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0178 - Wir spielten mit dem Feuer

0178 - Wir spielten mit dem Feuer

Titel: 0178 - Wir spielten mit dem Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wir spielten mit dem Feuer
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Südamerika!« stieß der schwer angeschlagene Mann schließlich hervor. »Ein Matrose schmuggelt es an Land.«
    »Von welchem Schiff?«
    »Von einem Bananenfrachter Die ›Montevideo II‹ heißt der Kahn.«
    »Wann kommt er mit der nächsten Lieferung?«
    »Am Mittwoch früh. Noch bevor es hell wird.«
    »Und wann kommt der Matrose mit der Ware?«
    »Wir wollten uns um halb vier am äußersten Kran auf Pier 2 der Fruit Company treffen. Er wird die Ware bringen.«
    »Wieviel?«
    »Sechs Kilo reines Heroin.«
    »Wo lieferst du das Zeug ab?«
    Ein kurzes Zögern stand drohend im Raum, bis Joe Racketeer auch diese Frage beantwortete.
    »Bei Sammy, den sie den Roten nennen, weil er so brandrote Haare hat. In der Bowery, gleich hinter der grünen Tankstelle auf der rechten Seite. Da ist ’ne kleine Druckerei. Sie gehört dem Roten. Ich bringe ihm den Kram in sein Office, sobald er angefangen hat zu arbeiten.«
    »Und wann ist das?«
    »Um sieben Uhr früh.«
    »Was macht Sammy mit dem Kram?«
    »Er verdünnt es ein bißchen, teilt es in kleine Mengen, und dann beliefert er ein paar Bars und Kneipen in und um Chinatown.«
    Der Unbekannte schien keine weiteren Fragen zu haben, denn Racketeer hörte, daß sich seine Schritte wieder in Richtung auf die Laube hin entfernten. Gleich darauf klirrte etwas. Es klang wie das Klirren eines Bestecks gegen einen Teller. Schmatzende Geräusche verrieten, daß der Mann im Dunkeln aß.
    »Hast du Hunger, Joe?« fragte er plötzlich.
    »Und was für einen«, bekannte Racketeer. »Ich hab' doch seit Sonnabend früh kein Stück mehr gekriegt. Was haben wir heute? Sonntag? Ich war doch in dem dunklen Verschlag eingesperrt, und vorher hatten mir diese — eh — diese beiden Männer von vorhin alles weggenommen. Sogar die Uhr, Und die Zigaretten. Den Schlüssel. Überhaupt alles.«
    »Deswegen hätten sie dir ruhig etwas zu essen bringen können«, erwiderte der Unsichtbare, und Racketeer hörte, daß er mit vollem Mund sprach.. »Sie wußten doch nicht, daß ich erst am Montag zurückkommen würde. Hier, du kannst den Rest von diesem Hähnchen essen. Ich kann es nicht haben, wenn Menschen hungern müssen. Da bin ich empfindlich.«
    Seine Schritte kamen wieder näher. Joe hob erwartungsvoll die Hände. Gleich darauf fühlte er das fettige, kalte Fleisch des Bratens. Er biß gierig hinein und schlang ein paar Fleischfetzen fast unzerkaut hinunter. Zwar hatte er noch starke Leibschmerzen von den Schlägen, aber der Hunger war doch stärker. Schnell, gierig und schmatzend riß er die Fleischteile von den Knochen, Der Mann war wieder in seine dunkle Laube zurückgekehrt und löffelte jetzt, irgend etwas.
    Es dauerte nicht lange, bis Joe Racketeer mit seiner Mahlzeit fertig war. Ein paar Sekunden vorher hatte das Klappern des Löffels in der mittleren Laube aufgehört. Joe ließ den letzten Knochen fallen und leckte sich über die Lippen. Noch einmal so viel, dachte er. Was bin ich hungrig!
    In der Laube wurde es eine Sekunde hell. Durch die geöffnete Tür fiel einen Augenblick Licht herein. Gleich darauf klappte die Tür wieder zu, und es war alles wieder dunkel.
    Jetzt wird er den beiden Schlägern irgendwie Bescheid geben, daß sie mich wieder abholen können. Ich habe ja alles ausgepackt.
    Ein erschreckender Gedanke zuckte wie ein Blitz durch Racketeers Kopf Sie werden mich töten! Ich habe doch alles ausgepackt. Ich bin doch wertlos für sie! Was wollen sie mit mir schon noch anfangen? Sie werden mich ermorden!
    Er sprang auf. Kalter Schweiß lief ihm am Hals hinab. Umlegen werden sie mich! dachte er immer wieder. Und dann huschte er in das Dunkel hinein. Er stieß gegen einen Pfeiler, trat zur Seite und rannte gegen den Tisch. Er tastete sich um den Tisch herum, geriet an eine kalte Wand und ließ seine Finger über den feuchten Stein gleiten.
    Da war die Tür. Er suchte eine Klinke. In diesem. Augenblick ging auf der anderen Seite quietschend die Metalltür auf. Das Licht aus dem Gang fiel herein. Racketeer sah die beiden schwarzen Silhouetten von Henry und Schmachtbengel über die Schwelle kommen.
    Da fanden seine Finger die Klinke. Er drückte, riß die Tür auf und schob sich hindurch.
    Auf die Sekunde im selben Augenblick drehte Henry den Lichtschalter vorn. Entsetzt starrte er auf den leeren Stuhl. Abgenagte Knochen von einem Hähnchen lagen herum. Nur von Joe Racketeer war nichts zu sehen.
    ***
    Am Dienstagfrüh um sechs Uhr kletterte Bob Sales die Stahlgestängeleiter zu seinem

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