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0179 - Spuk im Leichenschloß

0179 - Spuk im Leichenschloß

Titel: 0179 - Spuk im Leichenschloß Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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spitz.
    »Ja, wir haben uns noch etwas unterhalten«, erwiderte Cathy.
    »Wissen Sie, wohin sich die Kinder zurückgezogen haben?«
    »Nein.«
    »Dann schauen Sie mal nach. Der Morgen steht zwar zur freien Verfügung, ich hätte trotzdem gern gewußt, wo ich meine Pappenheimer finden kann.«
    »Natürlich, Mrs. Frominghton«, sagte Bill Elting und ging. »Kommst du mit?«
    Cathy nickte. Sie ging sehr langsam und warf noch einen Blick auf den langen Tisch. Mrs. Frominghton war neben ihm stehengeblieben. Sie mußte das Blut sehen, aber sie reagierte nicht. Entweder war sie blind oder…
    Cathy ging noch einmal zurück, sie griff nach dem Stuhl. Dann schaute sie auf die Tischplatte.
    Das Blut war verschwunden.
    »Ist noch etwas?« fragte die strenge Erzieherin. Sie war wieder streng angezogen, trug ein Tweedkostüm und darunter eine grüne Bluse mit beigen Streifen.
    »Es ist nichts, Mrs. Frominghton. Ich wollte nur den umgekippten Stuhl richtig hinstellen, wirklich.«
    Ein scharfer Blick traf das Mädchen. »Sie benehmen sich sehr seltsam, Miß Barker.«
    »So?«
    »Ja. Und auch Mr. Elting kommt mir ein wenig komisch vor. Denken Sie an Ihre Aufgabe. Wir sind für die Jugendlichen verantwortlich. Wenn etwas passiert, geht das auf unsere Kappe.«
    »Natürlich, Mrs. Frominghton, daran denken wir immer.« Cathy lächelte der Xanthippe noch einmal zu und ging. Billy Elting schloß sich ihr an.
    Die beiden verließen das Schloß. Es lag auf einem Hügel, besaß zwei Türme, und wenn das Wetter klar war, hatte man einen Blick bis hinüber zur nächsten Ortschaft.
    Mal schien die Sonne, mal wurde sie von Wolken verdeckt. Es war ein ewiges Wechselspiel. Dazu wehte ein frischer Wind. Eigentlich war das Wetter gar nicht so schlecht.
    Die Burgmauer stand noch. Sie war nicht sehr hoch, dafür um so breiter. Die beiden jungen Menschen lehnten sich an sie und schauten weit über das Land. Über ihnen ertönte das herzliche Lachen eines jungen Mädchens. Dann war Ralph Sorvinos Stimme zu vernehmen. Was er sagte, konnte man nicht verstehen, aber das Lachen verstummte.
    Der Morgen verging.
    Um Punkt 12 wurde gegessen. Es gab einen Eintopf, der jedem schmeckte.
    Nach dem Essen war der allgemeine Spaziergang angesetzt. Mrs. Frominghton wollte über die Grafschaft Kent und deren Bewohner ein paar Worte sagen.
    Mürrisch zogen die Jungen und Mädchen ab. Sie mußten den in Schlangenlinien verlaufenen Weg hinuntergehen, der von der Burg aus ins Tal führte.
    Die Sorvino-Brüder hatten wieder nichts als Unsinn im Kopf und wurden von Mrs. Frominghton zweimal scharf zurechtgewiesen.
    Von da an ging es besser.
    Ralph Sorvino ließ Cathy nie aus den Augen. Zudem ging er auch in ihrer Nähe, und manchmal strich er wie unbeabsichtigt über ihren Rücken. Wenn Cathy sich umdrehte, lächelte er frech. Einmal sagte er: »Einen BH haben Sie wirklich nicht nötig.«
    Cathy wurde rot und schluckte die Erwiderung herunter, die ihr auf der Zunge lag.
    Nicht weit von Faversham gab es einen kleinen Weiher. Seine Ufer waren mit Schilf bewachsen. Es wuchs hohes Gras, in das sich die Gruppe niederlegen konnte.
    Die Jugendlichen ließen sich einfach hinfallen. Mrs. Frominghton hatte eine Decke mitgenommen, die sie ausbreitete und sich erst dann niederließ.
    Anschließend begann der Unterricht. Mrs. Frominghton sprach über die Historie Englands und die der Grafschaft Kent. Sie zählte auch Verbindungen zum Königshaus auf, was die meisten überhaupt nicht interessierte.
    Die Gedanken der Jugendlichen waren woanders. Als die Lehrerin Fragen stellte, wußten nur zwei Mädchen eine Antwort.
    Es gab ein Donnerwetter. Die meisten grinsten nur müde, als die Erzieherin anfing sauer zu werden.
    Die Sorvino-Brüder hatten eine Mischung zwischen liegender und sitzender Stellung eingenommen und sich dabei auf ihre angewinkelten Arme gestützt.
    Sie schauten in den Himmel, und es war Gary, der seinen Bruder anstieß.
    »He, guck mal.«
    »Klappe, ich träume gerade.«
    »Von Cathy?«
    »Sicher.«
    »Trotzdem kannst du in den Himmel schauen, der ist so komisch.«
    Ralph öffnete die Augen. »Was soll an einem Himmel schon komisch sein, Mensch?«
    »Der schimmert grün.«
    Ralph hatte schon eine scharfe Bemerkung auf der Zunge liegen, als er es auch sah.
    Gary hatte recht.
    Der Himmel schimmerte tatsächlich grün. Und wenn man genauer hinschaute, dann waren sogar die Umrisse eines gewaltigen Gesichts zu erkennen. »Wirklich«, flüsterte Ralph. »Das ist ein Ding. Hast du

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