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0179 - Wir blufften um sein Leben

0179 - Wir blufften um sein Leben

Titel: 0179 - Wir blufften um sein Leben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wir blufften um sein Leben
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gemacht, als die Gelegenheit günstig war.«
    »Wann war die Gelegenheit denn günstig?«
    »Na, als zufällig ein Nigger mit Nick gleich zweimal am Tage Streit hatte. Da sagte sich der Boß, daß alle Welt glauben würde, der Nigger hätte ihn aus Rache umgelegt.«
    »Du meinst diesen Ray Connelli, der auch wirklich wegen dieses Mordes verurteilt wurde?«
    »Ja, Mensch, haben wir gelacht, als der Kerl verurteilt wurde.«
    »Okay.« Ich wandte mich wieder dem Riesen zu. »Noch was. Einer eurer Leute ist letztens erschossen worden. Lazy Boy. Wer hat das getan?«
    »Auch der Boß«, knurrte der Riese. »Er hatte keine andere Möglichkeit. Irgendwelche Schnüffler waren im Anmarsch. Und Lazy Boy ist nicht von der Sorte, die den Mund halten kann, wenn Sie von der Polizei verhört wird.«
    Ich nickte. Langsam und bedächtig steckte ich mir eine Zigarette an. Als ich das Streichholz in den nächsten Aschenbecher fallen ließ, riß ich plötzlich meine Pistole heraus und stieß sie dem Riesen in den Rücken.
    »Wir beide werden jetzt den Boß abholen. Mach mir ja keine Schwierigkeiten! Es ist euch doch klar, daß nicht zwei Bosse nebeneinander regieren können, Los, mein Junge, wo wohnt der Boß?«
    »Mensch, mach doch nicht dauernd so ein Theater!« knurrte der Riese. »Wir haben doch mit euren Leuten schon abgemacht, daß wir zu euch übergehen. Du kannst dein Schießeisen ruhig einstecken. Ich gehe freiwillig mit. Holen wir Rosega, und dann laß uns endlich davon sprechen, was ihr uns bezahlt!« Nun war das Wort heraus. Ich rief laut:
    »Phil!«
    Und sofort ging die Tür auf. Fast zwei Dutzend uniformierte Cops stürmten mit gezogenen Schußwaffen herein, Es ging so schnell, daß es nicht einmal zu einem Kampf kam. Als sie alle Handschellen trugen, ließ ich mich erschöpft in einen Sessel fallen.
    Sandheim stand bei mir.
    »Woher wußten Sie denn das alles?« fragte er.
    »Ich wußte gar nichts. Alles Vermutungen von mir. Wenn sie auf unseren Bluff nicht reingefallen wären, hätte ich ihnen gar nichts nachweisen können. Aber Sie entschuldigen mich jetzt. Ich muß noch Rosega holen. Wir wollen doch den Boß dieses sauberen Vereins nicht vergessen.«
    Sandheim nickte:
    »Nur noch eine Frage: Was wollte der Chinese bei Rosega?«
    Ich sah ihn ernst an.
    »Sandheim, er wollte Rache nehmen. Er wollte die Frau des Mannes erschießen, der seine Frau und sein Kind auf dem Gewissen hatte. Wie er dahintergekommen ist, daß Rosega der Chef dieser Bande ist, das werden wir freilich nie erfahren.«
    Phil stand an der Tür und wartete schon auf mich. Als ich zu ihm ging, mußte ich an vier Männern vorbei, die aufgeregt nebeneinanderstanden. Es waren der Gouverneur, der Commissioner, der Staatsanwalt und der Richter.
    »… doch auf jeden Fall sofort auf freien Fuß setzen«, näselte der Richter.
    »Ja, unbedingt«, stimmte der Staatsanwalt zu. »Immerhin hat der Mann genug mitgemacht. Wenn man bedenkt, daß es nur noch ein paar Stunden bis zu seiner Hinrichtung sind!«
    »Ja, ja, das ist richtig«, sagte der Gouverneur. »Ich werde jetzt ins Office fahren und das Gnadengesuch unterschreiben. Damit wird die Hinrichtung automatisch hinfällig. Und Sie, Richter, sorgen morgen früh dafür, daß der Freilassungsbeschluß umgehend gefaßt wird.«
    »Es wird das erste sein, was ich morgen früh tue«, versprach der Richter.
    ENDE

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