0177 - Der Untergang des 2. Imperiums
ich meine Frau anvertrauen würde. Außerdem ..."
Was, außerdem?" Gucky schnappte nach Luft. Was meinst du, was ich in letzter Zeit so alles über dich erfahren habe? In Terrania ist keine Frau vor dir sicher. Was man sich so in den Bars über dich erzählt... es ist kaum zu glauben."
„Dann glaub' es doch nicht", rief Bully wütend. „Ist ja auch alles Unsinn. Nicht ich bin hinter den Frauen her, sondern die Frauen lassen mir keine Ruhe. Ich bin eben ihr Typ. Aber Iltu ... nein, ihr Typ bin ich bestimmt nicht. Wer ist schon so schön wie du, Kleiner?"
Gucky war einen Moment verdutzt. Trotz Telepathie wußte er nicht gleich, ob Bully es ehrlich meinte, oder ihn nur auf den Arm nehmen wollte. „Auf jeden Fall bleibt Iltu bei mir. Du willst sie nur aushorchen. Leider sind Frauen ja geschwätziger als Männer, also gelänge es dir vielleicht..."
„Es hat keinen Sinn", seufzte Bully. „Ich habe es gut gemeint."
„Ja." Gucky nickte eifrig, „Mit dir." Rhodans Gesicht erschien wieder. „Fertig, ihr beiden?
Streitet euch später weiter - wenn es ein. Später gibt. Sei vorsichtig, Gucky!"
„Sind wir schon. Knallt uns nicht den Laden zu voll, wenn ihr den Scheinangriff durchführt. Wir haben keinen Molkexpanzer mehr:" Ein flüchtiges Lächeln huschte über Rhodans Züge.
,,Keine Sorge. Gerade soviel, daß ihr gemütlich abstürzen könnt, ohne euch die Beine zu brechen." Er wurde wieder ernst. „Aber es muß leider echt aussehen."
Gucky zuckte die Achseln und wandte sich ab. Er nahm Gogol am Arm und zog ihn mit sich. Er ging zu dem Ersten Offizier.
,,Karlemann, du hast es ja gehört. Such dir neun Mann aus, die du besonders gut leiden kannst. Meldet euch an Bord der Scheibe im Kommandoraum." An der Tür drehte er sich noch einmal um. ,,In zehn Minuten, klar? Und bringt nichts mit. Laßt alles hier auf der ISCHBERG zurück. Das Theater dauert nur ein paar Tage."
Er schob Gogol vor sich her und verschwand im Gang.
Karl Moteli warf Major Tatral einen hilflosen Blick zu. Der Major hob die Arme. „Sie haben ja selbst gehört, Captain. Ich kann Ihnen nicht helfen. Versuchen Sie, Leutnant Guck für die Dauer des Einsatzes als Ihren Vorgesetzten anzuerkennen." Captain Moteli seufzte. „Ich will es wenigstens versuchen." Mit hängenden Schultern verschwand auch er aus der Zentrale. Bred Taltra blieb mit sehr gemischten Gefühlen zurück.
Die ISCHBERG fiel schnell zurück.
Gucky überwand das komische Gefühl in der Magengegend und entsann sich rechtzeitig seiner Führerrolle. Auf keinen Fall sollten die anderen merken, daß seine Gedanken nicht so zuversichtlich waren wie seine Worte. „So", piepste er und sah Captain Moteli auffordernd an. „Von jetzt an liegt alles bei dir und deinen Leuten.
Ihr übernehmt den Diskus. Der Gataser hier, Gogol heißt er, tut alles, was ihr ihm befehlt. Ich kann mich nicht mehr um alles kümmern. Die Mutanten und ich klauen das Molkex, ihr steuert das Schiff. Alles klar soweit?"
„Selbstverständlich, Leutnant Guck", knurrte Moteli. „Wir wissen Bescheid. Nur der bevorstehende Angriff der CREST macht mir noch Sorgen."
„Rhodan wird sich hüten, uns wirklich abzuschießen, Karl."
Gucky schob Gogol in Richtung des Captains vor sich her und sagte zu ihm: ,,So, das ist dein neuer Herr, verstanden? Du tust alles, was er von dir will." Der Gataser bejahte. Andre hatte ihn gut konditioniert. Zehn Minuten später griff die CREST an.
Der Diskus hatte sich inzwischen wieder dem Planeten Gatas so weit genähert, daß die Abwehrflotten der Gataser in Sicht gekommen waren. Verzweifelt stießen die einzelnen Schiffe immer wieder vor und versuchten, Rhodans Einheiten abzudrängen.
Unauffällig reihte Captain Moteli das Schiff in die Verteidigungslinie ein. Mit einem geschickten Manöver schob sich die CREST dann in diese Linie vor und drängte die DISK, wie Moteli das eroberte Schiff inzwischen getauft hatte, aus den Reihen der anderen Ga- taser. Dann eröffnete sie das Feuer.
Zwar sorgte Rhodan dafür, daß die Energiestrahlen die DISK nur streiften, aber Gucky bekannte später, daß er noch nie in seinem Leben mehr Angst gehabt hatte als in diesen kritischen Minuten.
Die noch intakten Geschütze der DISK erwiderten das Feuer. Sie konnten das ohne Bedenken tun, denn der Schutzschirm der CREST war stark genug, die Schüsse abzuhalten. Umgekehrt jedoch war die DISK ohne jeden Schutz. Das Schiff wurde brutal aus dem Kurs geworfen und taumelte wie ein welkes Blatt vor den
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