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018 - Der Schatz der toten Seelen

018 - Der Schatz der toten Seelen

Titel: 018 - Der Schatz der toten Seelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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einen ganzen Kreis machen. Sie versuchten ihn in ihrer Mitte einzuschließen. In diesem Fall wäre es ihm unmöglich gewesen, sie noch alle im Auge zu behalten, deshalb durfte es dazu nicht kommen.
    Er wirbelte herum und rannte los.
    Die Horror-Käfer folgten ihm. Da sich der Wald mehr und mehr lichtete, brauchten die Käfer keine Hindernisse mehr aus dem Weg zu räumen. Sie liefen schneller als Cruv, obwohl der Gnom sein Letztes gab. Zusehends holten sie auf. Einer der Käfer war bereits so knapp hinter dem Fliehenden, daß dessen Chancen, unbehelligt davonzukommen, auf Null zusammenschrumpften.
    Das Sirren, das dieser Käfer ausstieß, schmerzte Cruv in den Ohren. Er schlug einen Haken. Es geschah genau in dem Moment, als die großen schwarzen Zangen zuschnappten. Sie zerschnitten nur Luft. Cruv rannte weiter.
    Die letzten Bäume.
    Dann war der Wald zu Ende. Aber damit war die Gefahr für den Gnom nicht gebannt, denn die Riesenkäfer blieben nicht im Wald.
    Sie folgten ihrem Opfer.
    Vor Cruv lag eine kleine flache Senke, die von einer grauen Felswand begrenzt wurde. Dort befanden sich die Höhlen, die der Gnom erreichen wollte.
    Würde er es schaffen?
    Im Moment sah es nicht danach aus. Die Horror-Käfer ließen sich nicht abschütteln. Cruv stolperte über eine Bodenwelle, die er in der Eile übersah.
    Nicht stürzen! schrie es in ihm. Sein häßliches Gesicht verzerrte sich vor Angst. Verzweifelt versuchte er das Gleichgewicht wiederzufinden. Es gelang ihm nicht. Hart schlug er auf dem Boden auf. Er rollte gehetzt herum.
    Sofort war der erste Todeskäfer über ihm. Cruv sah das schreckliche Maul des Monsters, die gierig zuckenden Freßwerkzeuge. Er suchte nach einer verwundbaren Stelle des Gegners. Der Kopf war es nicht.
    Und die Unterseite des Ungeheuers war genauso gepanzert wie der Rücken.
    War der Horror-Käfer da tödlich zu treffen, wo sich zwischen Kopf und Körper ein schmaler Spalt befand? Cruv hatte keine Zeit, zu überlegen. Das Käfermaul stieß auf ihn herab. Die Freßwerkzeuge öffneten sich weit.
    Cruv rammte den Dreizackschaft neben sich in den Boden und visierte mit den drei Spitzen jene Stelle zwischen Kopf und Körper an. Mehr konnte er nicht tun. Wenn der Käfer dort verletzbar war, war er für den Augenblick gerettet. Wenn nicht, würde der Dreizackschaft zerbrechen und er, Cruv, auf eine grauenvolle Weise ums Leben kommen.
    Blitzschnell erfolgte der Angriff des Todeskäfers. Die drei Metallspitzen senkten sich in den schmalen Spalt. Ein kurzer harter Widerstand.
    Cruv dachte schon, jetzt würde der Dreizack zerbrechen. Da drangen die Spitzen tiefer ein und verletzten das Monster tödlich.
    Der Gnom sah, wie zwei von den sechs behaarten Käferbeinen einknickten, hochschnellten, zuckten und erstarrten.
    Der Horror-Käfer drohte Cruv unter sich zu begraben. Atemlos riß Cruv den Dreizack aus der tödlichen Wunde des Feindes. Eine gelbe Flüssigkeit quoll zwischen Kopf und Körper heraus. Cruv wälzte sich unter dem sterbenden Gegner hervor. Kaum hatte er sich aus dem unmittelbaren Gefahrenbereich gebracht, da sackte der Käfer nieder und regte sich nicht mehr.
    Doch die Übermacht der Feinde blieb weiterhin erdrückend. Da der Gnom einen ihrer Artgenossen getötet hatte, lechzten sie noch mehr nach seinem Leben.
    Schwarze Zangen zuckten auf ihn zu. Er tauchte darunter weg und hetzte an einem Gegner vorbei. Ein harter Schlag traf seinen linken Oberarm. Er schrie auf. Die Wucht des Treffers schleuderte ihn erneut zu Boden. Aber er blieb nicht liegen, sprang sogleich wieder auf die kurzen Beine. Ein dumpfer Schmerz lähmte seinen linken Arm, die Hand war gefühllos, die Finger taub und kraftlos.
    Er sah die Höhlen und glaubte zu wissen, daß er sie nie erreichen würde. Dennoch gab er nicht auf. Solange sein Herz noch schlug, würde er um sein Leben kämpfen.
    Er, Cruv, wollte niemandes leichte Beute werden.
    Die Horror-Käfer hielten sich nun an keine Ordnung mehr. Jeder von ihnen versuchte sich das Opfer zu holen. Einer von ihnen schnitt Cruv den Weg zu den Höhlen ab, griff ihn aus dieser Richtung an.
    Der Gnom wuchs in diesem Moment höchster Gefahr über sich selbst hinaus. Er raffte seinen ganzen Mut zusammen und stellte sich zum ungleichen Kampf. Allmählich kehrte das Gefühl in seine linke Hand zurück.
    Die Käferzangen zuckten ihm entgegen. Er rührte sich nicht von der Stelle. Dazu gehörte unglaublich viel Kaltblütigkeit. Der Gnom konnte selbst kaum glauben, daß er sie

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