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018 - Der Schatz der toten Seelen

018 - Der Schatz der toten Seelen

Titel: 018 - Der Schatz der toten Seelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Bürgermeister seufzte. Er richtete seinen Blick auf Jimmy.
    »Versprichst du uns, vorsichtig zu sein? Deine Mutter hängt sehr an dir. Ich natürlich auch. Wir möchten nicht, daß dir etwas zustößt.«
    Jimmy lachte unbekümmert. »Es ist fast so, als würde ich nur baden gehen. Nur werde ich nicht über Wasser, sondern unter Wasser schwimmen. – Du brauchst dir wirklich keine Sorgen zu machen, Ma. Charlie und Roy sind geübte Taucher, und sie haben auch mir schon einiges beigebracht. – Mann, das wäre super, wenn wir mitten in das große Fest mit dem Schatz der toten Seelen hineinplatzen würden. Das Fernsehen würde das sofort im ganzen Land verbreiten. Ach was, die ganze Welt würde von dieser Sensation erfahren.«
    Jimmys Augen strahlten. Er sagte, er müsse nun gehen. Seine Mutter resignierte. Sie konnte sich bei ihm schon lange nicht mehr durchsetzen. Sie hatte dennoch keinen Grund, mit ihm unzufrieden zu sein. Er war anständig, arbeitsam und verträglich.
    Nur wenn er sich etwas in den Kopf gesetzt hatte, konnte ihn nichts mehr davon abbringen.
    Als er gegangen war, schüttelte Ellie MacKenzie langsam den Kopf. »Gebe der Himmel, daß nichts passiert«, sagte sie leise.
    »Du brauchst dich nicht zu beunruhigen«, meinte ihr Mann.
    »Jimmy ist ein kräftiger Junge, der jede Gefahr meistern kann.«
    Ellie MacKenzies Augen weiteten sich erschrocken. »Siehst du, jetzt sprichst auch du schon von einer Gefahr.«
    »Aber nein, ich hab’ das doch nur so gesagt«, widersprach der Bürgermeister. »Jimmy und seine Freunde sind schwärmerische Träumer, die im Begriff sind, sich auf ein harmloses Abenteuer einzulassen. Sie werden die Suche nach dem Piratenschatz bald wieder aufgeben, darauf wette ich.«
    Ellie MacKenzie richtete ihren Blick scheinbar in weite Ferne und sagte mit fast tonloser Stimme: »Sie werden etwas wecken. Ich fühle es. Die toten Seelen lassen sich ihren Schatz nicht wegnehmen.«
    Jetzt schauderte der Bürgermeister leicht. Er zog ganz kurz in Erwägung, daß seine Frau recht haben könnte, verwarf diesen Gedanken dann aber sofort unwillig und verließ gleichfalls das Haus.
    Zurück blieb eine Frau, die mit bangem Herzen in die Zukunft blickte.
    ***
    Käfer! Riesenkäfer mit mächtigen schwarzen Zungen. Aus dem Maul dieser gefährlichen Feinde drangen sirrende Laute. Das Herz des Gnoms übersprang einen Schlag. Die Todeskäfer waren bestimmt imstande, ihn mit ihren scharfen Zangen in der Mitte durchzuschneiden.
    Sie fächerten auseinander.
    Cruv preßte die Kiefer zusammen. Er versuchte alle acht Gegner im Auge zu behalten. Sie bildeten einen Halbkreis, der sich auf ihn zubewegte. Ihm drohte vor Aufregung schwarz vor den Augen zu werden. Er war kein Feigling, bestimmt nicht. Aber angesichts dieser mordlüsternen Monster war er doch nahe daran, den Verstand zu verlieren.
    Sie würden ihn mit ihren Zangen zerfetzen, sein Blut trinken, sein Fleisch fressen. Nur seine Knochen würden sie übriglassen.
    Er wischte sich mit einer fahrigen Handbewegung über die Augen.
    Langsam wich er zurück. Mit beiden Händen umklammerte er den Schaft des Dreizacks. Die schwarzen Facettenaugen der Feinde starrten ihn seelenlos an.
    Diese Käfer waren die reinsten Vernichtungsmaschinen. Cruv hatte schon von ihnen gehört. Sie waren sogar in der Lage, einen jungen unvorsichtigen Drachen zu töten. Wie leicht war es für sie da erst, einem Gnom wie ihm das Leben zu nehmen.
    Schritt um Schritt wich er weiter zurück. Vielleicht befand sich auch hinter ihm eine Gefahr. Er konnte sich nicht umsehen, denn sobald seine Aufmerksamkeit nachließ, würden sich die Horror-Käfer auf in stürzen. Sie warteten nur auf einen Moment der Unachtsamkeit.
    Cruv stieß mit dem Rücken gegen einen Baum. Er zuckte heftig zusammen. In diesem unheimlichen Wald führten viele Bäume ein gefährliches Eigenleben.
    Wenn sie auch völlig reglos dastanden, durfte man doch keinem von ihnen trauen. Es gab welche, die verwandelten sich in reißende Tiere, wenn man ihnen zu nahe kam. Andere wiederum ließen ihre Äste zu tödlichen Fangarmen werden und zerquetschten ihre Beute.
    Bevor irgend etwas passieren konnte, sprang Cruv zur Seite.
    Das Sirren, das die Todeskäfer ausstießen, wurde lauter. Es ging dem häßlichen Gnom durch Mark und Bein.
    Einer der Käfer – es war der an der rechten Flanke – kroch jetzt schneller. Der an der linken Flanke folgte seinem Beispiel. Cruv begriff, was geschehen sollte. Die Käfer wollten aus dem halben

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