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0179 - Spuk im Leichenschloß

0179 - Spuk im Leichenschloß

Titel: 0179 - Spuk im Leichenschloß Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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vorbeilief, da hörte ich bereits die entsetzten Schreie der Jungen und Mädchen…
    ***
    Ein Blutregen klatschte aus der Decke. Das Loch war wieder aufgeklafft, so daß sich das Blut freie Bahn verschaffen konnte.
    Die Kinder schrien. Innerhalb von wenigen Herzschlägen herrschte das perfekte Durcheinander und Chaos. Schritte trampelten die Treppe hinunter, keiner der Betreuer konnte die Kinder und Jugendlichen jetzt noch halten.
    Dieser schaurige Regen war der Funke gewesen, der das Pulverfaß zu Explosion gebracht hatte.
    Und aus der Decke ertönte eine grausam klingende Stimme, die wie ein Donnerhall nach unten echote.
    »Das ist die Rache der Geknechteten! Die Jahrhunderte sind vergangen, die Rache ist nicht vergessen!«
    Jeder hörte die Stimme.
    Auch Suko. Er stand noch etwas weiter hinten, die Kinder und Betreuer hatten sich vor ihm auf der Treppe aufgehalten. Nun aber stürzten sie die Stufen hinab. Sie rannten und hetzten, wollten weg vom Ort des Grauens, stießen sich dabei gegenseitig an, rempelten ungewollt, fielen, faßten sich wieder und liefen weiter.
    Dabei schrien sie, und es gab nicht einen von ihnen, der nicht einen kleinen Teil des Blutregens abbekommen hätte.
    Suko blieb.
    Er wollte den Eingemauerten, der auf eine magische Art und Weise wieder zum Leben erweckt worden war.
    Der Unheimliche zeigte sich an der Decke. Sein Gesicht war zum Teil verwest, so daß blanke Knochen durch die noch vorhandenen Hautreste schimmerten.
    Mehr konnte Suko nicht erkennen, der Rest blieb im Schatten der Kapuze.
    Er sprang.
    Suko hatte nicht damit gerechnet, daß der andere so schnell reagieren würde. Er ließ sich kurzerhand fallen, fiel auf die Stufen, prallte ab und rollte weiter.
    Den Stab oder die Pistole?
    Suko wollte schießen.
    Bevor der Unheimliche wieder auf die Beine kam, hatte der Chinese die Beretta hervorgerissen und abgedrückt.
    Diesmal traf er.
    Die geweihte Kugel hieb in den Körper des Gegners und auch hindurch. Er war im Bruchteil einer Sekunde durchscheinend geworden, die Materie hatte sich verändert, aus dem Untoten war ein Geist geworden. Ein geisterhaftes Wesen, das Suko ein höhnisches Triumphgelächter entgegenschleuderte und, ohne die Stufen zu berühren, nach unten ging, so daß dem Chinesen nichts anderes übrigblieb, als ihn ziehen zu lassen.
    Der Geist wollte die Kinder aus Rache.
    Suko holte tief Luft. Auch er war noch nicht 100prozentig fit, doch wenn es eben ging, wollte er so lange kämpfen, wie er auf den Beinen stehen konnte.
    Der Chinese nahm die Verfolgung auf…
    ***
    Sie kamen mir entgegen. Und es war ein Anblick, den ich nie in meinem Leben vergessen würde.
    Ich hatte mal die Aufführung eines Schiller-Schauspiels gesehen, wo der Regisseur seine Alpträume verwirklicht hatte. Dort war die Bühne zum Schluß ein einziges Meer aus Blut gewesen, die Zuschauer waren zum Teil schon vorher gegangen, weil sie sich den auf abstoßend inszenierten Klassiker nicht anschauen konnten.
    So ähnlich wie die Schauspieler sahen auch die Kinder aus. Sie boten in der Tat ein Bild des Schreckens. Es gab keinen Jugendlichen, der verschont geblieben wäre.
    Das Blut hatte jeden getroffen. Es rann über die Köpfe, die Gesichter, die Körper und entstellte sie zu makabren Gebilden.
    Aber sie lebten!
    Alles andere war zweitrangig.
    Ich sah auch die beiden jungen Betreuer. Dieses Erlebnis verkrafteten weder Cathy Barker noch Billy Elting. Auch für sie zählte nur noch die Flucht.
    Raus aus diesem verfluchten Leichenschloß!
    Die Angstschreie hallten durch die Halle. Sie brachen sich an der Decke, der Raum war erfüllt von panikartigen Rufen. Zum Glück fanden sie in ihrer Angst den normalen Weg nach draußen. Sie stürzten auf die Tür zu. Der Sorvino-Junge war der erste, der sie aufriß und hinaus in die Dämmerung rannte.
    Die anderen folgten, drängten sich zusammen, und den Schluß bildeten die Betreuer.
    Ich war stehengeblieben und hatte bewußt nicht eingegriffen. Die Halbwüchsigen sollten den Weg allein nach draußen finden. Ich hätte sie nur behindert.
    »John!«
    Er sprach nicht laut, trotzdem hörte ich die Stimme und drehte mich um.
    Suko stand auf der viertletzten Treppenstufe. Sein Gesicht war verzerrt, auch er hatte einige Blutspritzer abbekommen, aber er hielt sich auf den Beinen. Mit einer Hand klammerte er sich am Geländer fest.
    »Verdammt, du solltest doch liegenbleiben!« fuhr ich ihn an.
    »Hättest du das an meiner Stelle getan?«
    Nein, das sicherlich nicht. Suko

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