Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0172 - Das Geheimnis der heiligen Inseln

Titel: 0172 - Das Geheimnis der heiligen Inseln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
das sagt Wustermann jetzt auch", antwortete Ter trocken. „Er braucht nun nicht mehr für zwölf-hundert Solar im Monat hinter einem Funkpult zu sitzen, sondern geht mit den Engeln umher und spielt..."
    „Halt den Mund!" schrie Griffin ihn an, und bei der Anstrengung bemerkte er, daß er wenigstens eine Rippe gebrochen hatte. „Schon gut, schon gut", beschwichtigte ihn Ter. „Wir müssen jetzt dort hinunter."
    Griffin bemerkte zum erstenmal, daß der Gang tatsächlich eine Neigung hatte. Der Antigrav hatte die Arbeit anscheinend wieder aufgenommen. Es herrschte normale Schwere, nur hatte das künstliche Schwerefeld eine andere Richtung als zuvor.
    Griffin kam an ein Schott und versuchte, es zu öffnen. Er probierte die Notschaltung, ohne dem normalen Mechanismus überhaupt Beachtung zu schenken. Aber das Schott rührte sich nicht. „Dahinter sind nur noch leckgeschlagene Räume", erklärte Ter, der bisher zugesehen hatte. „Das Schott ist gesperrt."
    Griffin sah ihn verwundert an. Ter verstand die unausgesprochene Frage.
    „Genau", bestätigte er. „Das Stück Gang hier ist der einzige Teil des Schiffes, den wir noch benutzen können. Und natürlich ein paar Räume rechts und links." Griffin war immer noch in Gedanken versunken. „Ein paar Raumanzüge sind übrig", fuhr Ter fort. „Wir haben vom alten Kommandostand ein paar Leitungen heraufgezogen, so daß wir die Aggregate bedienen können. Wir haben einen Bildschirm aus dem Empfangskreis gelöst und wieder in Betrieb gesetzt. Wir haben Möglichkeiten, einen Kurs über eine Distanz von zwei Astronomischen Einheiten wenigstens einigermaßen genau zu kalkulieren." Er fuhr sich über die Stirn.
    „Das ist alles, denke ich, aber wenn wir Glück haben, langt's!"
    Griffin brauchte eine Weile, um sich von dem Schreck zu erholen. Er atmete tief ein, dann knurrte er: „Du brauchst mir die Neuigkeiten nicht eine nach der anderen beizubringen. Ich bin kräftig genug, um alles auf einmal zu verdauen. Wie viele von der Mannschaft sind noch übrig?"
    Ter hielt seinem Blick nicht stand. Er sah zu Boden und ließ ein paar Sekunden verstreichen, bevor er antwortete :„Du ... und ich ... und Frankie Pell... das ist... das ist..."
    „Alles?!" Ter nickte hastig.
    „Ja, alles!" Innerhalb von drei Tagen manövrierten sie das Wrack so dicht an das Ziel heran, daß der Planet sich deutlich aus der Masse der übrigen Sterne abhob, ein blauweißer, ständig wachsender Ball. Sie hatten ihn Trap genannt, seitdem sie wußten, daß sie seinem Anziehungsbereich mit der Triebwerksenergie, die ihnen noch verblieb, nicht mehr entkommen konnten. Drei Tagelang hatten sie alle Hände voll zu tun gehabt, so daß ihnen keine Zeit blieb, an die Katastrophe zu denken, die sie überlebt hatten. Jetzt, in den letzten Stunden vor der Entscheidung, spürten sie nur noch dumpfen Schmerz und abgrundtiefe Müdigkeit, gegen die sie anzukämpfen hatten.
    Frankie Pell, die einzige Frau an Bord der EX-318 und früher von ihren männlichen Kollegen oftmals bespöttelt, hatte sich als vollwertiges Mitglied des Trios erwiesen. Frankie war Biophysikerin. Sie verstand nicht viel von den Dingen, die es an Bord eines Raumschiffswracks zu tun gab, aber sie lernte unglaublich schnell. In den ersten Stunden nach dem Unglück hatte sie, während Griffin noch in der Bewußtlosigkeit lag, mit Ter allein die wichtigsten Kontrollorgane des Kommandostands an die Hilfsgeräte im luftdichten Teil des Wracks angeschlossen. Die nötigen Kenntnisse der Elektronik hatte sie sich mit Ters Hilfe während der Arbeit angeeignet. Griffin hatte vor der Katastrophe kaum Kontakt mit ihr gehabt. Er erinnerte sich an sie als eine gut aussehende, junge Frau, dunkelhaarig, und fast genau so groß wie Ter Phillips. Mit ihrer Art, auf „Understatement" zu machen, hatte sie manchen Diskussionspartner verwirrt, wenn sie schließlich ihre profunden Sachkenntnisse aufzutischen begann und die Lenkung der Unterhaltung plötzlich an sich riß.
    In den letzten drei Tagen war sie still gewesen. Griffin wunderte sich nicht darüber. Auch der sonst so beredte Ter hatte nicht mehr als nötig gesprochen. Die Erinnerung an das, was hinter ihnen lag, und das Bewußtsein dessen, was sie erwartete, ließ nicht viel Verlangen nach Unterhaltung aufkommen.
    Sie hatten jetzt zum erstenmal Zeit, sich auszuruhen. Die EX- 318 war in der Gravisphäre von Trap gefangen. Griffin hatte den Kurs so ausgerichtet, daß das Wrack schräg in die obersten Schichten der

Weitere Kostenlose Bücher