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0179 - Wir blufften um sein Leben

0179 - Wir blufften um sein Leben

Titel: 0179 - Wir blufften um sein Leben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wir blufften um sein Leben
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Fehlschlägen dieser ganzen Tage war nun auch meine Panne von dieser Nacht hinzugekommen. Niedergeschlagen huschte ich über den Rasen zurück zur Vorderseite der Häuser.
    An dem Torpfeiler der linken Villa schimmerte ein Metallschild, in das der Name STEEWY eingraviert war. Bei dem anderen Hauise lautete der Name ROSEGA. Hausnummern waren an den Torpfeilern nicht angebracht. Vielleicht hatten es die Besitzer solcher Häuser nicht nötig, außer ihrem Namen auch noch Hausnummern anzubringen.
    Ich ging die Straße weiter bis zur nächsten Kreuzung. Hier gab es wenigstens ein Schild mit dem Namen der Straße: Paradise Street — Paradiesstraße.
    Na ja, wer sich ein solches Haus in einer solchen Gegend in Florida leisten konnte, durfte sich vielleicht wirklich wie im Paradies fühlen.
    Vielleicht hätte ich den Straßennamen vergessen, wenn er nicht so ein ausgefallener Name gewesen wäre. Und dabei spielte gerade diese Paradiesstraße in unserem Fall eine so wichtige Rolle…
    ***
    Gegen halb sechs kam ich endlich an das kleine Haus, an dessen Tür ein großes Schild prangte: UNITED PRESS AGENCY — OFFICE SUN CITY/FLORIDA. Ich kramte in der Hosentasche nach dem Hausschlüssel und öffnete die Tür.
    Anscheinend war noch niemand zurückgekommen, denn es brannte kein Licht Ich knipste die Beleuchtung im Vorraum an, der unmittelbar hinter der Haustür lag.
    Mit einem flüchtigen Grinsen bedachte ich die Einrichtung, die sich auf jeder Broadwaybühne hätte befinden können Der Fernschreiber war ohne Anschluß und nur ein Leihstück der Telefongesellschaft.
    Die drei Schreibtische mit den Schreibmaschinen hatte sich das FBI aus einem Büro-Einrichtungshaus in Tampa geliehen. Die anderen Büromöbel ebenfalls. Die vier Telefonapparate waren ebensowenig angeschlossen wie der: Fernschreiber.
    Die gesamte Presseagentur hier war weiter nichts als ein Aushängeschild, damit das Kind einen Namen hatte.
    In Wahrheit hätte an der Tür stehen müssen: FEDERAL BUREAU OF INVESTIGATION — FBI — SONDERKOMMISSION FLORIDA — LEITUNG JERRY COTTON.
    Ich durchquerte den Vorraum und gelangte in das Wohnzimmer, das nun schon seit einer Reihe von Tagen der Aufentbaltsraum unserer kleinen Gruppe von G-men war.
    Auf dem Tisch lagen drei dicke Wälzer, Fachbücher für Waffenkunde, auf die sich Bluewise aus Chicago spezialisieren wollte. Er las in jeder freien Minute in den umfangreichen Schriften.
    Müde ließ ich mich auf eine Couch fallen, schüttelte mir die nächste PALL MALL aus der Schachtel und steckte sie an.
    Während ich mit Genuß rauchte, den blauen Schwaden nachsah und auf die anderen wartete, gedachte ich meines Mißgeschicks. Schön, es war nicht das erste Mal, daß ich Pech gehabt hatte. Aber wenn ein Pech sich an das andere reiht, wenn man eine ganze Pechsträhne hat, wird man geradezu empfindlich.
    Jetzt, nachträglich, fielen mir mindestens drei Möglichkeiten ein, wie ich hätte verhindern können, daß mich der verfolgte Boy abhängen konnte. Aber hinterher ist man ja immer klüger.
    Als ich die Zigarette geraucht hatte, beschloß ich, etwas für meine Kollegen zu tun.
    Ich ging in die winzige Küche, die zu unserem Haushalt gehörte, setzte einen großen Wasserkessel auf den elektrischen Herd und stellte eine große Kanne bereit, ln die ich Kaffeepulver eßlöffelweise hineinschüttete. Während der Kessel allmählich au summen anfing, stellte ich die großen Trinkbecher im Wohnzimmer bereit.
    Gerade als das Wasser kochte, hörte ich die Haustür gehen. Ich schob den Kessel schnell auf den Herd zurück und eilte in den Vorraum.
    Es war Pitts, und ich sah an seiner Miene, daß auch er Pech gehabt hatte.
    »Kommen Sie rein, Pitts«, sagte ich. »Lassen Sie es sein, sich zu ärgern. Mir ist er auch entwischt.«
    Der dunkelhäutige Kollege warf ärgerlich seinen Hut in einen Sessel und folgte mir in die Küche.
    »Dabei hatte ich eine Stunde und zehn Minuten lang seine Spur gehalten«, seufzte er. »Nur damit er mir im letzten Augenblick auf einen anfahrenden Bus springt! Ich habe mir die Kehle aus dem Halse geschrien, um ein Taxi herbeizulocken. Aber ebensogut hätte ich den Mond anbrüllen können.«
    »Hat er gemerkt, daß Sie ihn verfolgen?«
    »Keine Ahnung.«
    Ich goß das kockende Wasser in die Kanne. Camerone Pitts schob sich einen seiner ellenlangen, dünnen Zigarillos zwischen die Lippen.
    Mit ein paar knappen Worten schilderte ich ihm, wie mein Boy mich abgehängt hatte. Pitts hörte schweigend zu. Als ich

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