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0169 - Die kleinen Männer von Siga

Titel: 0169 - Die kleinen Männer von Siga Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Terraner immer rechtzeitig anzulüften,' damit sie nicht an einer Felszacke hängenblieben.
    Als der Ozean auftauchte und das Boot scharf nach links schwenkte, spürte ich meine Arme nicht mehr. Kein Mensch außer mir hätte diese Anstrengungen überstehen können, das ist sicher.
    Endlich - es schien Stunden gedauert zu haben - ließ der starke Sog nach. Wir hielten an. Direkt vor mir erkannte ich die Umrisse eines lächerlich kleinen Raumschiffes, das der Kurze wahrscheinlich für ein „gigantisches" Fahrzeug hielt. Ich stieß einmal kurz mit dem Fuß dagegen, und da torkelte das Ding davon.
    „Unhold", schrie der Kurze außer sich. „Der Schwere Kreuzer sinkt ab. Ich werde dich dafür disziplinarisch bestrafen." Ich seufzte nur und wartete, bis der „Schwere Kreuzer", wieder aus der Tiefe auftauchte. Als ich dann aber die transparente Panzerplastschleuse sah, die von den Sigazwergen erbaut worden war, entschloß ich mich, ihnen keine Streiche mehr zu spielen.
    Die vier Erdgeborenen betraten zuerst die einigermaßen geräumige Höhle. An den richtigen Luftdruck hatten die kleinen Männer von Siga auch gedacht. Ich spürte kein Sausen in den Ohren.
    Nachdem ich mich durch das innere Tor hindurchgezwängt hatte, bemerkte ich ein ganzes Rudel von zwitschernden Siganesen, die anscheinend alle bemüht waren, neue Weltrekorde im Weitspringen aufzustellen. Trotzdem rannte mir immer einer vor den Füßen herum. Was sie alles schrien, konnte ich mit dem besten Willen nicht verstehen.
    Ich trug noch die völlig erschöpften Terraner in die vorbereitete Unterkunft, schlug nach dem herumfliegenden Birnenkopfroboter und legte mich dann - wie ich war - auf den Boden nieder.
    Wenigstens hatte man dünne Folien zu einer Art Luftmatratze aufgeblasen. Wenn ich in dem Stützpunkt den Rest meiner Tage verbringen sollte, würde es noch einige Aufregung geben.
     
     
    Bericht Lemy Danger
     
    „Der Lümmel grunzt, Sir", sagte Koko in strammer Haltung. Ich sah ihn strafend an.
    „Der Herr Oberleutnant schläft, verstanden?"
    „Sir, du hast nicht richtig gehört. Er schläft nicht, sondern er grunzt. Wenn Menschen schlafen, sind sie ruhig, oder? Der da grunzt."
    „Ich gab es auf, mich mit einem Roboter streiten zu wollen.
    Der Einsatz war gelungen. Jetzt wurde mir erst bewußt, dass es wahrscheinlich unmöglich gewesen wäre, achtundvierzig Gefangene zu befreien, es sei denn, wir hätten zu ganz anderen Mitteln gegriffen. Ich bemühte mich, nicht mehr an die Gefallenen zu denken. Für uns kam es jetzt nur noch darauf an, den so mühevoll ausgebauten Stützpunkt zu halten, ihn zu erweitern und für Luft und Nahrung zu sorgen.
    Kasom schnarchte mit einer Lautstärke, dass wir die Schallblenden einschalten mussten. Ich warf noch einen Blick in den Schlafraum der Männer hinein. Mehr als hundert meiner Brüder bemühten sich, sie mit Warmluftgebläsen zu trocknen. Es war uns unmöglich, die riesigen und obendrein völlig durchnäßten Uniformen von den Körpern zu streifen. Die Kunstfasermonturen würden aber auch so trocken werden.
    Oberst Tilta teilte mir mit, die allmähliche Druckminderung wäre bereits angelaufen. Das Boot wäre wieder von der LUVINNO aufgenommen worden.
    „Danke sehr, vielen Dank, Bruder Tilta", sagte ich müde.
    Zwei Ärzte führten mich zu meinem Lager, auf dem Koko mit einem Lähmstrahler herumsprang.
    „Die Wasserwanzen sind dicker als dein kleiner Finger, Sir", eröffnete er mir. „Ich habe schon einundzwanzig Stück vernichtet.
    Soll ich Wache schieben?"
    „Wache halten", korrigierte ich erschöpft. „Koko, du solltest dich einer anständigen Sprache bedienen."
    „Sir, wenn das, was ich sage, unanständig ist, dann sind die Terraner auf ESS-1 aber ganz bösartig ...!"
    „Ruhe, kein Wort mehr!" donnerte ich den Birnenkopf an.
    „Wie du meinst, Sir", quäkte Koko beleidigt. „Soll ich nun die Wasserwanzen abschießen, oder willst du mit ihnen Schach spielen."
    „'raus", sagte ich eisig. „Sofort 'raus. Ich lasse dich verschrotten." Koko verschwand. Draußen bestürmte er den schallend lachenden Chefphysiker Tranto Telra, den Verschrottungsbefehl als momentane Geistesschwäche des Kommandanten Lemy Danger auszulegen, zumal „der Sir" doch wirklich erschöpft wäre, oder?
    Ich begab mich zur Ruhe. Wenn ich an den Befehl dachte, diesen Stützpunkt zu halten, bis neue Anweisungen kämen, fiel mir das Atmen schwer. Lordadmiral Atlan schien nicht zu ahnen, wie strapaziös der Aufenthalt hier

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