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0174 - Der Teufelsdiener

0174 - Der Teufelsdiener

Titel: 0174 - Der Teufelsdiener Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Teufel, er ist ein Magier, ja, ein Dämon sogar!«
    »Lügner!« schrie der verwachsene und ballte die Fäuste. »Warte, ich bringe dich um, du verfluchter Parasit…«
    Er wollte vorwärts stürmen. Aber da waren plötzlich Hellebarden, die sich ihm entgegenstreckten. Mitten im Lauf stoppte er. Der Graf hatte sich abgesichert. Er war unerreichbar, und das schwarze Blut gab den Ausschlag.
    »Ein Dämon, ein Zauberer! Übergebt ihn der Inquisition!« schrie einer der Soldaten. Andere fielen in den Ruf ein. »Übergebt ihn der Inquisition!«
    Thomasius erkannte, daß er verloren war. Es gab keine Chance mehr. Der Teufel selbst hatte sich gegen ihn gewandt.
    »Nein!« entschied der Graf. »Ich will ihm ein solch unwürdiges Ende ersparen. Seine Schuld steht fest, das schwarze Blut ist der endgültige und entscheidende Beweis. Er soll geköpft werden. Anschließend wird sein Leichnam verbrannt. Das reinigende Feuer wird seine Seele läutern!« Der feiste Graf lachte schrill. Er ahnte nicht, daß Thomasius sich längst nicht mehr an den Satanspakt gebunden fühlte, seit der Gehörnte ihn verraten hatte.
    Aber noch einmal versuchte Thomasius, seine Kräfte einzusetzen. Er wußte, daß er jetzt nichts mehr zu verlieren hatte, aber er wollte nicht allein der Verlierer sein. Was wußte er schon von Satans Ränkespiel?
    Thomasius schrie Flüche und Beschwörungen. Selbst der Dicke wurde bei den Worten blaß, die ohne Zögern über die Lippen des Magiers flossen. Etwas Furchtbares, Düsteres schien sich über die Szene zu legen. Plötzlich fühlte Thomasius einen Bruchteil seiner früheren Macht wieder in sich aufkeimen. Noch einmal kostete er die Kraft der Hölle aus, jene unheimliche Macht, die alles geben, aber noch mehr nehmen konnte. Und er verfluchte den Grafen.
    »Mit einer Sänfte hast du mich hereingelegt, Graf… Nie wieder soll eine Sänfte in dieser Gegend unbehelligt getragen werden! Und du, Graf - die Hölle soll dich verschlingen mit Haut und Haar! Du, der du mich vernichten willst, wirst ebenfalls dem Satan anheimfallen, und das schon bald! Ich verfluche dich bis in alle Ewigkeit!«
    Ein Blitz zuckte vom Himmel herab und hüllte die Prunkvilla des Grafen in ein gespenstisches Licht. War es die Antwort himmlischer Gewalten auf den höllischen Fluch oder eine andere Kraft. Niemand vermochte es zu deuten. Aber die Anwesenden erschauerten unter der Macht des Unheimlichen. Viele der anwesenden Soldaten bekreuzigten sich.
    Doch der Graf stieß abermals sein schrilles Lachen aus.
    »Er kann mich nicht schrecken mit seinen Flüchen«, schrie er zurück. »Denn die Macht ist mit mir… Schafft ihn fort, und köpft ihn!«
    Der letzte Befehl war an die Soldaten gerichtet.
    Es war in der Tat der letzte Befehl des Grafen.
    ***
    »Was soll los sein? Eine Gefahr?« fragte die Stimme am Telefon. »Das ist Blödsinn, liebe Nicole, aber ich komme dich dennoch abholen! Warte ein paar Minuten. Wo bist du?«
    Nicole nannte die Adresse der Boutique.
    Etwa zwanzig Minuten später stoppte ein roter Ford Escort unverfroren in der Fußgängerzone. Zwei junge Männer befanden sich im Wagen. Der Fahrer stieg aus und eilte auf die Boutique zu. Nicole kam ihm entgegen. »Hallo, Johannes!«
    Er warf ihr eine Kußhand zu. »Komm, steig ein«, empfahl er, »ehe jemand aufmerksam wird, daß wir hier in verbotenem Gebiet fahren…« Er griff nach dem Päckchen Nicoles und verstaute es flink im Kofferraum des kleinen, aber immerhin mit vier Türen ausgerüsteten Wagens. Der Mann auf dem Beifahrersitz drehte grinsend den Kopf, als Nicole im Fond einstieg. »Hallo…«
    »Hallo, Erik«, gab sie zurück.
    Sie hatte die beiden vor gut einem Dreivierteljahr kennengelernt. Damals, in Unterwössen, auf jenem Convent der Science-Fiction- und Fantasy-Fans. Zamorra und sie hatten teilgenommen und waren übergangslos mit dämonischen Kräften konfrontiert worden - und mit dem Dämon Mho-Lin-Oor, der sich der Weißen Magie, also dem Guten, zugewandt hatte. [1]
    Johannes und Erik waren damals Randfiguren gewesen, aber sie waren die einzigen, die Nicole außer Hans Klipp, Rolf Michael und deren Clique in Kassel kannte und denen sie vertrauen konnte.
    »Jetzt erzähl mal im Klartext, was los ist«, verlangte Johannes, während er sich hinter das Lenkrad seines Wagens schwang. »Was ist mit einer unbekannten Gefahr?«
    »Ich kann es nicht genau erklären«, sagte Nicole leise. »Aber irgendwie muß es mit dem Sänftetragen zu tun haben.«
    Erik auf dem

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