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0179 - Spuk im Leichenschloß

0179 - Spuk im Leichenschloß

Titel: 0179 - Spuk im Leichenschloß Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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verlassen.«
    So überzeugt war ich nicht, aber ich mußte an die Jugendlichen und Kinder denken. Eines dieser Monsterwesen reichte schon, wenn noch mehr davon im Schloß herumgeisterten, wuchs die Gefahr ins Unermeßliche. Das machte mir Angst.
    »Okay, Suko«, sagte ich. »Du sollst deinen Willen haben. Gerne gehe ich nicht.«
    »Ist klar.« Er lächelte wieder. Das Blut auf seinem Gesicht ließ es zu einer schaurigen Fratze werden.
    Ich verließ das Zimmer. Man könnte schwermütig werden. Der Dschinn hatte uns einen guten Zeugen entrissen, wir waren dabei in einen mörderischen Tornado geraten, hatten ihn überstanden und waren froh gewesen, auf die netten Menschen zu stoßen. Und jetzt saß ich wieder mitten in einem Fall, der im wahrsten Sinne des Wortes sehr, sehr blutig war.
    Als ich an einem Spiegel vorbeikam, blieb ich stehen. Wie sah ich aus? Schlimm, sehr schlimm sogar. Über und über war ich mit Blut bedeckt. Wenn die anderen mich so sahen, würden sie durchdrehen, und einen zweiten Anzug hatte ich nicht mit.
    Am besten war es, wenn ich mit Mrs. Frominghton sprach und ihr einiges erklärte. Hoffentlich verstand sie mich und drehte nicht selbst durch.
    Die Jugendlichen hatten ihre Zimmer ein Stockwerk tiefer. Ich hörte ihre Stimmen. Sie lachten und scherzten. Bisher schien niemand von ihnen etwas bemerkt zu haben. Das war gut so, vielleicht konnte ich das oder die Wesen stoppen, bevor sie noch weiteres Unheil anrichteten.
    Das war ein Trugschluß, wie mir zwei Sekunden später beigebracht wurde.
    Ich hörte einen gellenden Schrei. Und dann die sich überschlagende Stimme.
    »Ralphiiii…!«
    ***
    Ralph Sorvino erlebte am eigenen Leib, wie es war, einmal selbst als Zielscheibe im Mittelpunkt zu stehen. Und er sah sich einer Gestalt gegenüber, die aus einem Alptraum entsprungen sein konnte. Sie mußte aus der Wand gekommen sein, denn links von ihm gab es einen Riß in der Mauer, aus dem Blut sickerte und auf der Fläche ein makabres Muster hinterließ.
    Ralph hielt den Atem an. Er war unfähig, etwas zu sagen, denn die Gestalt vor ihm erinnerte ihn an eine halb verweste Leiche. Trotz der über dem Gesicht sitzenden Kapuze hingen noch Fleischreste im Gesicht des Wesens. An manchen Stellen allerdings schimmerten die blanken Knochen durch. Sie leuchteten gelblich weiß, und die Augen lagen tief in den Höhlen. Die Hände und einen Teil der Arme hatte die Gestalt in den weiten Ärmeln der Kutte verborgen. Sie stand dort wie ein Mönch, der lange im Grab gelegen hatte und durch ein folgenschweres Ereignis aus der feuchten Erde geholt worden war.
    Ein grausames Wesen.
    Und Ralph Sorvino wußte, daß dies kein Scherz war, denn so konnte sich niemand verkleiden. Hinzu kam das Blut, das aus der Wand drang. Dieses Rinnsal war kaum zu stoppen. Auf dem Boden breitete sich die Lache immer weiter aus.
    Noch hatte sich der Unheimliche nicht bewegt. Er starrte Ralph nur an.
    Leer war sein Blick. Leer und kalt, aber der Junge spürte, daß der andere doch etwas von ihm wollte.
    Seinen Tod!
    Und er bewies es in den nächsten Sekunden, denn er bewegte seine Arme seitlich voneinander weg, so daß die Hände aus den Kuttenärmeln rutschten und Ralph sie sehen konnte.
    Die linke Hand war leer.
    Die rechte nicht.
    Ralph sah nicht nur die knochigen Finger mit den langen Nägeln, sondern auch das Messer, das diese Hand umklammert hielt. Eine gefährliche Klinge, an deren Spitze noch ein dicker Blutstropfen hing.
    Ralph Sorvino begann zu zittern. Seine Schnoddrigkeit war wie weggeblasen. Jetzt hatte er nur noch Angst.
    Ja, die große Angst vor dem Tod. Denn die Gestalt vor ihm sah aus, als würde sie keine Gnade kennen.
    »Was… was willst du?« flüsterte der Junge. Dabei kannte er seine eigene Stimme kaum noch wieder.
    »Du mußt büßen!« Dumpf drang die Stimme unter der Kapuze hervor. Und auch drohend.
    »Wofür muß ich büßen? Ich… ich habe dir doch nichts getan. Ich will nichts von dir.«
    »Für die Taten der Alten!«
    »Aber ich…«
    Der Unheimliche kam vor. Sein Gesicht bewegte sich dabei, und Ralph hatte das Gefühl, als würde er grinsen.
    Eine widerliche Aura streifte ihn. Es roch nach Grab, feuchter Erde und Verwesung. Das hier war ein auferstandener Toter. Er mußte in den Mauern gehaust haben, und die alten Warnungen fielen Ralph wieder ein.
    Man hatte von einem Leichenschloß gesprochen, von einem Spukschloß, doch sie hatten nur gelacht.
    Jetzt war es zu spät, um noch etwas zu bereuen.
    Hilfe! Er mußte

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