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0173 - Unternehmen Nautilus

Titel: 0173 - Unternehmen Nautilus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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uns so wichtig wie dieser Block. Dort wurde das von zahllosen Raumschiffen herbeigebrachte Roh-Molkex verarbeitet.
    Dort lag die Lösung des Rätsels verborgen.
     
    2.
     
    Bericht Melbar Kasom
     
    Freunde - Sie wissen, daß es mir nicht liegt, so schöne und geschliffene Worte wie Lemy Danger über die Lippen zu bringen.
    Wenn der siganesische Wichtelmann behauptet „zu speisen", so sage ich „essen" dazu.
    Ich bin ein ehrlicher und gewissenhafter Mensch mit einer gehörigen Portion Fachwissen. Das reicht mir vollkommen. Diesen Bericht schreibe ich ohnehin nur deshalb nieder, weil mir der Kurze keine Ruhe läßt.
    Mein „Fischmenschendasein" hatte vor drei Monaten begonnen.
    Die zweihundert Miniatur-Terraner, die sich selbstbewußt „Siganesen" nennen und mir laufend vor den Füßen herumtanzten, daß ich kaum noch einen Schritt machen konnte, ohne vorher mit der Lupe den Boden abzusuchen - also diese etwas zu groß geratenen Bakterien hatten mir schon kurz nach meiner Ankunft zugemutet, morgens, mittags und abends Fisch zu essen.
    Es war grauenhaft, zumal ich mir aus dieser Nahrung überhaupt nichts mache. Kein Lebewesen der Galaxis hatte mir, dem ertrusischen Meister aller Klassen, jemals zuvor zugemutet, ununterbrochen alle möglichen Wasserbewohner in fast rohem Zustand hinunterzuschlingen.
    Ich hatte monatelang von einem terranischen Schweinchen geträumt; schon fett und mit dicken Hinterbacken, aber so was hatten die Siganesen nicht mitgebracht.
    Dieser knapp neunzehn Zentimeter große Oberst Tilta, der sich auf seinen „Schweren" Kreuzer LUVINNO eine ganze Menge einbildete, hatte mir noch nicht einmal seine Bordküche zur Verfügung stellen können, damit ich die Fische wenigstens hätte braten oder kochen können.
    Und Lemy Danger - nun ja, was war von dem seidenhaarigen, grünhäutigen Angeber schon zu erwarten gewesen! Ich hatte ihn angefleht, wenigstens etwas trockenes Holz von der Oberfläche mitzubringen. Er hatte es wegen des fehlenden Rauchabzuges abgelehnt.
    Der Stützpunkt war winzig. Wenn ich mich aufrichtete, mußte ich aufpassen, daß ich nicht mit dem Kopf an die Decke stieß. Die Wichtelmänner von Siga sprachen von „gigantischen Gewölben"!
    Für mich war die Unterkunft zu einer Kette von aneinandergereihten Zellen geworden.
    Ich hatte mich nur deshalb beherrscht, weil wir uns schließlich mitten in einem Einsatz befanden. Unter anderen Umständen wäre ich bestimmt vierundzwanzig Stunden später aus dem Bau ausgebrochen, um die Oberflache zu erobern.
    Endlich, vor vier Stunden, war das U-Boot mit den terranischen Experten eingelaufen. Ein Melbar Kasom weint nicht so schnell - aber vor vier Stunden hatte ich fast geschluchzt wie ein Baby.
    Ich war an Bord gewankt, hatte die Leute bgrüßt und dann dem Koch angeboten, ihm die Füße zu küssen„ Um ihm zu zeigen, wie schwach meine Muskulatur schon geworden war, hatte ich ihn mit vier Fingern am Kragen hochgehoben, anstatt nur zwei zu benutzen. Das hatte ihn überzeugt, wie erschöpft vor Hunger ich war. Der Kurze stand auf einem Instrumenentisch des chemischen Labors und redete - nein, schrie auf die Terraner ein, daß seine lindgrüne Gesichtshaut lila anlief. Der Angeber konnte sich nicht dazu entschließen, ein tragbares Verstärkergerät zu benutzen.
    Man hätte ja auf den Gedanken kommen können, die Stimme des Herrn Major wäre zu schwach ausgebildet!
    Er unterbreitete den terranischen Zwergen - Verzeihung, ich will niemand kränken, aber gegen mich sind die durchschnittlichen 1,80 Meter großen Leute nun einmal Zwerge - die Theorien, die wir ausgearbeitet hatten. Dabei tat der Kurze so, als hätte er es ganz allein gemacht.
    Leider war der Sigakreuzer LUVINNO so winzig, daß ich noch nicht einmal meine Hand durch die sogenannten „Materialschleusen" strecken konnte, ohne die Nußschale dabei aufzusprengen.
    Also war es mir und den vier aus der Gefangenschaft befreiten Terranern auch nicht möglich gewesen, den von Koko erbeuteten Katalyse-Stoff zu untersuchen.
    Lemy behauptete zwar, er hätte die zwanzig Kubikzentimeter persönlich aus dem Besprühungslabor beschafft, aber das stimmte nicht. Koko hatte den Behälter befördert, nachdem man den Kurzen beinahe in einen Käfig gesperrt hätte.
    Ich hatte Tränen gelacht. Es war die einzige Möglichkeit zu psychischer Entspannung gewesen, die man mir während der drei Monate geboten hatte. Natürlich war Lemy, mein ehrwürdiger „Vorgesetzter" bitterböse geworden und hatte etwas

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