich jetzt an die Reihe kommen.
    Dr. Hefeter hatte die Sachlage erfaßt. Er nickte mir bekümmert zu. „Ertruser, Sie gehen schweren Zeiten entgegen", murmelte er. „Besitzen Sie zufällig die Fähigkeit, Ihr Nervensystem selbstsuggestiv kontrollieren zu können?"
    Ich atmete so tief ein, dass die Wächter am Ende des Pritschenwagens hastig ihre Waffen in Schußstellung brachten. Da lachte ich so dröhnend, wie es auf dem Riesenplaneten Ertrus Sitte war. Der temperamentvolle Monoe schimpfte. Tosonto fuhr zusammen. Der Molkexoffizier meinte dagegen mit seiner hellen Stimme: „Wie sagt man bei Ihnen? Wir werden sehen ...!"
    Die Insel mit dem mächtigen Gebäudekomplex kam näher. Dort lag das Hauptquartier der „neunzehnten Vorsicht". Es war der Sitz des gatasischen Geheimdienstes, der von hier aus ein so gewaltiges

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