Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0174 - Der Teufelsdiener

0174 - Der Teufelsdiener

Titel: 0174 - Der Teufelsdiener Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
ihn an, als er sich auch schon in Bewegung setzte. Wortlos schloß sie sich ihm an. Sie erfaßte sofort, daß etwas geschehen war.
    Zamorra hatte sich in Trab gesetzt, den schmalen Feldweg entlang dem Wald entgegen, der jetzt plötzlich massig und bedrohlich aussah. Er durfte jetzt keine Sekunde mehr verlieren. Die Sänfte mußte noch irgendwo im Wald stecken, und im Wald war auch Thomasius…
    Gefolgt von Nicole, erreichte Zamorra die ersten Bäume und drang weiter vor. Wo war die Sänfte? Jeden Moment erwartete er hinter einer Wegbiegung auf die anderen zu stoßen, und das Amulett wurde immer heißer, ohne ihn dabei jedoch verbrennen zu können. Es war eine unschädliche Hitze, die lediglich Warn-Charakter hatte.
    Die Sänfte…
    Nach ein paar Minuten, die sich endlos hinzogen, erreichten sie die Weggabelung. Abrupt blieb der Professor stehen.
    »Weit können sie doch jetzt wirklich nicht mehr sein, wenn das Amulett erst vor ein paar Minuten zu glühen begonnen hatte…«
    »Bloß auf welchem Weg?« überlegte Zamorra. »Mein Gefühl sagt mir, daß sie von links gekommen sein müssen, aber aus welchem Grund sollten sie dann in die andere Richtung abgebogen sein?«
    Nicole traf ihre Entscheidung blitzschnell. »Du links, ich rechts! Wer etwas bemerkt, schreit laut!«
    Der Professor nickte und ging weiter. Nicole bog in den anderen Waldweg ein.
    Nach einer halben Minute hörte er wie aus weiter Entfernung ihren schrillen Schrei.
    Es war kein normaler Ruf. Es klang, als befände sie sich in höchster Gefahr…
    ***
    Eine gespenstische Szene bot sich Nicole dar. Entsetzliche Schwärze ringsum, und in dieser Schwärze die glühende Gestalt des Verwachsenen. Thomasius, der Magier, zeigte sich wieder einmal in seinem früheren Aussehen, der Geist hatte sich halbwegs materialisiert. Sein Glühen riß die Konturen der Sänfteträger aus der Schwärze. Blasse Gesichter starrten auf die eigentümliche Gestalt des Unheimlichen.
    Lautlos schwebte er, zehn Zentimeter über dem Boden, auf die Sänfte zu. Das Glühen weitete sich jetzt aus und griff auf die absolute Finsternis über.
    Einen Meter vor den vorderen Sänfteträgern blieb der Verwachsene stehen, machte einige Fingerbewegungen und sah die beiden Männer erstarren. Unbeweglich waren sie auf den Fleck gebannt.
    »Thomasius…«, flüsterte Nicole unwillkürlich.
    Durch den Teufelsdiener ging es wie ein Schlag. Leicht drehte er dabei den Kopf, und aus seinen Augen floß abermals jene blaue Nebelmasse, um diesmal mit weitaus höherer Geschwindigkeit auf Nicole zuzujagen.
    Sie warf sich herum. Ein Schrei entrang sich ihrer Kehle, während sie zu laufen begann. Instinktiv hatte sie die ungeheure Gefahr erfaßt, die von dem sich allmählich zu einer Krallenhand formenden Nebel ausging.
    Da war das Blaue mit seinem Wallen und Wogen in der nebelartigen Form schon bei ihr und…
    ***
    Zamorra warf sich herum. Es war soweit! Im Sprintertempo jagte er zurück zur Weggabelung, und als er in den Weg einbog, den Nicole genommen hatte, sah er in der Dunkelheit den bläulichen Lichtschein und davor die Silhouette Nicoles, die verzweifelt versuchte, dem blauen Nebel zu entkommen, den er ja schon kennengelernt hatte.
    Abrupt stoppte Zamorra, hielt in beiden Händen die Silberscheibe. »Weg, Nici!« gellte sein Schrei durch die Nacht. »Zwischen die Bäume!«
    Sie reagierte trotz ihrer Panik sofort und ließ sich zur Seite wegfallen. Die zupackende Nebelhand streifte haarscharf an ihr vorbei.
    Im gleichen Moment setzte Zamorra das Amulett ein. Abermals zuckten die weißen Energiefinger aus der Silberscheibe hervor und schlugen in den blauen Nebel ein. Und wieder wurde er verdichtet, reduziert, und die Weiße Magie kämpfte sich auf den Teufelsdiener zu!
    Zamorra begann wieder zu laufen, auf die Sänfte und den Geist des Magiers zu. Nicole gesellte sich wieder zu ihm. Er sah in der Dunkelheit, daß sie leicht zitterte.
    Diesmal reagierte der Magier anders. Er zog sich nicht zurück, als er die Lichtfront aus dem Amulett auf sich eindringen sah. Er versuchte, eine Art Magieschirm zu errichten, ähnlich jenem Gefängnis, in dem er Nicole zu halten versucht hatte.
    Zamorra preßte die Lippen zusammen. Wenn es dem Geistwesen gelang, den Schirm aufzurichten, hatte er Zeit genug, die Sänfte und die Träger zu vernichten, während Zamorra damit zu tun hatte, den Schirm wieder zu öffnen. Er mußte also schneller sein.
    Er entschied sich zum direkten Angriff.
    Und noch während er sich auf den

Weitere Kostenlose Bücher