0178 - Wir spielten mit dem Feuer
O’Connors wandte; »Bleiben Sie einen Augenblick hier, ja? Haben Sie zufällig mal in seine Taschen gesehen? Oder kennen Sie den Mann?«
»No, ich habe ihn noch nie gesehen. Und in die Taschen habe ich ihm auch nicht gefasst. Ich dachte, das wäre die Aufgabe der Polizei…«
Macton hörte das letzte schon nicht mehr. Er lief hinaus, warf sich auf seinen Sitz im Streifenwagen und riss den Hörer des Sprechfunkgerätes von der Gabel.
»Hallo!«, rief er. »Hier neun Strich einundzwanzig. Patrolman Macton spricht. Bitte, das Revier.«
Er wartete ein paar Sekunden, bis sich der Lieutenant vom Dienst gemeldet hatte.
»Hallo, Lieutenant!«, stieß Macton hervor. »Ich habe mir gerade den Mann angesehen, den die Arbeiter gefunden haben. Wenn Sie mich fragen, Lieutenant: Der Kerl geht ein. Der überlebt das nicht. Er muss schnellstens in ein Hospital, aber ich verspreche mir auch davon nicht mehr viel.«
»Wie heißt er?«
»Noch keine Ahnung, Lieutenant. Ich dachte, ich sollte Sie erst davon verständigen, dass es keineswegs so harmlos ist, wie wir es uns gedacht hatten.«
»Okay, Macton, fahren Sie ihn rauf zum Medical Centre. Ich schicke einen unserer Revierdetectives hin, damit er die Personalien des Mannes ermitteln kann. Sie kommen anschließend zurück zum Revier.«
»Ist in Ordnung, Lieutenant. Rauf zum Medical Centre, danach zurück zum Revier. Geht klar!«
Er legte den Hörer auf und sagte zu seinem Kollegen: »Komm, Ray! Du wirst mit anfassen müssen. Wir setzen den Mann auf den Rücksitz, und ich setze mich daneben, damit ich ihn stützen kann. Er wird bestimmt nicht einmal mehr sitzen können.«
»So schlimm ist es?«, erwiderte Ray Allister, während er ausstieg.
Sie gingen zusammen in die Bude und packten sich den Kranken. Vorsichtig trugen sie ihn hinaus zum Wagen, während O’Connors ihnen die Türen aufhielt. Es war nicht ganz einfach, den Mann auf den Rücksitz zu kriegen, aber nach einiger Anstrengung schafften sie es.
»Wir kommen nachher noch einmal vorbei und setzen ein kurzes Protokoll auf, wie Sie ihn gefunden haben«, sagte Macton.
Jim O’Connors seufzte: »Muss das auch noch sein? Wir haben schon verdammt viel Arbeitszeit verloren, und wir sind heute besonders stark in Druck!«
»Wenn’s Ihnen lieber ist, können Sie nach Feierabend ins Revier kommen.«
»Das ist mir bestimmt lieber.«
»Gut, dann kommen Sie ins Revier. Fragen Sie nach dem Patrolman Macton. Aber ich muss mich darauf verlassen können, dass Sie kommen!«
»Selbstverständlich, Officer Macton! Gegen fünf bin ich da.«
»In Ordnung! Bis nachher!«
Der Streifenwagen brauste mit gellender Sirene und rotierendem Rotlicht davon. Der Mann wurde eingeliefert, aber es vergingen noch ungefähr zwei Stunden, bis Mac Paddington im Medical Centre erschien und seinen Dienstausweis auf den Schalter des Auskunftsfensters legte.
»Guten Tag, Schwester. Bei Ihnen ist heute Morgen ein ziemlich lädierter Mann von der Polizei eingeliefert worden. Ich glaube, sie brachten ihn mit einem Streifenwagen. Wissen Sie Bescheid?«
»Ja, so ziemlich. Einen Augenblick!«
Sie fuhr mit dem Zeigefinger eine Spalte in einem dicken Buch entlang. Vor einer Eintragung, die im Gegensatz zu den anderen mit einem Bleistift gemacht worden war, stockte sie.
»Ja, hier haben wir ihn. Wir wissen noch nicht, wie er heißt, deshalb haben wir die Eintragung erst mit Bleistift gemacht. Der behandelnde Arzt ist Poe Fehlers, der Mann liegt im Zimmer 462, im vierten Stock, Flügel C.«
»Danke«, sagte Detective Mac Paddington vom Revier der Lower East Side und machte sich auf den Weg. Es war nicht das erste Mal, dass ihn sein Beruf in ein Krankenhaus führte, und er kannte sich allmählich in der Anlage von Hospitälern so aus, als hätte er täglich die Grundrisse dazu studiert.
Im vierten Stock lief ihm eine ältere, massige Schwester über den Weg. Paddington schob seinen Hut mit dem Zeigefinger ins Genick und hielt die Schwester auf.
»Hallo«, sagte er freundlich. »Ich bin Detective Paddington, Schwester. Es geht um den Mann, der heute früh eingeliefert wurde. Zimmer 462 C. Können Sie mir sagen, wo ich die zuständige Stationsschwester finde?«
»Das bin ich!«, verkündete die gewichtige Dame.
»Das ist ja großartig. Können Sie mir ein paar Auskünfte geben?«
»Wenn Sie eine Minute warten? Ich muss erst noch eine Injektion machen.«
»Aber selbstverständlich, Schwester. Ich gehe hier im Flur ein bisschen auf und ab.«
»Tun Sie
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