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Der Hobbnix - Die große Tolkien-Parodie 2: Hobbnix 2

Der Hobbnix - Die große Tolkien-Parodie 2: Hobbnix 2

Titel: Der Hobbnix - Die große Tolkien-Parodie 2: Hobbnix 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. R. R. R. Roberts
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Erstes Kapitel
    Mein Gärtner ist tot und ich besuche meinen Verleger
    Eines Dienstagmorgens entdeckte ich die Leiche meines Gärtners ausgestreckt auf dem Rasen vor meinem Haus. Am darauffolgenden Mittwoch besuchte ich meinen Verleger.
    Damit keine Missverständnisse aufkommen: Ich ging nicht zu meinem Verleger, um ihm eine Story über den Mord an meinem Gärtner zu verkaufen. Zu diesem Zeitpunkt wusste ich noch gar nicht, dass mein Gärtner ermordet worden war; ich nahm an, dass er eines natürlichen Todes gestorben war (und das war er ja auch: eines sehr natürlichen Todes – aber ich will den Ereignissen nicht vorgreifen). Außerdem sind Verlage ohnehin nicht sonderlich an Geschichten über erdrosselte Gärtner interessiert. Ich meine: ein Gärtner und ein Mord – geht es noch klischeehafter? Jedenfalls, erst danach wurde mir bewusst, dass der Tod des armen Samuel Grünspan eine entscheidende Rolle in meinem Leben spielen sollte.
    Mein Name ist Bingo Beutlgrabscher. Es ist ziemlich wahrscheinlich, dass ihr das eine oder andere über mich wisst. Zum Beispiel, dass ich in einer Höhle lebe. Nicht in einem schmutzigen, nassen Loch (wie eine offene Wunde) und auch nicht in einer trockenen Kieshöhle (wie eine ekzembefallene Körperöffnung), sondern in einer Hobbnixhöhle – liebevoll Grabsch-End genannt. Es ist eine gemütliche Höhle mit der im Aualand üblichen kreisrunden Tür. Nur der Boden ist eben der Boden einer Höhle (erwähnte ich schon, dass ich in einer Höhle lebe?), und das bedeutet Hühneraugen und Fußpilz an den Füßen. Deshalb tragen wir Hobbnixe auch keine Schuhe.
    Wo war ich? Ach ja, vor einiger Zeit erlebte ich ein aufregendes Abenteuer mit zwölf tapferen Zwergen. Bedauerlicherweise sind sie inzwischen alle tot, aber lasst uns die Sache positiv sehen: Ich lebe noch. Auf unserem Abenteuer begleitete uns auch ein berühmter Zauberer: Ganzalt der Taube – ein bei Freund und Feind gefürchteter Meister der Magie (Freunde fürchteten ihn vor allem deshalb, weil er, schwerhörig wie er war, im Eifer des Gefechts auch schon mal die eigenen Leute in eklige Kellerasseln verwandelte). Ganzalt ist nicht tot, obwohl er es einmal war – na ja, das ist alles etwas kompliziert. 6 Auf jeden Fall erlebten wir ein Abenteuer mit allen Schikanen: Wir zogen zum Einzigen Berg, weit im Osten, jenseits des Nobelgebirges, das so weiß glitzerte wie nach einer professionellen Zahnreinigung. 7 Wir wanderten durch dunkle Wälder, an großen Flüssen entlang und an Schnapsbrennereien vorbei, bis wir die Höhle von Schmauch, dem schrecklichen Drachen, erreichten. Unterwegs kämpften wir gegen strapstragende Trolle, kommunistische Spinnen und gackernde Gobblins. Der Höhepunkt aber war die Schlacht der fünf Heere, in der wir (also die, die von uns noch am Leben waren, ich zum Beispiel) jeder Menge Trolle und Orks und dem ganzen Geschmeiß kräftig in den Hintern traten. Mit Mut und Geschick überlebte ich (sagte ich das schon?) und kehrte mit einer kleinen Menge Drachengold (echt, es war wirklich nicht sehr viel) nach Hause zurück. Doch die größte Schlacht war die Schlacht, die wir in uns selbst ausfochten, die Schlacht gegen unsere Vorurteile … Nur ein Scherz. Wie auch immer, nach meiner Rückkehr habe ich die Abenteuerei endgültig an den Nagel gehängt und mich dem Schreiben gewidmet. Ja, warum auch nicht? Senken die Leute etwa nicht ehrfürchtig ihre Köpfe, wenn sie einem Schriftsteller begegnen? Sind wir nicht ebenfalls Helden? Auch wenn ich keine Monster töte oder stürmische Meere befahre – mein Kampf ist härter, meine Gegner mächtiger, meine Herausforderung epischer: das Schreiben von Büchern! Okay, ich schreibe sie nicht selbst – das macht mein Ghostwriter. Aber mein Name steht auf dem Cover, ich unterzeichne die Verträge, ich muss die Häme der Kritiker ertragen. Ja, es ist hart.
    In meinem ersten Buch Der Hobbnix 8 (die einfachsten Titel sind doch immer noch die besten) habe ich die Geschichte meines großen Abenteuers erzählt. Leider war das Buch nur ein bescheidener Erfolg – die Sorte Erfolg, die ein Kopftuch trägt, wenn sie das Haus verlässt, und dir nicht in die Augen schaut, wenn du mit ihr redest. Danach habe ich die Fisch-Fantasy Herr der Heringe , das mir selbst leider völlig unverständliche Stiehlnemillion und ganz aktuell eine Biografie meines Zaubererfreundes Ganzalt geschrieben, die mein Verlag unter dem Titel Graue Gelüste – Die fünfzig geheimen Stellungen von Ganzalt

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