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0179 - Wir blufften um sein Leben

0179 - Wir blufften um sein Leben

Titel: 0179 - Wir blufften um sein Leben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wir blufften um sein Leben
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geendet hatte, meinte er nachdenklich:
    »Es sieht fast so aus, als hätten alle beide gemerkt, daß wir hinter ihnen her waren. Und da sie sich beide anscheinend Mühe gaben, uns abzuhängen, müssen sie doch etwas zu verbergen haben. Oder?«
    Ich zuckte die Achseln.
    »Kann schon sein. Trotzdem müssen sie nicht notwendigerweise die Leute sein, die wir suchen.«
    »Ja«, gab Camerone Pitts zu, während er den Zigarillo zwischen seinen mächtigen Fingern drehte, »das ist wahr. Aber ich hoffe doch, daß es die Leute waren, hinter denen wir her sind. Es macht einen fertig, wenn man immer nur Pech hat und überhaupt nicht vorankommt.«
    »Selbst wenn es unsere Leute wären«, sagte ich. »Was nützt es uns? Wir haben ja den Anschluß verloren!«
    Pitts wiegte den Kopf hin und hier. Aus seinen großen dunklen Augen sah er mich ernst an.
    »Aber wir wissen die Stelle, wo sie anlegen! Und Sie haben sogar die Namen an den beiden Häusern, wo Ihr Bursche verschwunden ist! Vielleicht gehört er zu den Bewohnern einer der beiden Villen? Dann wüßten wir doch schon etwas!«
    »Vielleicht, vielleicht, vielleicht«, gähnte ich. »Seit elf Tagen geben wir uns mit lauter Vielleichts zufrieden. Ein einziges ›Sicher‹ wäre mir lieber.«
    Ich schenkte ihm und mir Kaffee ein. Draußen war es inzwischen hell geworden, und nun ging sogar die Sonne auf. Man konnte jetzt schon merken, daß es wieder einen heißen Tag geben würde.
    Wir hockten herum, schlürften heißen Kaffee, rauchten und warteten auf Phil, Clareson und Bluewise. Clareson und Bluewise kamen.
    Aber Phil kam nicht.
    ***
    Zunächst sah es für Phil recht günstig aus.
    Der von ihm verfolgte Mann schlug einen ziemlich kurzen Weg zur Stadt ein, so daß Phil schon bald den Vorteil der Straßen hatte, die eine Verfolgung leichter ermöglichen als freies Land.
    Phil rauchte schon seine dritte oder vierte Zigarette, als der Mann vor ihm noch immer nicht sein Ziel erreicht hatte.
    Geschickt nutzte Phil jede Deckung, die sich ihm bot, um in gehörigem Abstand dennoch die Fährte nicht zu verlieren.
    Erleichtert merkte er, daß schon die ersten Frühaufsteher unterwegs waren.
    Ein paar Arbeiter, die zur Frühschicht in ihre Betriebe eilten, die Trupps der Straßenreiniger, Zeitungsausträger und auch ein paar Spaziergänger, die den frühen Morgen liebten. Ihm konnte es nur recht sein. Je mehr Leute sich in den Straßen zeigten, desto leichter wurde es für ihn, unauffällig auf der Spur zu bleiben.
    Es mochte gegen halb fünf, vielleicht auch schon ein bißchen später sein, als Phil sah, daß sein Mann in eine Kneipe ging.
    Es mußte eines dieser Lokale sein, die unbeschränkte Konzession haben. Vermutlich ein Kellnerlokal, in dem sich die Angestellten der anderen Gasthäuser nach ihrem späten Feierabend noch ein Glas Bier oder einen Whisky gönnten.
    Zum Glück hatte Phil in der anbrechenden Helligkeit des Morgens so viel von der Kleidung des Mannes gesehen, daß er ihn sofort wiedererkennen würde.
    Der Kerl hatte eine schwarze Hose und einen knallroten Pullover getragen.
    Zögernd blieb Phil noch ein paar Sekunden stehen. Dann schob er sich unternehmungslustig seinen Hut ins Genick, steckte sich eine neue Zigarette an und ließ sie lässig im Mundwinkel hängen.
    Mit den Händen in den Hosentaschen stolperte er die Straße hinunter, als sei er nicht mehr ganz sicher auf den Beinen.
    Der Dunst vieler Körper, vermischt mit dem Geruch abgestandenen Biers und verschütteter Whiskys, kam Phil in die Nase, als er das Lokal betrat.
    »Ha-hallo!« stotterte er und klopfte einem Betrunkenen mitfühlend auf die Schulter, während er sich an ihm vorbei an die Theke schob.
    Der rote Pullover war meilenweit zu sehen, Phil richtete es so ein, daß er neben seinen Mann an die Theke geriet.
    »Hallo, Kameraden!« lallte er mit schwerer Zunge. »Ich gebe einen aus! So viel Glück muß gefeiert werden! Los, heda! Schütten Sie mal die Gläser voll.«
    Er wedelte mit einer Zehn-Dollar-Note. An der Theke standen vier oder fünf Männer, die allesamt nicht mehr ganz nüchtern waren. Phils Großzügigkeit wurde mit lautem Jubel begrüßt.
    »Ha-hast du Geburtstag?« fragte einer der Angetrunkenen, der bereits Schwierigkeiten mit der Aussprache ganz gewöhnlicher Wörter hatte.
    »No«, sagte Phil mit eigensinnigem Kopfschütteln. »Warum soll ich Geburtstag haben? Ich hab doch dieses Jahr schon zweimal Geburtstag gehabt. Man soll nichts übertreiben. Ich habe keinen Geburtstag! Wer sagt

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